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Steht ein weiterer Nordligist vor dem Aus? – Harzer Wölfe wollen kämpfen!
30.09.06, 11:18 Uhr
Wie am Donnerstag bekannt wurde, musste der Vorstand des Braunlager SC Harz einen Insolvenzantrag für den Verein beim zuständigen Amtsgericht stellen.Gleichzeitig bedeutet das den Rückzug der Mannschaft aus dem Spielbetrieb der Regionalliga Nord-Ost. Aber es besteht nach Aussage der Braunlager eine Chance auf Rückkehr, obwohl diese ehern als sehr gering einzuschätzen ist. Hinter den Harzern liegt eine turbulente Woche. .....Letzten Sonntag verlor der bisherige Bürgermeister - und bis dato parallel dazu auch als 1.Vorsitzender des BSC amtierende - Albert Baumann die Kommunalwahl in der 5.000 Einwohner zählenden Kleinstadt. Daraufhin gab er am Mittwoch auch den Vorsitz beim Eishockeyverein ab, weil für ihn „nur eine Verbindung der Ämter in Frage käme“.Am Donnerstag zog dann der Vizepräsident des BSC Herr Flohr mit dem Insolvenzantrag die Notbremse nach einem monatelangen Politikum.Begonnen hatte alles schon Mitte Februar, als die Steuerfahndung des Finanzamtes in einer „konzertierten Aktion die Privatwohnungen aller Vorstandsmitglieder, das Geschäftszimmer des Vereins, das Büro des Steuerberaters sowie der Abschnitt des in Insolvenz befindlichen Hotels „Brauner Hirsch“ durchsucht, in dem ein Großteil der auswärtigen Spieler untergebracht ist.“ Der Vorwurf: Der vom Verein deklarierte Mindestverdienst für seine ausländischen Spieler wich von den tatsächlichen Zahlungen teils erheblich ab, sodass die Sozialversicherungsträger Bedenken beim Finanzamt anmeldeten. Im Zuge der Bearbeitung dieses Konfliktes scheinen sich die Vorwürfe nunmehr zu erhärten. Es stehen allein hier Forderungen und Nachzahlungen im hohen fünfstelligen Bereich im Raum.Von Seitens des Vereins wurde Ende der Saison ein Kassensturz in die Wege geleitet. Dieser brachte Verbindlichkeiten in Höhe von 35.000€ zu Tage, denn auch einige Spieler hatten noch offene Rechnungen, worauf der Vereinsvorsitzende zugeben musste: „Wir haben uns eine kostspielige Mannschaft geleistet“. Der frisch gewählte Schatzmeister Hirschelmann trat daraufhin postwendend Anfang Juli wieder zurück. Eine mit Stichtag 1.7.06 angestellte Bilanzierung ergab jetzt eine Überschuldung von 135.000€. Eine Chance der Harzer auf die Rückkehr in die Regionalliga besteht nur in der Neugründung eines Eishockeyvereins oder Anschluss an einen anderen Sportverein in Braunlage und Umgebung. Gleichzeitig wäre dafür auch die Zustimmung der Regionalliga-Ligenleitung von Nöten. Nicht zuletzt deshalb wurde das gestrige Punktspiel gegen Halle in ein Freundschaftsspiel umgewandelt (8:3 Sieg für Halle) um positive Zeichen zu setzen.Wer sich aber etwas im Insolvenzrecht auskennt, weiß das es für die Braunlager sehr, sehr schwer werden wird innerhalb kürzester Zeit wieder auf die Beine zu kommen. Das nächste Spiel steht an und Gegner am kommenden Freitag ist die SG Ny/Wsw. Ob es die Harzer schaffen werden in den nächsten 3-4 Tagen Tatsachen zu präsentieren wird aber auch zu allererst von der Zusage des eingesetzten Insolvenzverwalters sowie der Willigkeit der zuständigen Behörden abhängen. Und grad im letzten Punkt ist eigentlich nicht davon auszugehen, das sich die Beamten in so kurzer Frist eine Entscheidung abringen werden können. Die West-Harzer werden nun auch auf Erfahrungen bauen müssen, die sie schon einmal - im Jahre 2000 während der Insolvenz des EHC Harz - sammelten. Wir wünschen den Braunlagern und ihrer Anhängerschaft viel Erfolg und hoffen auf eine baldige Rückkehr. Über die weitere Entwicklung und die Auswirkungen auf die SG werden wir berichten.
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