26.02.13, 09:36 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) Die Nieskyer haben am Wochenende beide Spiele gegen Chemnitz gewonnen und ein Spieler stand besonders im Fokus. Ein Heimsieg gegen den ERV Chemnitz noch, und die Tornados stehen im Halbfinale des Ost-Pokals. Die Nieskyer sind am Wochenende mit zwei hart erkämpften Siegen in der Best-of-Five-Serie gegen Chemnitz mit 2:0 in Führung gegangen, haben am Sonnabend zu Hause mit 6:2 und 24 Stunden später in Chemnitz mit 5:3 triumphiert. Beide Spiele entschieden die Nieskyer im Schlussdrittel für sich, dass sie jeweils mit 4:0 (!) gewannen. Meist gefeierter Tornado-Spieler war diesmal einer, dem es wirklich alle gönnen: Mojmir „Moschner“ Musil, der 38-jährige tschechische Stürmer der Tornados. Im Heimspiel am Sonnabend war Musil an drei Toren beteiligt – an den drei wichtigsten. Er legte im Mitteldrittel für Stephan Kuhlee zum Ausgleichstreffer auf. Dann, als das Spiel hin und her wogte und auch Clemens Ritschel im Nieskyer Tor einige Male einen Chemnitzer Führungstreffer verhinderte, nutzte er eine Puckeroberung von seinem tschechischen Freund Vitezslav Jankovych mit anschließendem Pass auf ihn zum 3:2 sechs Minuten vor Schluss. Und wenig später war er auch an der Kombination beteiligt, die zum vorentscheidenden 4:2 durch Marcel Linke führte. Am Sonntag in Chemnitz erzielte er gleich drei Treffer. besonders wichtig war der 3:3-Ausgleich in Unterzahl. Er wurde nach einem Pass aus der Verteidigung auf die Reise geschickt, spielte noch einen Verteidiger und danach den Chemnitzer Torwart aus. „Aber eigentlich ist es Moschner egal, wer die Tore schießt. Er freut sich über jedes für Niesky. Hauptsache, wir gewinnen“, sagt Trainer Jens Schwabe, der voll des Lobes über den Tschechen ist. Kampfstark, mannschaftsdienlich, diszipliniert, der natürlich auch große individuelle Fähigkeiten hat, beschreibt ihn der Trainer. Musils Markenzeichen: ein extrem langer Stock, mit dem er eine Riesenreichweite hat und sich Pucks angelt, wo man es nicht für möglich hält. Mojmir Musil hat eine Profikarriere überwiegend in Tschechien hinter sich, spielte beim HC Plzen und den Bily Tigri Liberec, bevor er 2003/04 auch Londoner Eishockeyluft schnupperte und danach in der Slowakei aufs Eis lief. Zum Abschluss seiner Karriere fühlt sich der Familienvater (seine Frau und zwei Töchter waren auch schon im Waldstadion) sichtlich wohl. Er hat manchmal den Schwejkschen Schalk im Nacken. Ein Beispiel: Wenn Jankovych und er zum Spiel nach Niesky anreisen, kommt er gern als Erster um die Ecke, um Jens Schwabe mit betrüblicher Mine mitzuteilen, dass sein tschechischer Sturmpartner krank und nicht mit sei. Wenn der Tornado-Trainer hinreichend erschrocken ist und in seinem Kopf schon die Sturmreihen umstellt, erscheint ein breites Grinsen in Musils Gesicht … Er und der 40-jährige Jankovych haben sogar einen „eigenen“ Fanclub in Niesky. Eine Gruppe Ödernitzer schwenkt immer gern die Tschechenfahne. „Ich bin mir sicher, dass Moschner noch eine Weile bei uns spielen wird“, sagt Jens Schwabe. Die Hoffnung ist groß, dass in dieser Saison noch ein paar Spiele folgen. Erst einmal muss der dritte Streich gegen Chemnitz am Sonnabend gelingen. „Ich kann nur erneut warnen. Die Chemnitzer sind richtig stark, schnell und technisch gut. Das wird auch im dritten Spiel richtig schwer. Wir wollen natürlich gewinnen, schon um uns die Fahrt nach Chemnitz zu ersparen und einen freien Sonntag zu haben“, sagt Jens Schwabe, der beim Heimspiel am Sonnabend nach dem ersten Drittel ein Zeichen setzte und den jungen Clemens Ritschel für Ivonne Schröder ins Tor beorderte. „Ivonne wirkte nach den vielen Oberligaspielen und der Belastung durch die Nationalmannschaft einfach überspielt und hatte außerdem Hüftprobleme. Sie wirkte einfach nicht so sicher. Und Clemens hat dann seine Sache gut gemacht, auch wenn er natürlich noch lernen muss“, kommentiert Schwabe seine Entscheidung. Gelingt den Nieskyern noch ein Sieg gegen Chemnitz, wartet im Halbfinale aller Voraussicht nach Jonsdorf. Die Falken haben die beiden ersten Pokalduelle gegen den Oberligaletzten Preussen Berlin ohne größere Probleme mit 5:1 und 7:5 gewonnen und werden am Freitag wohl den Sack zumachen. Ob im Erfolgsfall ein weiteres Kreisderby auf dem Nieskyer Eis stattfinden könnte, steht derzeit noch in den Sternen und ist wohl auch witterungsabhängig. Die Fans würde es freuen, und die Tornados um Mojmir Musil auch.
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