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Dach über Eisstadion muss sich rechnen
26.02.09, 10:05 Uhr
Sächsische Zeitung vom 26.02.09 sowie ELV-News Ausgabe Februar, Interview Frank Thümmler

Niesky will ein Dach über dem Stadion. Was fehlt, ist Geld. Und auch da scheint nun eine neue Chance da, sagt OB Wolfgang Rückert.

Herr Rückert, haben Sie die Saison der Tornados verfolgt?

Ein bisschen schon. Wenn die Tornados so weitermachen, wäre ich sehr zufrieden. Sie kämpfen ja noch um die Play-Offs. Wenn sie die erreichen, wäre dies angesichts des Personals, das zur Verfügung steht, ein sehr gutes Ergebnis–und das Maximale, was möglich ist.

Was die Tornado-Fans am meisten interessiert: War es die letzte Saison ohne ein Dach über dem Kopf?

So leid es mir tut: mit Sicherheit nicht. Es ist momentan schwierig zu sagen, ob es uns in den nächsten zwei, drei Jahren gelingen wird, hier eine entsprechende Investition zu realisieren.
Aber geredet darüber wird doch schon seit einiger Zeit…

Wir, das sind die Stadt, die Stadtwerke und der ELV, haben in letzter Zeit gemeinsam sehr intensiv an dieser Thematik gearbeitet. Wir haben mit einer Studie feststellen lassen, ob dieser Standort von Seiten des Planungsrechts her überhaupt erweiterbar ist. Als Ergebnis steht jetzt ein Ja unter bestimmten Bedingungen, zum Beispiel den Schallschutz betreffend. Sonst hätten wir über einen neuen Standort nachdenken müssen.

Was macht das Ganze dann so kompliziert?

Es geht ja nicht nur um ein Dach. Die Anlage selbst ist auch über zehn Jahre alt und muss saniert werden. Sie hat auch aus energetischer und damit finanzieller Hinsicht ein Problem. Nur, diese Sanierung setzt voraus, dass dieser Standort auch noch über Jahre nutzbar ist. Und diese Sicherheit haben wir jetzt erst einmal.

Stehen die Kosten schon fest?

Das wird das zweite Ergebnis der Studie. Wir hoffen, dass wir die Zahlen Ende Februar haben, sitzen da noch einmal mit den Planern und Fachleuten zusammen. Dann haben wir erst einmal eine Grundlage, um einschätzen zu können, wie es weitergeht. Wenn man einmal über den Tellerrand nach Weißwasser schaut, sieht man, wie schwer man sich dort mit dem neuen Eisstadion tut, und wie lange man dort schon darüber redet.

Gibt es für die Stadt und die Stadtwerke eine finanzielle Schmerzgrenze?

Die liegt bei der momentanen Situation. Schlechter darf es nicht werden. Wir müssen mit einer Investition das Verlustgeschäft Eisstadion minimieren, zumal sich die staatlichen Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren verschlechtert haben, zum Beispiel für den Verlustausgleich innerhalb der Stadtwerke. Das Dach, eigentlich ein separates Thema, würde für die Betriebskosten sicherlich etwas bringen, zumindest am Ende der Saison, wegen der Schattenwirkung. Für die restliche Zeit von April bis Oktober sind Ideen gefragt, wie man einen Teil der Betriebskosten einspielen kann.

Können Sie den Fans auch ein wenig Hoffnung machen?

Was die Finanzierung betrifft, bin ich vorsichtig optimistisch. Nach den Signalen aus Dresden für Weißwasser dürfte das Argument der Konkurrenz eines Nieskyer Stadions für Weißwasser vom Tisch sein, und es scheint ein ähnlicher Finanzierungsweg wie dort möglich. Über die ganz normale Sportstättenförderung ist ein solches Projekt heute nicht mehr darstellbar. Und das Konjunkturprogramm bietet jetzt eine, wenn auch zeitlich stark begrenzte, zusätzliche Chance. Allerdings sind wir planungstechnisch eigentlich noch nicht so weit. Es wird schwierig, in den nächsten zwei Jahren zu bauen. Wir wollen aber das Vorhaben nicht auf die lange Bank schieben. Ich hoffe, die Fans haben dafür Verständnis. Aber wenn wir ein Projekt Sanierung des Eisstadions und Errichtung eines Daches angehen, muss vieles bedacht und geklärt sein, auch die Sicherung der Betreibung in den nächsten zehn bis 20 Jahren. Es würde niemand etwas nutzen, wenn dann das Geld dafür fehlt.
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