25.12.13, 12:50 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) Einen Punkt aus zwei Spielen gegen die zurzeit übermächtigen Erfurter, den hätte Tornado-Trainer Jens Schwabe vor diesem Wochenende gern genommen. Danach ist er damit nicht mehr ganz zufrieden: „Es hätten mindestens zwei sein müssen“, sagte er gestern Abend nach dem Heimspiel. Da hatten seine Tornados gerade mit 2:3 verloren, den entscheidenden Treffer erst in der Verlängerung kassiert und so wenigstens den einen Punkt behal- ten. Die Nieskyer hatten den Puck nicht aus ihrem Drittel bekommen, die Gäste die Scheibe einfach in die Ecke gespielt. Von dort passte ein Erfurter „blind“ vor das Tor und da stand tatsächlich Olidis, der die Scheibe direkt und unhaltbar für Goalie Robert Handrick versenkte. „Du darfst Dir eben keine Fehler leisten. Die Erfurter, vor allem mit ihrer Paradereihe Sergerie, Olidis und Sikora sind dann einfach zu abgezockt. Warum die beiden Kanadier überhaupt in dieser Liga spielen, kann man eigentlich nicht verstehen“, erklärte Schwabe. Am Ende lag die Ursache für die Heim- niederlage allerdings nicht in dieser Szene in der Verlängerung, sondern im ersten E Drittel. Das hatten die Nieskyer mit 0:2 verloren. Erst kassierten sie einen Treffer in Unterzahl, nachdem sie zwei „dumme“ (sagt Schwabe) Strafen genommen hatten. Due Erfurter kombinierten sich geschickt frei. Beim zweiten Gegentreffer kamen die Erfurter zum zweiten Nachschuss, weil die Tornado-Verteidiger zu inaktiv waren. Auf der anderen Seite hatten auch die Nieskyer ihre Chancen (unter anderem zweimal allein vor dem Tor), aber der Treffer wollte nicht fallen. Auch die Überzahl klappte da noch nicht. Als Noack von einem hohen Stock erwischt und im Gesicht verletzt wurde, spielten die Nieskyer fünf Minuten lang erfolglos in Überzahl. Dafür gehörte das Mitteldrittel ganz den Nieskyern. Gleich zu Beginn spielten Linke und Kuhlee den Tschechen Jankovych am langen Pfosten frei, der den Puck nur noch ins leere Tor schieben musste. Damit war die Partie wieder offen. Die Erfurter waren mit ihren Top-Spielern ständig kreuzgefährlich, aber der starke Handrick im Tornado-Tor zeichnete sich mehrfach aus und hielt die Tornados im Spiel. Als sich für die Nieskyer dann eine doppelte Überzahl ergab, schaffte Jörg Pohling mit einem wohlüberlegten, genauen Schlagschuss den Ausgleich. Im Schlussdrittel war es eine völlig offene Partie. Beide Seiten hatten ihre Chancen. „Es hätte auch 5:5 ausgehen können. Dass wir so ein Spiel einmal gewinnen, dazu fehlt uns eben auch das nötige Glück“, kommentierte Schwabe. Die größte Chance für seine Tornados vergab Linke allein vor dem Tor. Und so konnten die Erfurter in der Verlängerung noch ein- mal zuschlagen. Bereits am Freitag in Erfurt war es ähnlich knapp zugegangen. Da hatten die Erfurter allerdings bereits mit 3:0 geführt. Vor dem ersten Tor bekamen die Nieskyer die Scheibe nicht aus dem Drittel, beim zweiten waren die Verteidiger bei einem Doppelpass nicht zur Stelle und beim dritten schoss Torjäger Sergerie die Nieskyer Torfrau Ivonne Schröder von hinten geschickt an, sodass der Puck ins Tor abprallte. Aber Niesky kam nach Überzahltoren von Brill und Pohling wieder heran und war dem Ausgleich nahe. „Zum Beispiel wurde Musil allein auf das Tor zulaufend gefoult, es gab aber keinen Penalty“, schimpfte Schwabe über den Schiedsrichter. In der Schlussphase nahm er seine wie Handrick im Rückspiel stark haltende Torhüterin Ivonne Schröder vom Eis. Sein Team erzwang auch noch Schusschancen inklusive Nachschuss, aber es sollte nicht sein. Dass die Nieskyer angesichts der Ausfälle der Stammverteidiger Becher (dickes Knöchel) und Greulich (nach Crosscheck im ersten Drittel in Erfurt rückenverletzt) so gut mithielten, hatte zuvor niemand erwartet. Jetzt hofft Schwabe, dass seine Verteidiger bis zum Derby gegen Jonsdorf am Freitag (20 Uhr) wieder fit werden. Denn da will er unbedingt gewinnen.
Tornado Niesky – BD Erfurt 2:3 n.V. (0:2, 2:0, 0:0)
Tornado: Handrick, Neumann, Vatter, Rädecker, Pohling, Wimmer, Kuhlee, Linke, Jandik, Bartell, Brill, Jankovych, Musil, Bauer, Stein, Leyva, Noack
Tore: 0:1 Adam Sergerie (3:31), 0:2 Marcel Weise (17:03), 1:2 Vitezslav Jankovych (20:36, Assist: Linke, Kuhlee), 2:2 Pohling (36:49, Überzahl 2, Leyva, Neumann), 2:3 Ryan Olidis (61:48)
Strafen: Niesky 10, Erfurt 15 + 20 (Ulitschka),
Zuschauer: 505
Black Dragons Erfurt – Tornado Niesky 3:2 (2:0, 1:1, 0:1)
Tornado: Schröder, Neumann, Greulich, Vatter, Rädecker, Pohling, Wimmer, Kuhlee, Linke, Jandik, Brill, Jankovych, Musil, Bauer, Stein, Noack
Tore: 1:0 Jan Zurek (9:49), 2:0 Adam Sergerie (16:59), 3:0 Adam Sergerie (28:07, Überzahl), 3:1 Andreas Brill (32:52, Überzahl 2, Noack, Wimmer), Jörg Pohling (43:48, Überzahl, Wimmer, Jankovych)
Strafen: Erfurt 26, Niesky 14,
Zuschauer: 729
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