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Die Nieskyer wollen im Waldstadion wieder ins obere Mittelfeld
28.10.10, 07:27 Uhr (Quelle: Sächsische Zeitung)
Am Sonnabend geht es endlich wieder los – im Nieskyer Waldstadion wird der erste Puck auf die Eisfläche geworfen. Die Nieskyer Tornados empfangen um 18.30 Uhr den Erzrivalen aus Schönheide. Dass dieses Spiel das bereits sechste in dieser Saison für die Tornados ist, dass sie vor dem ersten Heimspiel fünfmal auswärts angetreten sind – nach nur wenigen  Trainingseinheiten auf dem Eis relativ schlecht vorbereitet und deshalb in nur einer Partie erfolgreich – daran haben sich die Nieskyer Eishockeyspieler und -fans in den vergangenen Jahren längst gewöhnen müssen. Ohne Dach ist es eben in Niesky nicht möglich, zeitiger „Eis zu machen“. Und das wird wohl auf unabsehbare Zeit auch so bleiben. Joachim Sauer, der 1. Vorsitzende des ELV Niesky sagt: „Die Euphorie aus dem Frühjahr ist verflogen. Fördermittel aus dem Konjunkturpaket für neue Eistechnik und Dach hat es nicht gegeben.“ Wenn, dann sei nur eine Förderung der Eistechnik möglich – voraussichtlich aber mit einem geringeren Prozentsatz. Für das Dach dagegen wird es kaum Fördermittel geben. „Wir würden damit unsere schlechte Sportstättensituation aber nur erhalten, nicht verbessern und diesen Zustand auch noch auf Jahre festschreiben“, sagt Sauer. Deshalb versuchen Verein und Stadt jetzt, Investoren für das Dach zu finden, etwa über die Idee, darauf Solarzellen aufbringen zu lassen. Eine Machbarkeitsstudie dazu ist gerade von einem Thüringer Ingenieurbüro fertig gestellt worden. Sauer ist mit einem Investor aus dieser Branche im Gespräch.

OB Rückert hofft weiter

Oberbürgermeister Wolfgang Rückert sagt: „Momentan ist offen, wie es mit dem Eisstadion weitergeht. Wir werfen jedenfalls die Flinte nicht ins Korn, nur weil die für uns optimale Förderungsmöglichkeit über das Konjunkturprogramm abgelehnt wurde.“ Die Stadtwerke werden in den nächsten Monaten klären, wie es mit der Kältetechnik weitergehen soll, ob es möglich ist, nur das Kältemittel zu wechseln oder ob die Kältetechnik erneuert werden muss. Ein wenig drängt inzwischen die Zeit. Die Betriebserlaubnis für die Eistechnik läuft 2015 aus. Passiert dann nichts, ist mit Eishockey in Niesky ganz Schluss. Rückert sagt aber auch: „Wir werden weiter in Niesky Eishockey spielen, und ich hoffe, so gutes wie in den vergangenen Jahren“ Das wollen auch die Eishockeycracks um ihren Spielertrainer Jens Schwabe, auch wenn außerhalb der Nieskyer Eiszeit viel weniger als eigentlich notwendig trainiert werden kann.

Gefürchtetes Waldstadion
Einen Vorteil haben die nostalgischen Bedingungen in Niesky aber. Sie sind für die Gegner ungewohnt und haben gemeinsam mit der Heimstärke der Tornados bei den gegnerischen Teams dafür gesorgt, dass das Waldstadion gefürchtet ist. „Das soll auch in dieser Saison so werden. Wir wollen das Waldstadion wieder zu einer uneinnehmbaren Festung machen“, sagt Jens Schwabe. Die Heimstärke war in der vergangenen Saison die Grundlage dafür, dass die Nieskyer hinter den beiden Profiteams Leipzig und Halle hervorragender Regionalliga-Dritter wurden. In dieser Saison ist die Liga nahezu die gleiche geblieben. Nur die insolventen Leipziger „Blue Lions“ wurden durch eine Lightversion, die Leipziger „Icefighter“ ersetzt. Alle Mannschaften sind geschlossen und auf dem Papier eine Klasse nach oben gerutscht. „Rein sportlich ist das natürlich Augenwischerei, wenn ich mir nur vorstelle, was für ein Kanonenfutter ein Aufsteiger aus unserer Liga in der 2. Bundesliga wäre, oder wie groß der Unterschied sein würde, wenn Weißwasser – was natürlich niemand von uns wünscht – tatsächlich absteigen sollte“, sagt Joachim Sauer. Nach dem dritten Platz in der vergangenen Saison liegt die Messlatte für Niesky in diesem Jahr natürlich hoch, auch wenn niemand vom Erreichen der Aufstiegsrunde (die beiden Tabellenersten) spricht. „Wir wollen ins obere Mittelfeld“, sagen Sauer und Schwabe übereinstimmend. Das wird angesichts der gewachsenen Spielstärke einiger Teams nicht einfach. Vor allem Chemnitz und Erfurt sind deutlich stärker geworden und neben dem Ligafavoriten Halle die Favoriten auf einen der beiden ersten Plätze. Aber auch die anderen Teams (Jonsdorf, Schönheide, Leipzig, Fass und Preussen Berlin) sind nicht zu unterschätzen. „Ich glaube, in dieser Saison kann Jeder Jeden schlagen“, schätzt Schwabe ein. Seine Mannschaft ähnelt der des Vorjahres stark. Alle Leistungsträger sind geblieben. Torsten Schwarz, Sebastian Janke und Markus Adamsky haben ihre Karriere beendet, die Schlicht-Zwillinge sind wieder abgewandert. Stephan Kuhlee, Filip Mazurek und praktisch auch Marcel Leyva und René Michalk (waren verletzt bzw. krank) sind aber mehr als adäquater Ersatz. Am Sonnabend wollen die Tornados genau das beweisen.

