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Auf in die neue Saison – die drittletzte?
29.10.11, 09:00 Uhr
Trotz aller Probleme: Tornado Niesky hat ein starkes Team beisammen. Wenn sich nichtdoch noch etwas ändert, bestreiten die Nieskyer Tornados morgen das erste Heimspiel ihrer drittletzten Saison. 2014 läuft die Genehmigung für die Kühlanlage im Waldstadion aus, 2015 gibt es kein Eis mehr, wenn nicht doch nocheine (vor allem finanzielle) Lösung gefunden wird. Joachim Sauer, seit diesem Jahr Präsident des Vereins, klingt inzwischen resigniert: „Auch im vergangenen Jahr sind wieder alle Bemühungen gescheitert. Es konnten einfach keine passenden Fördertöpfe gefunden werden.“ Der Verein selbst ist in dieser Sache handlungsunfähig (geänd.), könnte weder bauen noch das Eisstadion betreiben. Außer Bekundungen, den Verein unterstützen zu wollen, habe es keine zählbaren Fortschritte gegeben, erklärt Sauer, wobei er ausdrücklich betont, keine Schuldzuweisungen gegenüber dem Bürgermeister oder den Stadtwerken als Eigentümer der Anlage erheben zu wollen. Auch ein Dach ist demzufolge nicht in Sicht, weshalb die Nieskyer wieder nur vier Monate „Eiszeit“ haben.

Ausgeglichenes Team

„Unter diesen Voraussetzungen ist es eigentlich unmöglich, in der dritthöchsten deutschen Liga zu bestehen. Das sagen wir auch immer, um dann zu beweisen, dass es irgendwie doch geht“, sagt Sauer. Auch in diesem Jahr ist wieder ein kleiner, aber ausgeglichener Kader beisammen. Mit Füchse-Profi Marcel Linke und Daniel Bartell sind zwei echte Verstärkungen zum Team gestoßen. Beide bringen Erfahrungen aus dem professionellen Eishockey mit und sorgen dafür, dass die Tornados in allen Reihen noch ausgeglichener werden. Inzwischen spricht auch die Erfahrung für die Nieskyer. Acht Feldspieler der Tornados sind über 30 Jahre alt, drei weitere sind über 25, der jüngste ist 22 Jahre. „Gerade in den engen Spielen sollte es uns helfen, wenn wir da die Ruhe bewahren und keine taktischen Fehler machen“, sagt Trainer Jens „Theo“ Schwabe, der seine Schlittschuhe mit 39 (geänd.) Jahren schweren Herzens an den Nagel hängen musste, weil seit dieser Saison in der Oberliga keine Spielertrainer mehr erlaubt sind und sich keine andere, auch bezahlbare Alternative für den Trainerposten fand.

Platz drei wäre ideal

Von der Bank aus sieht er jetzt, wie das Niveau der Oberliga insgesamt immer weiter ansteigt. „Überall gibt es jetzt professionelle Trainer wie Wolf in Chemnitz, Stastny in Schönheide oder Faika in Jonsdorf. Teilweise spielen erfahrene Profis – wie Pohling in Chemnitz oder Sekera in Schönheide – bei Jonsdorf und Fass Berlin kommen viele Förderlizenzspieler zum Einsatz. Ja, das Tempo ist noch schneller, das Niveau höher geworden“, sagt Schwabe. Auch er hat viele Spieler in seinen Reihen, die das Potenzial für die zweite Bundesliga hätten, sich aber inzwischen oder generell gegen Profi-Eishockey entschieden haben, weil sie ein sicheres Einkommen (auch nach der Sportkarriere) dem relativ geringen und unsteten Einkommen eines Mitläufers in der 2. Bundesliga vorziehen.

„Mit diesem Potenzial ist für uns in diesem Jahr bei optimalem Verlauf der dritte Platz drin“, sagt Schwabe und meint damit, dass ihm nur selten Spieler ausfallen dürfen, wegen Verletzungen, Sperren oder der Arbeit. Mehr als der dritte Platz wäre auch „ungünstig“, denn die beiden ersten spielen mit Gegnern aus anderen Oberligen um den Aufstieg in die 2. Bundesliga, dann, wenn in Niesky längst kein Eis mehr ist.

Teilnehmen müssen die Tornados auch ohne eigenes Eis diesmal an der Pokalrunde im Anschluss an die Punktspiele. „Die Liga hat uns bei einer erneuten Absage mit Ausschluss gedroht“, erklärt Sauer.

SZ vom 27.10.11, Beitrag: Frank Thümmler


Wie die Kapelle auf der Titanic - über das drohende Ende der Tornados

Es ist ein bisschen wie auf der Titanic: Der Eisberg ist in Sicht, und ab Sonnabend spielt die Kapelle „Tornado Niesky“ wieder. Wenn alles gutgeht (nach Siegen), meist Jubelarien, im anderen Fall auch mal Trauermärsche. Dem Schiff samt der frisch aufspielenden und angesichts der Gefahr erstaunlich gut besetzten Kapelle droht jedoch der Untergang. Der Boden (sprich die Eisfläche) wird ihnen unter den Füßen wegsinken, wenn der Kurs nicht geändert wird. Ende 2014 ist es soweit. Tornado-Vereinspräsident Joachim Sauer muss sich vorkommen wie der Dirigent dieser Kapelle – mit dem Taktstock in der Hand, aber eben nicht dem Steuerrad. Dabei lässt er schon seit Jahren immer wieder das gleiche traurige Lied erklingen, das auf den Eisberg hinweist. Bei den Steuermännern verhallt dieses Lied bisher aber, obwohl viele – Fans, Spieler, Kinder und Eltern, auch die Sächsische Zeitung – eingestimmt haben. Offensichtlich singt der Chor noch nicht laut genug.

Eine schlechte Nachricht ist außerdem, dass die Steuermänner, die das Ruder wirklich herumreißen könnten (die im sächsischen Landtag), erst 2014 wieder neu gewählt werden. Dann, wenn praktisch alles zu spät ist. Es bleibt nur, das hässliche Lied vom Untergang immer wieder zu intonieren, in voller Lautstärke, damit es den Verantwortlichen auf die Nerven geht. Und bei jeder Jubelarie, von denen in dieser Saison hoffentlich wieder viele gespielt werden, eins nicht vergessen: Die Uhr tickt.

SZ vom 27.10.11, Kommentar: Frank Thümmler


Eintritt

Einzelkarte (Abendkasse/ Vorverkauf):

Erwachsene (ab 17 Jahre) 6 Euro,
ermäßigt (Kinder bis einschl. 16 Jahre, Vereinsmitglieder, Schwerbeschädigte) 4 Euro


Dauerkarte (für alle 16 Heimspiele der Hauptrunde):
Erwachsene 85 Euro,
ermäßigt 55 Euro.
Diese Saisondauerkarten sind bis 5. November in der Modeboutique Ramona Jandik in Niesky auf der Görlitzer Straße erhältlich.
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