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Kein Zug im Tornado-Boot?
27.11.12, 20:01 Uhr (Quelle: Sächsische Zeitung)
Das Nieskyer Eishockey-Team dümpelt derzeit vor sich hin, ist nach zwölf Spielen mit gerade einmal acht Punkten Tabellenletzter. Hektik kommt aber nicht auf – auch vom Vorstand nicht. Was ist nur los mit den Nieskyer Tornados? Die erfolgsverwöhnten Eishockeyspieler, die in den vergangenen Jahren in ihren Ligen immer eine gute Rolle, wenn nicht an der Spitze mitgespielt haben, die mehrfach die Umfrage der Sächsichen Zeitung nach der populärsten Mannschaft gewonnen haben, sind nach gut einem Drittel der Saison Tabellenletzter, mit gerade einmal acht Punkten aus zwölf Spielen. Negativer Höhepunkt am vergangenen Wochenende, eine zweistellige Heimniederlage gegen den zugegeben starken Tabellenführer Halle. Das früher gefürchtete einzige Freiluftstadion in Deutschlands dritter Liga hat seinen Nimbus verloren. Auch die Berliner Preussen und Fass Berlin haben alle drei Punkte aus Niesky entführt. Dabei hieß das Saisonziel Platz drei. Inzwischen räumen aber sowohl der Trainer Jens Schwabe als auch Präsident Jörn Dünzel ein, die Situation nicht richtig eingeschätzt zu haben. „Wir haben es mit einer sehr starken Liga zu tun, die ausgeglichener besetzt ist, als wir dachten. Der dritte Platz ist in der derzeitigen Situation nicht realistisch. Wir müssen erst mal sehen, dass wir vom letzten Platz wegkommen“, sagt Präsident Dünzel. Jens Schwabe gibt zu, dass er nicht geglaubt habe, dass die Liga stärker als vorher gedacht ist. Viele junge Spieler nutzten die Oberliga inzwischen als Sprungbrett in den Profisport, zum Teil über Förderlizenzen der Profivereine wie Weißwasser (mit Jonsdorf) oder Eisbären Berlin (mit Fass Berlin). Kapitän Sven Becher fügt an: „Es gibt auch eine ganze Reihe Profis, die in der zweiten Liga mit ganz wenig Geld abgespeist werden sollen. Da gibt es bei einigen unserer Gegner mehr zu verdienen, und da gehen diese Spieler hin.“ Keine personellen Konsequenzen Niesky ist allerdings nicht in der Lage, solche Spieler zu bezahlen. Trotzdem, die Stärke der anderen Mannschaften ist nur die eine Seite der Medaille. Bei den Tornados läuft es auch nicht. Der Vorstand der Nieskyer bleibt trotzdem ausgesprochen ruhig. Präsident Dünzel spricht seinem Trainer das volle Vertrauen aus. „Wir haben einen sehr guten Trainer, der genau weiß, was er tun muss.“ Er habe einige sehr gute Spiele gesehen. Manchmal habe auch nur das Quäntchen Glück gefehlt. „Eine Trainerdiskussion finde ich völlig verkehrt. Es ist sowieso daneben, alles an einer Person festzumachen. Ich bin davon überzeugt, dass wir da unten wieder rauskommen.“ Mit dem vorhandenen Personal. Keine einfache Lösung Auch Neuverpflichtungen erteilt Dünzel eine klare Absage: „Wir sind ein Amateurverein und müssen froh sein über die Spieler, die wir haben und die diese Riesenbelastung auf sich nehmen.“ Der Trainer weiß auch nicht, was genau die Gründe für die momentane Misere sind. „Wenn das so einfach wäre. Die Stürmer, die klare Chancen auslassen und denen manchmal das Pech an den Schlägern klebt. Die Verteidiger, denen ab und zu haarsträubende Fehler unterlaufen. Oder die Torhüter, die vielleicht mit der Klasse der gegnerischen Goalies noch nicht immer mithalten können?“ Eine einfache Lösung gebe es nicht. Am Ende fehle es an Konstanz. Zu selten sind alle gleichzeitig richtig gut. Das sei aber für Siege notwendig. An der Kondition und Kraft liege es nicht. Das habe seine Mannschaft mit (leider nicht belohnten) Aufholjagden schon bewiesen. Und auch die Taktiktafel wird oft genug herausgeholt, um gemeinsam die besten Varianten zu besprechen. „Alles eine Kopfsache“, sagt Sven Becher, der seit fast zehn Jahren in Niesky spielt. Die jungen Spieler nimmt er in Schutz: „Wir haben mit 20 Jahren in Männerteams gespielt, unsere Jungs sind gerade 17. Der Sprung in die Oberliga ist gewaltig.“ Er appelliert an seine Mitspieler: „Das geht nur über Fleiß, Kampf und Disziplin zu kippen. Jeder muss in jedem Spiel an seine Grenzen gehen.“ Das sei bisher nicht immer so gewesen. Auch die Unterstüztung der Fans sei gerade dann wichtig, wenn es nicht so läuft. „Da ist es im Stadion manchmal ziemlich still“, sagt der 30-Jährige. Abgesehen davon, dass einige sogar abfällig über die Spieler reden, die ihr Geld nicht mit Eishockey verdienen und vielleicht gerade von einer Nachtschicht kommen. So erzählen es dem Verteidiger zumindest Freunde. Am kommenden Wochenende haben die Tornados spielfrei. Gut, um die Köpfe frei zu bekommen und mal etwas mit Familie oder Freundin zu unternehmen. Am 8. Dezember soll ein Heimsieg her – gegen Chemnitz.
Kommentare
#4 29.11.12, 16:23 Uhr von Murks
bei ner beerdigung spielt wenigstens noch ein solotrompeter, vllt sollte man die hier mal fragen, wo ran's liegt, www.dr-isie.de , die kriegt das bestimmt wieder raus
#3 29.11.12, 16:07 Uhr von zwelch
Stimmung kannste dir nicht einfordern, die musste dir verdienen und zwar nicht zwingend mit Toren oder Siegen sondern mit dem unbedingten Willen und Kampf, nicht etwa mit sinnlosen Strafen. Wenn das die Zuschauer sehen, wird es auch wieder lauter werden.
#2 28.11.12, 21:14 Uhr von Jocker91
Gerade jetzt wo unsere Tornados in so einer Krise sind brauchen sie unsere Unterstützung!!!! Denn ein Tornado brauch auch Aufwind um stark zu werden:-) Also lasst uns beim nächsten Spiel unseren Tornados mal wieder richtig Kraft geben :-D
#1 28.11.12, 21:03 Uhr von Jocker91
Da kann ich Sven nur recht geben, vergleicht man die atmosphäre im Stadion zwischen dem Spiel unserer Tornados gegen jonsdorf und dem Spiel gegen halle. Gleicht das Spiel gegen Halle einer Beerdigung.
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