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Nieskys neuer Eis-Chef wartet auf Fördergeld
25.07.12, 12:24 Uhr (Quelle: Sächsische Zeitung)
Jörn Dünzel hat die Nachfolge von Joachim Sauer als Präsident des Eislaufvereins angetreten. Sein größter Wunsch: In fünf Jahren sollen alle Sorgenfalten verschwunden sein. Da steht er nun in „seinem“ Eisstadion: Jörn Dünzel, seit gestern 54 Jahre, ehemaliger Fluglehrer in Rothenburg, heute Geschäftsstellenleiter der Debeka-Versicherung in Görlitz, und seit Kurzem der neue Präsident des Nieskyer Eislaufvereins. Das einzige Eis ist das essbare in seiner Hand. Im Juli ist das allerdings völlig normal. Gefragt, was er sich wünschen würde, wenn in genau fünf Jahren wieder ein Foto mit ihm im  Eisstadion gemacht würde, antwortet er mit einem verschmitzten Lächeln: „Ich hoffe, dass dann meine Sorgenfalten verschwunden sind und ich nicht mehr in der Sonne blinzeln muss.“ Dünzel meint, dass dann die Zukunft der Eisfläche  gesichert ist und das Eisstadion ein Dach hat. Der Präsident des ELV Niesky –  mit ihrem Aushängeschild, der in der dritthöchsten deutschen Liga spielenden   Eishockeymannschaft Tornado Niesky – ist seit ein paar Wochen zwar ein neuer. Aber die Aufgaben sind die gleichen geblieben.

Für Außenstehende kommt dieser Wechsel an der Spitze des Vereins überraschend. Aber es war lange klar, dass der bisherige Präsident Joachim Sauer diese Aufgabe nur vorübergehend wahrnimmt. Überrascht war Jörn Dünzel auch, allerdings vor rund anderthalb Jahren, als er das erste Mal angesprochen wurde, ob er sich nicht vorstellen könnte, dieses Amt zu übernehmen. „Meine erste Reaktion war: nein. Schließlich hatte ich bis dahin im wesentlichen Kontakt nur als Zuschauer.“ Tochter und Sohn hatten als Kinder beim ELV die ersten Schritte erlernt. Sohn Malte spielte später im Nachwuchs in Weißwasser, war auf der Sportschule in Berlin (Eisbären Nachwuchs) und versuchte sich in der Saison 2009/10 in Niesky. Letztlich passte es aber mit seiner Ausbildung in Dresden nicht. Und die Frau von Jörn Dünzel ist den Nieskyer Zuschauern auch deshalb bekannt, weil sie relativ oft die ärztliche Betreuung während der Spiele übernimmt. „Ich war als Zuschauer relativ oft im Stadion. Aber was im Verein abläuft, davon hatte ich keine Ahnung.“

Respekt vor der Aufgabe

Der Verein aber, vor allem der privat gut bekannte Gerd Jandik, ließ nicht locker. „Ich habe dann zugesagt, mir die Arbeit im Vereinsvorstand erst einmal ein Jahr lang anzusehen“, sagt Jörn Dünzel, und: „Ich war beeindruckt. Was da alles hinter den Kulissen geregelt werden muss, ist schon enorm.“ Ausrüstung der Spieler, Sicherheit, Fahrdienst für den Nachwuchs, Schiedsrichter, und, und, und. Auch wie viel Geld bewegt wird, ist beachtlich. Deshalb sind die Kontrollmechanismen extrem wichtig, auch, dass ein Steuerbüro die Buchführung übernimmt. „Das Schöne ist aber: Die Arbeit hängt nicht an einem. Die Vorstandsmitglieder arbeiten alle weit über das normale Maß hinaus.“ Also hat er Ja gesagt. Zur Mitgliederversammlung Mitte Juni wurde der Wechsel mit Joachim Sauer, der weiter im Vorstand mitarbeitet, vollzogen.

Warten auf die Geldzusage

Jetzt wartet Jörn Dünzel vor allem auf eines – auf die positive Nachricht über einen Fördermittelbescheid für das Eisstadion. „Erst war die Info, dass er Ende Juni kommt, dann hieß es Mitte Juli. Das ist jetzt vorbei. Der Bescheid ist immer noch nicht da. Das erhöht nicht gerade den Wohlfühlfaktor“, sagt er und ergänzt: „Wenn hier nicht bald saniert wird, hat sich das erledigt mit dem Eishockey und unserem Verein. Auf Dauer.“ Er hofft, dass das Wirken der Unterstützer auf allen Ebenen – von den Fans bis zu den Politikern – Erfolg hatte. Die Argumente für ein Eisstadion in Niesky sind aus seiner Sicht klar. „So eine Sportstätte macht die Stadt attraktiver. Sie ist für die Kinder wichtig. Und wenn man Steuern zahlt, darf man auch erwarten, dass so etwas auch mal nicht kostendeckend betrieben werden muss. Wozu zahlt man sonst Steuern?“ Wenn alles gut geht, soll 2014 bis 2016 gebaut werden.

Wenn die Mittel bewilligt sind, könnte allerdings noch einmal grundlegend über das Stadion nachgedacht werden. Sogar ein anderer Standort ist dabei kein Tabu. Dabei habe aber die Stadt das entscheidende Wort. Der Verein steht in den Startlöchern, will helfen, den finanziellen Eigenanteil der Stadt so gering wie möglich zu halten. Weitere Sponsoren müssen gefunden, Ideen, wie man zu zusätzlichem Geld kommt, gesammelt werden. „Das würde uns helfen, die  Betriebskosten später klein zu halten“, sagt Dünzel. Und die Sorgenfalten werden (noch) nicht kleiner.
SZ vom 24.07.12, Beitrag: Frank Thümmler
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