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Nieskyer Eishockeyfans wollen das Eisstadion retten
14.01.12, 23:51 Uhr (Quelle: Sächsische Zeitung)
Am heutigen Sonnabend, vor dem Eishockey-Spiel der Nieskyer Tornados gegen die Berliner Preussen (Beginn 18.30 Uhr), werden Nieskyer Fans am Eingang zum Waldstadion stehen und jeden ansprechen, ob er sich in eine Unterschriftenliste einträgt. Die Unterschriftenaktion heißt „Pro Eissport in Niesky“. Nach jetzigem Stand wird es 2015 keinen Eissport in Niesky mehr geben. Dann ist die Genehmigung für die Betreibung der Kältetechnik ausgelaufen. Die Nieskyer Stadtwerke planen zwar die Erneuerung der Eistechnik. Doch die Finanzierung steht immer noch in den Sternen. Die gesammelten Unterschriften sollen an die Stadt übergeben werden und dort „Argumentationshilfe“ in der Stadt und bei den Stadtwerken selbst, aber auch bei Verhandlungen mit der Politik sein. Markus Ullrich (39 Jahre), Nieskyer Eishockeyfan seit im Waldstadion wieder Eishockey gespielt wird, hat von den vielen Willenserklärungen der vergangenen Jahre die Nase gestrichen voll. „Wir fühlen uns verar… und hingehalten. Von der Politik weiter oben aber auch hier in Niesky. Wir haben das Vertrauen verloren, dass die Stadtwerke und der Oberbürgermeister wirklich hinter dem Eisstadion stehen.“ Er und mit ihm viele Nieskyer Fans versuchen schon seit Jahren, mit verschiedenen Aktionen auf die mangelnden Bedingungen im Waldstadion aufmerksam zu machen, zunächst auf das fehlende Dach. „Darum kämpfen wir schon seit Jahren, mit unserer Aktion ,Ohne Dach keine Zukunft“, mit Spruchbändern im Stadion, wenn Politiker da sind, und zum Beispiel mit einer Mahnwache vor drei Jahren vor dem Rathaus.“ Gebracht hat das alles – außer warmen Worten – nichts. Spieler und Zuschauer sind deshalb nach wie vor den Wetterunbilden ausgesetzt, manche Spiele finden unter eigentlich irregulären Bedingungen statt, die der hohen Spielklasse der Tornados (der dritthöchsten in  Deutschland, nur eine Liga unter den Profis aus Weißwasser) nicht angemessen sind. Und die Eiszeit ist in Niesky auf die vier Monate von November bis Februar beschränkt. „Früher als wir noch Sachsenliga gespielt haben und es maximal zehn Heimspiele im Jahr gab, ging das noch, aber heute eben nicht mehr“, sagt Markus Ullrich. Jetzt aber geht es nicht mehr nur um vernünftige Bedingungen, jetzt geht es um den Erhalt des Eishockeys an sich. Deshalb haben die Fans im vergangenen Jahr auch vor dem Bürgerhaus gestanden und still protestiert, als Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich zur Sportgala kam. Wieder gab es warme Worte – und wieder ist nichts passiert. „Jetzt ist uns bewusst, dass es nach dieser Saison nur noch zwei weitere geben wird. Dann ist Schluss. Also werden wir den Druck erhöhen“, kündigt Ullrich an, der für die drei Nieskyer Fangruppen („Fanprojekt“, „Sturmjäger“ und „Blue Boys“) mit insgesamt rund 50 echten Fans spricht. Zu den Spielen kommen natürlich viel mehr Zuschauer, an guten Tagen (ohne Dach ist auch das Wetter wichtig) an die tausend. Unter ihnen ist meistens auch der Nieskyer Gastwirt Gerd Seifert. Er sagt: „Die in der Politik sollten nicht vergessen, dass der Verein Kinder von der Straße holt, ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bietet. Außerdem sind die Eishockeyspieler Aushängeschild und Werbeträger für die Stadt. In Berlin und Erfurt kennt man Niesky nur wegen der Tornados.“ Seine Unterschrift bekommen die Fans auf jeden Fall.
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