28.12.11, 21:06 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) Für die Nieskyer Tornados war das Weihnachtswochenende von vornherein ein schwieriges. Mit den Mannschaften aus Halle und Leipzig kamen zwei Mannschaften, die um die Tabellenspitze mitspielen und die, berücksichtigt man die weniger ausgetragenen Spiele, auch vor dem Spitzenreiter Erfurt liegen könnten. Tolle Leistung gegen Halle Gestern Abend nahmen die Nieskyer Tornados dem Favoriten Halle nach einem dramatischen Spiel auf
hohem Oberliganiveau zwei Punkte ab, und es hätten drei sein können.
Tornado-Trainer Jens Schwabe nach dem Spiel: „Vor der Partie wäre ich mit zwei Punkten zufrieden gewesen. Jetzt ärgert es mich, dass wir einen verloren haben.“ 44 Sekunden vor dem Ende hatten die Gäste den Ausgleich erzielt, mit einem sechsten Feldspieler für ihren Torwart auf dem Eis, und mit aller Macht. Letztlich rutschte ein Puck doch noch durch die aufopferungsvoll kämpfende Nieskyer Verteidigung und die Schoner von Torfrau Ivonne Schröder, die gestern nicht ihren allerbesten Tag erwischt hatte. Wenige Sekunden vor diesem Treffer hatten die Nieskyer die Entscheidung verpasst. Bei einem 2:1-Konter mit einem hammerharten Abschluss von Marcel Leyva fehlte nur das Glück. Der Puck knallte gegen den Pfosten, sprang von dort an den Helm des Gästetorwarts Wolfermann, kullerte aber nicht ins Tor. So ging es in die Verlängerung, in der die Nieskyer alle Hände voll zu tun hatten, das Unentschieden zu verteidigen. Marcel Linke musste auf die Strafbank, aber die Nieskyer um Sebastian Greulich, Sven Becher, Marco Noack und Mojmir Musil warfen kämpferische alles in die Waagschale und überstanden diese Phase.
Im Penaltyschießen scheiterten die Gäste dreimal an Ivonne Schröder, während für Niesky Andreas Brill den jetzt eingewechselten Hallenser Torwart Steinhauer tunnelte. Der Jubel war groß im Stadion, auch weil es ein Sieg mit dem letzten
Aufgebot war. Die Nieskyer hatten nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Verteidiger Rädecker nur noch zwölf Feldspieler zur Verfügung. Halle dagegen bot aus Respekt vor Niesky alles auf, was ging, kam mit 19 Feldspielern, auch
mit Förderlizenzspielern aus Hannover. Aber Niesky hielt von Anfang an gegen. In einem von Taktik geprägten ersten Drittel mit einigen Chancen auf beiden Seiten sorgte Jankovych dann für die Nieskyer Führung, als er mit einem Schlagschuss kurz hinter der blauen Linie den Ex-Nieskyer Torwart Robert Wolfermann nicht gut aussehen ließ. Im Mitteldrittel kassierten die Tornados
zunächst den dummen Ausgleich (Bartell war im eigenen Drittel weggerutscht und verlor den Puck), bevor Philipp Bauer (spielte nach Noack-Pass noch den Torwart aus) und erneut Jankovych (hämmerte den Puck unter die Latte) eine
3:1-Führung herausschossen. Leider schafften die Gäste im Mitteldrittel
mit einem Bauerntrick noch den Anschluss. Die Nieskyer gingen aber wie erhofft mit einer Führung ins Schlussdrittel und hielten lange den Vorsprung. Dann allerdings kassierte Torfrau Ivonne Schröder aus dem Gewühl einen Treffer aus spitzem Winkel ins kurze Eck. Die Nieskyer hatten aber noch einen Antwort. Daniel Bartell machte seinen Fehler vor dem 1:1 wieder gut, schloss nach Vorarbeit von Musil mit einem schnellen Schuss durch die Beine von Wolfermann zum 4:3 ab (52.). Dann begann das große Hoffen und Bangen.
Am Ende reichte es leider nicht ganz, aber zwei Punkte gegen das Spitzenteam sind trotzdem stark. Am Freitag folgt in Chemnitz das letzte Spiel des Jahres.
p Niesky – Halle 5:4 n. P. (1:0, 2:2, 1:2)
Niesky: Schröder, Greb – Greulich, Becher, Wimmer –
Musil, Jankovych, Bartell, Noack, Brill, Wahne, Leyva,
Linke, Bauer
p Tore: 1:0 Jankovych (17:19, Überzahl, Assist: Greulich, Bartell), 1:1 Lehmann (25:49), 2:1 Bauer (26:13, Noack, Greulich), 3:1 Jankovych (29:10, Bartell, Wimmer), 3:2 Bigam (32:45), 3:3 Lehmann (48:36), 4:3 Bartell (51:30, Musil, Jankovych), 4:4 Bigam (59:16, sechster Feldspieler), 5:4 Andreas Brill (65:00, Penalty), Strafen: Niesky 6, Halle 12 + 2 x 10,
Zuschauer: 782
Leipzig ist zu stark
Am Tag vor Heiligabend hatten die Nieskyer auf ein Weihnachtsgeschenk der zuletzt schwächelnden und erkrankten Leipziger gehofft. Den gefallen taten die Gäste den Tornados aber nicht, erwiesen sich als spielerisch und taktisch besser. „Wir haben das gesamte Spiel nicht ins Spiel gefunden. Die Pässe kamen nicht an und läuferisch waren wir auch nicht optimal dabei. Die
Leipziger sind außerdem mit den schlechten Eisbedingungen besser zurecht gekommen als wir“, sagte Tornado-Trainer Jens Schwabe nach dem Spiel. Die Gäste führten nach einem Überzahltor und einem schnellen Konter früh mit 2:0 und die Tornados schafften es nie, wieder heranzukommen. Chancen waren zwar da, aber es reichte nur zu einem Überzahltreffer von Jankovych.
p Niesky – Leipzig 1:4 (0:2, 1:1, 0:1)
Niesky: Schröder, Greb – Greulich, Becher, Rädecker, Wimmer – Musil, Jankovych, Bartell, Noack, Brill, Wahne, Leyva, Linke, Michalk
p Tore: 0:1 Hrach (5:38, Überzahl), 0:2 Vrba (8:27), 0:3 Nighbert (27:12), 1:3 Jankovych (34:12, Überzahl, Assist: Musil, Becher), 1:4 Vrba (58:50),
Strafen: Niesky 8, Leipzig 12,
Zuschauer: 557
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