Schluss mit den Durchhalteparolen! (Ein Kommentar von Frank Thümmler)
Ein Blick in die alten Ausgaben der Sächsischen Zeitung  verrät: Das Thema Dach ist bei der Tornado-Saisonvorschau inzwischen ein traditionelles – neben den sich immer wieder ändernden Strukturen unterhalb der 2. Bundesliga. Die Nieskyer spielen in der neuen Saison in der Oberliga, der dritthöchsten Spielklasse Deutschlands und damit nur eine Liga unter den Lausitzer Füchsen. Auch in dieser dritten Liga sind die Nieskyer selbstverständlich das einzige Team mit einem witterungsabhängigen Freiluftstadion, in dem nur vier Monate im Winter gespielt werden kann – mit entsprechenden Nachteilen im Trainings- und Spielbetrieb. Seit Jahren wird darüber lamentiert, seit Jahren wird auch Hoffnung gemacht, dass sich das ändert. Aber Fördermittel aus dem Konjunkturpaket, auf die sich die Stadt und mit ihnen die Eishockeyfans noch Ende der vergangenen Saison Hoffnung gemacht hatten, gibt es nicht. Mit geringeren Fördersätzen für das Gesamtprojekt Eisfläche plus Dach ist der Eigenanteil für die Stadt jedoch zu groß und unmöglich aufzubringen. Dazu ist die finanzielle Ausstattung der Stadt einfach nicht ausreichend. Im Kern fehlt es wohl am politischen Interesse an einer kleinen Stadt im dünn besiedelten Gebiet. „Weiche Standortfaktoren“ – wie es im Amtsdeutsch heißt – sind hier offenbar nicht so wichtig. Oder wie soll man es sonst verstehen, wenn es über Jahre nicht gelingt, in dieser politische Konstellation eine überschaubar große Finanzierung aus Mitteln vom Bund (CDU/FDP-Regierung), vom Land (CDU/FDP), Landkreis (CDU ist dominierende Fraktion) und Stadt (CDU-Oberbürgermeister) hinzubekommen? Dass das „öffentliche Interesse“ fehlt, sollte angesichts der Zuschauerzahlen und der Nachwuchsarbeit der Nieskyer als Argument ausscheiden. Also Politiker: Schluss mit den Durchhalteparolen – lasst endlich das Geld fließen!

Bericht: Frank Thümmler
Karikatur: Dirk Hübner
Kommentare
#4 28.10.10, 10:27 Uhr von Bane
pünktlich zum oktober sind wieder alle aufgewacht und wischen sich ihre verträumten augen. und dieser zustand, da machen wir uns doch nichts vor, wird die kommenden 3 heimspielsaisons doch so bleiben....bis endlich kühlmittel gefunden wurde.
#3 28.10.10, 10:22 Uhr von Bane
gekommen. nur fehlt mir der letzte entschluss, sowie die öffentlichkeitsarbeit bei allen parteien. bei den stadtwerken rührt sich doch den ganzen sommer nichts, genau so bei der lokal/regional politik und vom verein vermisse ich überhaupt eine aktion!
#2 28.10.10, 10:17 Uhr von Bane
na dann hofft mal weiter und klärt in den nächsten 36monaten, was für kühlmittel zulässig ist...so ein quatsch. wenn hier alle politischen "größen" mal an einem strang gezogen hätten, wie sie vor einem jahr noch vorgesabbelt haben, wären gelder zusammen
#1 28.10.10, 10:09 Uhr von Nutschki
Schade, dass in der Zeitung die Bilder von Chris und Eric vertauscht sind, die Größenangabe von Ivi mal wieder nich stimmt und Robert inzwischen auch ne andereRückennummer hat.
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