14.05.13, 13:20 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) Niesky bekommt Geld für die Sanierung des Waldstadions und den Bau eines Dachs darüber. Das ist schön, nur werden die Nieskyer und Eishockeyfans nicht über den Planungsfortschritt informiert. Niesky treibt die Planungen für Dach und Kältetechnik im Eisstadion voran. Sogar eine Erweiterung eines Sanierungsgebietes ist dafür jetzt im Stadtrat verhandelt worden um einen Parkplatz bauen zu können. Zumindest hat das so ein Stadtrat verstanden, der nicht im Technischen Ausschuss sitzt. Er hat zu dem grundsätzlichen Vorhaben Ja gesagt. „Bis es wirklich handfest mit den Beschlüssen zum Eisstadion wird, vergeht ja noch Zeit.“ Er vermutet auch, dass seine Ratskollegen im anderen Ausschuss mehr Details kennen. Sie haben dann vermutlich Kartenmaterial, Rückmeldungen von Planungsprofis, Fördermittelgebern, Bauamt und Stadtwerken. Seine Situation entspricht der vieler Nieskyer. Nur mühsam tröpfeln die Informationen. Die Öffentlichkeit ist zurzeit ganz außen vor. Als es in der jüngsten Beratung um einen Hausabriss für den neuen Parkplatz, die Gebietserweiterung wegen der Fördergelder und den aktuellen Planungsstand gegangen ist, hat weder eine Skizze per Polylux oder Beamer, noch die Nennung eines Straßennamens und schon gar nicht eine Lageverortung der Wege und Gebiete ums Waldstadion den aktuellen Stand näher beleuchtet. Wer Interesse am Eissport in Niesky hat, aber nicht zum inneren Kern von Stadtverwaltung und des entsprechenden Ausschusses gehört, muss sich darauf verlassen, dass es die Stadtväter und -mütter schön und genau durchdenken. Dabei ist die aktuelle Entwicklung rund ums Stadion welches bis 2015 mit neuer Kältetechnik und einem Dach versehen werden soll hochinteressant. Mit wenigen offiziellen Sätzen, Bemerkungen der Räte und dem Streifblick auf eine Skizze in den Unterlagen einer Stadträtin, begibt sich die Sächsische Zeitung auf Spurensuche. Denn seit der grundsätzliche Wille des Freistaates auf Förderung klar ist, scheinen die Demos, Protestzüge vorm
Rathaus oder die Aktionen bei der Sportlergala im Bürgerhaus in Vergessenheit geraten zu sein. Dabei ist das Stadion doch für Schulen, Kitas, Spieler, Vereine und die Fans. Basis des Rundgangs am Montagnachmittag ist die Bautzener Straße. Denn von der hat Nieskys Oberbürgermeister im Stadtrat gesprochen, als es um den neuen Parkplatz, das Trinkwasserschutzgebiet und die Feuerwehrzufahrt fürs Stadion gegangen ist: „Die einzig sinnvolle Überlegung ist die Hauptachse von der Bautzener Straße aus.“ Zuvor ist die Rede von einem alten und leer stehenden Haus gewesen, welches abgerissen werden soll, um zusammen mit dem großen Garten davor das ewige Problem der fehlenden Stellflächen für Eisstadion und Waldbad zu lösen. Wer in Niesky zu Fuß oder per Rad unterwegs ist, mag das Haus an der Höhnestraße kennen, welches gegenüber der Kita an der Bautzener Straße und hinter dem Emmaus-Krankenhaus liegt. Ein schmaler Weg führt von dort zum Waldstadion. Zwei Minuten Fußmarsch wären es, wenn es da einen Parkplatz gäbe. „Das wäre den
Besuchern zuzumuten“, so Bürgermeister Rückert im Stadtrat. Und da der Weg zum Eisstadion nahezu gleich dem zum Waldbad ist, wäre die leidige
Parkplatzsuche sommers wie winters gelöst. Stadträtin Gabriele Beinlich fragt nach, was es mit diesem einzelnen Haus auf sich habe. Doch Probleme scheint es mit dem Vorhaben Parkplatz zum jetzigen Stand seitens der Stadt nicht zu geben, so die Antwort. Der letzte Mieter des Hauses sieht das etwas anders. Er bestätigt, dass schon zwei Mal Vertreter der Stadt bei ihm gewesen seien, und ihm einen Umzug nahegelegt hätten. „Aber ich wohne seit 50 Jahren hier“, sagt er der SZ. Ans Wegziehen denke er mit seinen gut 80 Lenzen nicht. Klar seien die anderen Mieter ausgezogen oder verstorben. Aber schon zu DDR-Zeiten und kurz nach der Wende seien schon immer wieder Pläne aufgekommen, das Haus anders zu nutzen oder abzureißen. Immer wieder habe man sich erfolgreich dagegen gewehrt. Und jetzt? „Ich bin alt, da nimmt man das nicht mehr so schwer.“ Hingegen nimmt die Ungewissheit in Sachen
Eisstadion der Vize des Kreissportbundes, Arnim Christgen, durchaus schwer. „Es ist ja fast nichts zu erfahren, nur dass die Fördermittel in Aussicht stehen“, sagt er. Christgen vermisse aber neben den rein baulichen Themen vor allem ein Konzept zur ganzjährigen Nutzung. Das neue Eisstadion hätte ja bei einer Sanierung und dem richtigen Konzept durchaus das Potenzial auf eine Ganzjahresnutzung. „Aber dafür müssen etwas bei einem Runden Tisch auch Ideen und Vorschläge der Nieskyer gesammelt werden“, so Christgen. Er habe wie so viele um den Erhalt des Eisstadions nach 2015 gekämpft. Aber seit geraumer Zeit habe er von der Stadt nichts zum Thema gehört. „Da läuft uns für eine gemeinsame Ideenfindung mit Nieskyern die Zeit aber langsam davon“, so Christgen. Denn 2015 muss auch mit Blick auf die nötigen Umbauzeiten für Technik und Dach oder eben Parkplätzen und Wegen der Komplex fertig sein.
Von Wulf Stibenz
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