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Pendlerin zwischen Männer-Oberliga und Frauen-Nationalmannschaft
18.02.12, 09:40 Uhr (Quelle: Sächsische Zeitung)
Es gibt in Deutschland zwei Frauen, die in der dritten Eishockeyliga der Männer mitspielen. Eine davon ist Ivonne Schröder, die 23-jährige Torhüterin der Nieskyer Tornados, die in der Saison 2009/10 sogar als bester Torhüter der Liga ausgezeichnet wurde und dabei einige ehemalige Profi-Goalies hinter sich ließ. Die junge Frau ist in der harten Eishockey- Männerwelt inzwischen, nach fast sechs Jahren (zwei davon in Jonsdorf) im Männereishockey voll akzeptiert. „Die Spieler der anderen Mannschaften kennen mich. Aber Rücksicht, nur weil da eine Frau im Tor steht, nimmt natürlich niemand“, sagt Ivonne Schröder, die bei der Wohnungsbaugesellschaft in Weißwasser arbeitet. Und dass die Spieler der eigenen Mannschaft ihren Goalie schützen, sich für ihn auch Mal prügeln, das gehört im Eishockey sowieso dazu. Ihren Torhüterjob bei den Nieskyer Tornados teilt sich Ivonne Schröder in dieser Saison mit Ronny Greb. Dass ein zweiter gleichwertiger Torwart da ist, ist ganz wichtig. Für den Trainer, weil er bei Verletzungen immer eine Alternative hat, und für Ivonne Schröder, weil sie noch für ein zweites Team spielt: die deutsche Nationalmannschaft. Die Weißwasseranerin, die zu ihren Stärken zählt, anders als viele Torhüter relativ lange stehen zu bleiben, hat inzwischen 57 Länderspiele auf ihrem Konto und feierte mit dem Nationalteam 2011 ihren bisher größten Erfolg: Sie schaffte im April mit Deutschland als ungeschlagener Turniersieger in Ravensburg den Aufstieg aus der B- in die A-Gruppe. Zwar als Nummer Zwei hinter Viona Harras, der zweiten Frau in Deutschlands dritten Männerliga und bei der B-WM als beste Torhüterin ausgezeichnet, aber immerhin mit einem Einsatz. Beim 3:1-Sieg über Norwegen stand sie im Tor und rechtfertigte dabei das Vertrauen von Bundestrainer Peter Kathan. „Inzwischen bin ich bei meinen Nationalmannschaftseinsätzen auch nicht mehr so nervös wie früher. Die Erfahrung von den vielen Spielen, auch bei den Tornados, zahlt sich aus.“ Dabei war es nach einer Knieverletzung im November 2010 lange Zeit fraglich, ob Ivonne Schröder noch auf den Nationalmannschaftszug aufspringen könnte. Aber die Weißwasseranerin ist so ehrgeizig, dass sie manchmal auch trotz Schmerzen spielt. Gerade im Januar hatte sie sich den kleinen Finger der Stockhand gebrochen (wusste das aber nicht). Bei jeder Abwehr mit dem Stock tat ihr der Finger höllisch weh. Ein Arztbesuch offenbarte letztlich den Bruch – zwei Wochen Gips. Aber wenige Tage, nachdem der Gips wieder runter war, stand die junge Frau schon wieder im Tor, auch wenn die Schmerzen noch nicht weg sind. Klar, Ivonne Schröder braucht Spielpraxis. Schließlich wartet im April der Höhepunkt ihres bisherigen Sportlerlebens – die A-Weltmeisterschaft in Burlington (USA). Die Tornado-Torfrau ist bereits vom Bundestrainer nominiert, darf sich nur nicht mehr verletzen. Wenn alles gut läuft, folgen in der Laufbahn der hübschen Torhüterin vielleicht auch noch Olympische Spiele. Die Chancen für die Nationalmannschaft, sich für 2014 zu qualifizieren, sind gar nicht so schlecht. Wenn Ivonne Schröder dabei sein will, gibt es allerdings eine Voraussetzung: Sie muss weiter Eishockey auf hohem Niveau spielen können – in Niesky, möglichst mit Dach über dem Kopf.
Kommentare
#1 18.02.12, 13:21 Uhr von Jääkiekkooderso
Viel Erfolg, Ivonne! :)
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