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Stimmung aus mehr als tausend Kehlen
08.01.07, 21:51 Uhr
Der große Favorit Leipzig erweist sich zwar als eine Nummer zu groß, aber die Zuschauer feiern stark spielende Tornados.
(Sächsische Zeitung vom 08.01.07 Frank Thümmler)

SG Tornado Niesky 2 (0, 0, 2) EHV Schönheide 4 (3, 0, 1)
Blue Lions Leipzig 6 (1, 4, 1) SG Tornado Niesky 3 (3, 0, 0)

Eine solch tolle Stimmung hatte das Nieskyer Waldstadion seit über einem Jahr nicht mehr erlebt. Das Stadion war endlich wieder einmal – trotz des Regens am Tag und später im letzten Drittel – mit 1092 zahlenden Zuschauern richtig gut gefüllt. Die Blue Lions aus Leipzig hatten um die 80 Fans mitgebracht, die mit bengalischen Feuern und einem kleinen Feuerwerk vor dem Spiel für unerlaubte, dann im Spiel im Sangeswettstreit mit den Nieskyer Fans (den gewannen die Gastgeber letztendlich) für erwünschte Stimmung sorgten. Und die Icehopper mit ihren bunten Trikots, die ihrer Stadionsammlung in Niesky einen weiteren Eintrag hinzufügten, sorgten für einen weiteren Farbtupfer.
SG Tornado Niesky2 (0, 0, 2)

Blue Lions Leipzig6 (1, 4, 1)



Die Favoritenrolle war schon vor dem Spiel ganz klar an den Tabellenzweiten aus Leipzig, in deren Mannschaft ausschließlich Vollprofis spielen vergeben. Aber das Schlusslicht aus Niesky hatte ja auch Tabellenführer Rostock einen Punkt abgeknöpft. Von zehn Spielen kann man eins gegen diese Leipziger Mannschaft gewinnen, wenn die Tornados einen optimalen Tag ohne individuelle Fehler erwischen, der Schiedsrichter nicht zu kleinlich pfeift und die Leipziger nicht ins Spiel kommen. Am Ende trafen alle drei Punkte nicht zu: Die Tornados stark aber nicht optimal, der Schiedsrichter mit einer Vielzahl ganz kleinlicher Strafen und souveräne Löwen mit ganz klaren Vorteilen im Überzahlspiel und einem überragenden Goalie Jan Pospisil. Das Spiel begann mit einer Dreifach-Chance für die Tornados, aber Pospisil war von der ersten Sekunde an hellwach. Die erste, sehr kleinlich gepfiffene Strafe gegen Josef Hudec nutzten die Gäste gleich zum 0:1. Dabei blieb es im ersten Drittel, weil Niesky/Weißwasser auf Augenhöhe mitspielen konnte, auch Thomas Bresagk super hielt und Christian Rösler mit einer dicken Möglichkeit an Pospisil scheiterte.

Im zweiten Drittel fiel dann aber die Entscheidung zugunsten der Gäste: Noch in der ersten Minute machte der Ex-Crimmitschau-Verteidiger Esbjörn Hofverberg in Überzahl das 2:0. Auf der anderen Seite war das Tor trotz allergrößter Chancen für die Tornados weiter wie vernagelt. Und dann nutzten die Leipziger zwei individuelle Verteidigerfehler eiskalt aus. Erst patzte Sven Becher und dann waren sich bei einer Bogenlampe ins Tornado-Drittel Toni Klante und Johann Geddert nicht einig. Obwohl die Tornados danach noch ein weiteres Gegentor in Unterzahl kassierten, zeigten sie eine bemerkenswerte Moral, die die Fans mit Gesängen „Wir sind stolz auf unser Team!“ belohnten. Diese Moral wurde im Schlussdrittel mit zwei Treffern belohnt. Es waren sogar Chancen zum 3:5 und etwas mehr Spannung da, aber die Gäste machten – natürlich in Überzahl – mit ihrer alle sechs Tore erzielenden ersten Reihe den Sack zu.

Am Ende applaudierten die Zuschauer für eine Klassepartie mit einem etwas zu hoch ausgefallenen Favoritensieg. Vielleicht kommt ja die Vielzahl am 20. Januar wieder, wenn die Saalebulls aus Halle in Niesky auftauchen.

Tornados: Bresagk, Morawitz – Klant, Geddert, Hnidek, Becher, Svatos, Noack, Rösler, Michalk, Kustow, Volek, Wahne, Hudec, Hlavnicka, Schwabe, Lehnigk, Hähnel, Melchior

Tore: 0:1 (2:55), 0:2 (20:57), 0:3 (30:10), 0:4 (31:10), 0:5 (33:58), 1:5 Hnidek (43:32, Lehnigk, Michalk), 2:5 Hlavnicka (44:00, Volek)

Strafen: Tornado 18, Leipzig 22 + 10

Zuschauer: 1092

EHV Schönheide 4 (3, 0, 1)

SG Tornado Niesky3 (3, 0, 0)

Die Nieskyer, in Bestbesetzung auflaufend, rechneten sich in Schönheide einiges aus. Die Gastgeber gingen zwar schnell mit 2:0 und 3:1 in Führung, aber die Niesky/Weißwasseraner Spielgemeinschaft konnte noch vor der ersten Drittelsirene zum 3:3 ausgleichen und hatte gute Chancen, selbst in Führung zu gehen. Die aber gelang nicht, weil der Goalie der Gastgeber stark hielt und den Tornados wie in schon so vielen Spielen der Knipser fehlte. Auf der anderen Seite hielt Thomas Bresagk seinen Kasten auch lange Zeit sauber. Die Tornados überstanden einige kritische Situationen, unter anderem auch eine längere 3:5-Unterzahl, um dann doch noch das vierte Gegentor zu bekommen. „Schade, ich hatte gedacht, wir könnten die Schönheider knacken und die Rote Laterne endlich an den ECC Berlin abgeben“, sagte Trainer Steffen Thau.
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