07.10.13, 13:16 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) Die Tornados sind mit einer Niederlage in die Oberligasaison gestartet, die doppelt weh tat. Zum einen, weil sie absolut vermeidbar war. Zum anderen, weil es ein Oberlausitzderby bei den Jonsdorfer Falken war. Dabei muss man dem Team aus dem Zittauer Gebirge attestieren, dass es in diesem Jahr eine sehr schlagkräftige Mannschaft beisammen hat, die auch ohne die Mehrzahl der Förderlizenzspieler ein beeindruckendes Offensivpotenzial besitzt. Das hatten die Tornados über weite Strecken des Spiels gut im Griff, aber scheinbar im Schlussdrittel kurz vergessen. In Führung liegend entblößte Niesky die Abwehr und Jonsdorf drehte die Partie, durchaus glücklich, aber nicht unverdient: „Wir haben durch unsere eigene Dummheit verloren“, ärgerte sich Tornado-Trainer Jens Schwabe nach dem Spiel. „Anstatt D die Führung zu verwalten, sind wir auf das fünfte oder sechste Tor gegangen, haben die Abwehr vernachlässigt und sind in Konter gelaufen.“ Unaufmerksam waren die Nieskyer schon in der ersten Minute. Das nutzte Rösler zum 1:0 für die Gastgeber. Jens Schwabe bezeichnete den Treffer als Weckruf, denn nun spielten die Tornados druckvoll und belohnten sich schnell mit dem Ausgleich: Marcel Linke brachte die Scheibe im Nachsetzen ins Tor. Beide Mannschaften zeigten, dass sie nach der Sommerpause Lust hatten auf Eishockey und boten eine unterhaltsame Partie. Das ging zulasten der Abwehrarbeit und Passgenauigkeit. Niesky leistete sich viele Fehler im eigenen Drittel und zu viele Strafen. Zwei Überzahlspiele nutzten die Falken dann auch zu Toren. Und dennoch lag Niesky meist vorn. Pohling war für das 1:2 zuständig, sein haltbarer Schuss überwand Aaltonen. Nach Röslers 2:2 traf Musil zum 2:3, da waren kaum mehr als acht Minuten gespielt. Bitter für die Tornados war die spätere Verletzung von Musil, der einige Wochen fehlen wird. Bei einer waghalsigen Abwehraktion knallte er mit dem Körper ins Tor und brach sich eine Rippe. Auch das 3:3 durch Hruby steckte Niesky weg und Leyva besorgte die erneute Führung. Zu der Phase hatte Niesky das Spiel im Griff und ließ wenig Chancen der Falken zu. Die Abwehr hatte sich gefunden und war auf die trickreichen Tschechen Sekera und Hruby eingestellt. Die Scheibe lief sauber und der Tornado-Anhang konnte auf einen Auswärtssieg hoffen. Das taten auch die Spieler und wollten im Schlussdrittel schnell die Vorentscheidung herbeiführen. Damit nahm das Verhängnis seinen Lauf. Zunächst leisteten sie sich eine Strafe (Bartell wegen Stockschlagens) und die Falken spielten ihre Überzahl eiskalt. Nach elf Sekunden kam ein präziser Pass zu Lamich und sein Schuss passte genau – 4:4. Im direkten Gegenzug hatte Niesky die hundertprozentige Chance zum 4:5, scheiterte und wurde ausgekontert. Der erfahrene Sekera zeigte keine Nerven und machte das Tor. Zum ersten Mal seit der zweiten Minute führten die Hausherren und behielten die drei Punkte trotz bester Nieskyer Chancen im Falkenhorst. Frei vor dem Tor schossen Niesky drüber oder den Torwart an, bevor Hruby den Schlusspunkt setzte (6:4/59.).
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