26.11.13, 10:20 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) Niesky spielt mit Halle meist auf Augenhöhe. Aber der Gästegoalie lässt kein Tor zu.
Wer gehofft hatte, der Knoten bei den Nieskyer Tornados sei mit dem Heimsieg gegen die Jonsdorfer Falken am vergangenen Mittwoch endgültig geplatzt, wurde am Sonnabend im Freiluftstadion am Waldbad enttäuscht. Reichlich 400 Zuschauer hatten den Weg zum Oberligaspiel gefunden, eine ebenfalls enttäuschende Zahl nach zwei Siegen in Folge. Dazu kam, dass kaum Fans aus Halle da waren – wohl abgeschreckt durch die Ereignisse gegen Leipzig. "Das ist schade für unseren Verein", erklärt Tornado-Trainer Jens Schwabe. Die Gäste waren zwar Favorit, aber keineswegs unschlagbar. Sie ließen über das ganze Spiel, vor allem aber im zweiten Drittel eine Reihe bester Nieskyer Chancen zu, von denen die Tornados an diesem Abend aber keine einzige nutzen konnten. "Unsere Unfähigkeit, dort den Ausgleich zu erzielen, besonders in der Fünf-gegen-Drei-Überzahl, hat uns eindeutig das Genick gebrochen. Wenn man das nicht schafft, verliert man automatisch", fällt die Bilanz von Jens Schwabe aus. Seine Mannschaft hatte gut begonnen, nicht gerade mit einem Sturmlauf, aber auch nicht schlechter als der Gegner von der Saale, dem ein schweres Spiel gegen FASS Berlin (3:2-Sieg nach Verlängerung) in den Knochen steckte.
Im ersten Drittel hatte Niesky folglich ein leichtes Übergewicht, ohne die ganz großen Möglichkeiten herauszuspielen. Die sollten sich in den nächsten 20 Minuten ergeben. Zunächst allerdings zeigten sich die Saale Bulls aufmerksamer als die Tornados, was indes nicht schwer war, da bei einer tief gespielten Scheibe kein Blau-Gelber reagierte. Offenbar hatten alle, auch Torwart Robert Handrick mit einem Icing-Pfiff gerechnet. Als der ausblieb, nahm Lupzig die von der Bande zurückspringende Scheibe an sich und traf vom Bullykreis aus zum 0:1. Die Gäste lagen durch einen besseren Befreiungsschlag in Führung, Niesky musste reagieren. Am fehlenden Willen lag es nicht, aber eine Mischung aus Pech und Ungeschicktheit verhinderte den Ausgleich. Wimmer tauchte allein vor Haloschan auf, später Kuhlee, dann schoss Musil zu halbherzig, sodass der Hallenser Torwart stets Sieger blieb. Er ist ein guter, keine Frage, aber irgendwann muss auch ein Klasse-Mann im Heimspiel zu überwinden sein. Dass es geht, zeigten die Tornados, als sie ihm beim Auswärtsspiel in Halle drei Tore einschenkten. Am Sonnabend sollte es nicht sein, und so zeigte Halle noch einmal, wer die cleverere Mannschaft war. Als die Heimmannschaft es wissen wollte und zu viert stürmte, lief sie in einen blitzsauberen Konter. Der verbliebene Verteidiger und Torwart Handrick wurden von Slanina und Sochan ausgespielt, der ins leere Tor traf. "Hier hat uns die Cleverness gefehlt, notfalls mit einem Tor Rückstand ins letzte Drittel zu gehen. Da haben wir zu viel gewollt", kommentiert Schwabe die Szene.
Das Aufbäumen der Tornados am Ende half nicht mehr gegen die abgeklärt spielenden Gäste. Chancen wie die, die im zweiten Drittel vergeben wurden, konnten sich die Nieskyer auch mit einem Mann mehr auf dem Eis nicht mehr erspielen.
Statistik
Tornado Niesky – MEC Halle 0:2 (0:0, 0:1, 0:1)
Tornado: Tor: Handrick, Verteidigung: Neumann, Greulich, Becher, Rädecker, Pohling, Wimmer, Kuhlee, Angriff: Jandik, Linke, Bartell, Brill, Jankovych, Musil, Bauer, Leyva, Noack
Saale Bulls: Tor: Haloschan, Verteidigung: Faber, Petermann, Sochan, Wunderlich, Köllner, Schön, Angriff: Lehmann, Seibel, Piecha, Thiede, Lupzig, Zille, Bigam, Slanina, Schubert
Tore: 0:1 Lupzig (26:53/Assist: Köllner), 0:2 Sochan (39:16/Slanina, Lehmann)
Strafminuten: Niesky 12 + 10 (Greulich) : Halle 12
SR: Goran Noeller, Zuschauer: 412
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