28.02.12, 11:11 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) Die Nieskyer Tornados haben am Sonnabend das erste Spiel der Pokalrunde Ost gegen die U22-Mannschaft des ETC Crimmitschau mit 7:1 (3:0, 3:1, 1:0) gewonnen. Nur muss man sagen, angesichts der Leistungsstärke der Crimmitschauer und wegen dem Schongang, den die Nieskyer teilweise einlegten. Der Regionalligameister war von der ersten Minute an in allen Belangen unterlegen: Schnelligkeit, Handlungsschnelligkeit, Zweikampfstärke, technische Sicherheit – ein Klassenunterschied war deutlich. Die Nieskyer entschieden die Partie mit drei Treffern schon im ersten Drittel, vergaben darüber hinaus einige Chancen. Und nach der langen, kräftezehrenden Saison fehlte den Tornados offensichtlich der Ehrgeiz, ständig höchstes Tempo zu gehen. Das war auch nicht nötig, zumal die Nieskyer auf mehrere Stammspieler verzichten mussten. Neben den Langzeitverletzten Jankovych, Bauer und Leyva fehlten auch Noack und Wimmer, beide arbeitsbedingt. Besonders deutlich wurde das im Rückzugsverhalten der Nieskyer, bei dem phasenweise alle drei Stürmer den Rückwärtsgang eher zögerlich einlegten. So kamen die Crimmitschauer auch Anfang des zweiten Drittels aus einem Konter heraus zum Ehrentreffer. Man hatte aber nie das Gefühl, dass irgend etwas anbrennen könnte. Die Tornados benötigten keine 80 Sekunden, um den alten Abstand wieder herzustellen. Für aufmerksame Zuschauer wurde deutlich, wie groß der Leistungsunterschied zur Regionalliga sein muss, wenn dieser Gegner der ungefährdete Regionalligameister (13 Siege, eine Penaltyniederlage) ist. In der Nieskyer Gruppe ist damit auch klar, dass nur Fass Berlin und der EHC Schönheide mit um den Gruppensieg spielen. Das beweist auch der 13:2-Sieg von Schönheide gegen den anderen Regionalligisten, den ESC Berlin. Die Chancen auf den Gruppensieg und damit den Finaleinzug sind für die Nieskyer Tornados also gar nicht so schlecht. Schließlich haben die Nieskyer in dieser Saison schon bewiesen, dass sie sowohl Fass Berlin als auch Schönheide bezwingen können. „Wir werden in diesen Partien sicher auch alles geben. Aber diese Pokalrunde ist für uns eher Zubrot als ernsthaftes Saisonziel. Einige Spieler werden uns immer wieder wegen Arbeit fehlen“, sagt Trainer Jens Schwabe. Er bestätigt auch, dass die Situation eine andere wäre, wenn es die Aussicht auf ein Pokalfinale in Niesky gäbe. Aber dann ist das Eis im Waldstadion längst getaut. Am Sonnabend findet gegen Schönheide das letzte Spiel der Tornados in Niesky statt, dann muss für die Heimspiele nach Weißwasser ausgewichen werden. Auch ein mögliches Finale würde dort stattfinden. Und noch bitterer: Der Pokalsieger qualifiziert sich für den DEB-Pokal. Ihm winkt ein attraktives Heimspiel gegen einen Zweitligisten. Das findet allerdings schon Anfang September statt. Und da wird im Nieskyer Waldstadion noch Tennis gespielt. Auch das Highlight würde also nach Weißwasser verlegt werden müssen.
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