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Sportlerumfrage 2013 "Verschworene Truppe hält Kurs"
21.02.13, 15:18 Uhr (Quelle: Sächsische Zeitung)
Die Nieskyer Tornados haben in der immer stärker werdenden Eishockey-Oberliga die schlechtesten Bedingungen – und sind gefürchtete Gegner.
Mittelfeld ja – aber graue Maus nein.
Die Nieskyer Tornados haben in der Oberliga-Saison 2011/12 den sechsten, in
der eben zu Ende gegangenen Saison 2012/13 den fünften Platz unter jeweils neun Mannschaften belegt. Hinter der auf den ersten Blick durchschnittlich wirkenden Leistung verbirgt sich viel mehr als man denkt. Eigentlich ist dieser Platz eine kleine Sensation, wenn man sich die Gegner, die Nieskyer Rahmenbedingungen und das Niveau in der Oberliga überhaupt anschaut.
Das Niveau in der Oberliga
Die Spielstärke der Mannschaften ist mit der vor drei oder vier Jahren nicht mehr zu vergleichen. Ein Abstand zur 2. Bundesliga ist zwar immer noch vorhanden, aber er ist deutlich kleiner geworden. Indizien dafür sind die Einsätze von Förderlizenzspielern zum Beispiel in Jonsdorf, die auch bei ihrem Stammverein (Füchse Weißwasser) Einsatzzeiten erhalten (wie Herm, Miezkowski, Kröber) und bei ihren Oberligaeinsätzen eine gute, aber keine überragende Rolle spielen. Der Umkehrschluss lautet: Eine ganze Menge Spieler, auch aus Niesky, können mit diesen Spielern mithalten und würden auch in Weißwasser bestehen können, wenn auch nicht in einer Führungsrolle. Indiz Nummer zwei: Freundschaftsspiele vor der Saison zwischen Oberligisten und Zweit- oder gar Erstligisten werden knapper. Die Saalebulls Halle, die in der Oberliga allerdings dominieren, haben zum Beispiel gegen das DEL-Team aus Hannover vor der Saison nur mit 4:5 verloren, der entscheidende Treffer fiel elf Sekunden vor Schluss. Ein Test der Nieskyer gegen die Lausitzer Füchse ist leider noch nicht zustande gekommen, sicherlich sehr zum Bedauern der Fans. Die Anfragen der Nieskyer deswegen haben die Weißwasseraner bislang abgesagt.
Die Stärke der Gegner
Halle hat fast ausschließlich Profispieler im Team, will in die 2. Bundesliga aufsteigen. Auch Leipzig und Erfurt läuft mit einigen Vollprofis auf. Fass Berlin, Jonsdorf und Chemnitz profitieren von Förderlizenzspielern aus der DEL oder aus der 2. Bundesliga. Diese Spieler trainieren als Vollprofis bei ihren Stammvereinen und dem Oberligaverein, meistens fünfmal pro Woche und heben das Niveau der profitierenden Mannschaften deutlich. Bleiben letztlich nur Schönheide und Preussen Berlin, die wie Niesky ausschließlich mit Nichtprofis auflaufen. Wenn man das wirtschaftliche Umfeld berücksichtigt – in den Großstädten ist das unbesehen besser, aber auch in der Region Görlitz ist auch klar, dass Niesky kaum Spieler mit finanziellen Angeboten locken kann.
Die Rahmenbedingungen
Keine Frage, die sind in Niesky am schlechtesten. Eis gibt es nur von November bis Anfang März. Aber selbst da ist man ja den Witterungsbedingungen ausgesetzt. Regen und Schnee lassen so manches Training zur Farce werden. Vor und nach diesem Zeitraum kann zweimal pro Woche je eine Stunde in Weißwasser trainiert werden, Große Sprünge in der Saisonvorbereitung (Trainingslager, Vorbereitungsspiele) können sich die Nieskyer auch nicht leisten, was den fast traditionell schwachen Saisonstart erklärt.
Die Nieskyer Stärken
„Das Potenzial in der Truppe, der Zusammenhalt und die gute Athletik“, nennt Co-Trainer als ausschlaggebend dafür, dass die Nieskyer trotz dieser Nachteile gegenüber der Konkurrenz so gut mithalten. Tatsächlich spielen in der Mannschaft viele Spieler, die schon höherklassig gespielt haben oder dazu in der Lage wären, sich aber für ihre berufliche Laufbahn entschieden haben. Der Zusammenhalt ist auch deshalb so groß, weil es keine große Fluktuation im Team gibt. Die Mannschaft spielt gefühlt schon ewig zusammen. Und um zu Spielen immer dabei sein zu können, opfern Spieler bis zu 15 Tage ihres Jahresurlaubs. Die gute Kondition kommt nicht von ungefähr. Die Tornados trainieren mit einer kurzen Pause (bis Ostern) fast durch. Ein Athletik-Coach macht die Spieler in wöchentlich drei Einheiten über den Sommer hinweg und bis an die Eiszeit in Niesky heran fit. Dieser Aufwand ist wohl einmalig.
Die Aussichten
„Wir wollen natürlich weiter auf diesem Niveau mithalten und versuchen, immer neue Nachwuchsspieler heranzuführen. Schließlich werden unsere Spieler immer älter“, sagt Jandik. Die wichtigste Veränderung steht beim Stadion an. Der Fördermittelbescheid für Kühltechnik und Dach ist da, gebaut werden soll ab März 2014. Der-zeit plant eine Projektgruppe den Bau und kümmert sich um die Finanzierung des Eigenanteils. Anfang März 2015 soll in Niesky das letzte reguläre Oberligaspiel in Deutschland unter freiem Himmel stattfinden.
(ft)

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