06.12.10, 08:51 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) Das hatten sich die Erfurter ganz anders vorgestellt. Nach einem 7:4-Sieg am Freitagabend gegen Leipzig angereist und ganz klar den zweiten Tabellenplatz im Visier, lagen sie nach gut sechs Minuten im Nieskyer Waldstadion bereits mit 3:0 zurück. „Wir haben von der ersten Minute an Druck zum Tor gemacht, und die Erfurter schienen völlig überfordert“, erklärte Spielertrainer Jens Schwabe nach dem Spiel. Beim 1:0 hatte Marco Noack auf Außen einen Verteidiger umspielt, war vor das Tor gezogen und hatte Kai Fischer im Tor der Erfurter keine Chance gelassen. Beim zweiten Tor hatte René Michalk nach dem Bullygewinn sofort aufs Tor geschossen, der Spielertrainer selbst war im Nachsetzen mit der Rückhand erfolgreich. Und beim dritten Treffer (siehe auch Foto) in Überzahl hatte Verteidiger Sebastian Greulich nach einer schönen Kombination freie Schussbahn und hämmerte den Puck ins lange Eck, während dem Gästetorwart die Sicht versperrt war. Erfurts Spielertrainer Zbynek Marak sah sich gezwungen, so früh eine Auszeit zu nehmen, und die brachte die Nieskyer tatsächlich ein wenig aus dem Rhythmus. „Wir haben es danach wieder mit zu vielen Einzelaktionen versucht, statt weiter zu kombinieren“, bemängelte Schwabe. Die Gäste kamen besser ins Spiel und zum 1:3, als die Nieskyer nicht konsequent genug am Mann waren. Der Spielertrainer schien aber in der Pause genau den richtigen Ton getroffen zu haben. Die Nieskyer entschieden in der ersten Hälfte des Mitteldrittels das Spiel. Erst erkämpften sie in der Ecke des Erfurter Drittels den Puck, ein schneller Pass vor das Tor und Musils Schuss in die lange Ecke bedeuteten das 4:1. Und als Mazurek nach 29 Minuten zum 5:1 traf, sollte nichts mehr anbrennen. Die Tornados setzten weiter auf schnelles Kombinationsspiel, ließen sich auch vom Schiedsrichter, der jetzt bemüht war, das Strafminutenverhältnis zugunsten der Erfurter wieder auszugleichen, nicht aus der Ruhe bringen. Sie überstanden alle (insgesamt fünf) Unterzahlsituationen schadlos, und erhöhten durch Tore von Andreas Brill und erneut Filip Mazurek das Ergebnis gegen den Tabellenzweiten auf kaum erhoffte Dimensionen. „Wenn wir unsere Chancen noch besser genutzt hätten, war sogar noch mehr drin“, sagte Schwabe nach dem Spiel. Der Trainer war aber insgesamt natürlich zufrieden und hoffte auf eine ähnliche Leistung in Leipzig.
Tore:
1:0 Noack (3:40, Assist: Mazurek, Kuhlee)
2:0 Schwabe (4:33, Michalk, Leyva)
3:0 Greulich (6:10, Musil, Schwabe)
3:1 Otte (14:15)
4:1 Musil (20:56, E. Neumann, C. Neumann)
5:1 Mazurek (28:45, Brill, Noack)
6:1 Brill (38:18, Wimmer, Kuhlee)
7:1 Mazurek (43:26, Brill, Noack)
Strafen:
Niesky 24
Erfurt 24
Zuschauer: 427
Bericht: Frank Thümmler
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