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Nieskyer fordern Sanierung des Eisstadions
16.02.10, 11:25 Uhr (Quelle: Sächsische Zeitung)
Ob Niesky das Eisstadion am Waldbad mit Kältetechnik und Schutzdach für rund 3,4 Millionen Euro saniert, ist offen. Die Fans protestierten jetzt mit einer Demo dafür. Im Nieskyer Eisstadion am Waldbad wird Basketball gespielt. So ist es jeden Sommer zur Badesaison. Ab 2015 könnten solche Sommersportarten die einzige Nutzung des Eisstadions sein, weil dann die Genehmigung für die Betreibung der Kältetechnik ausläuft – und ohne Eis, kein Eissport. Das will die Stadt nicht. Und rund 300 Fans haben sich deshalb gestern Nachmittag vor dem Rathaus versammelt, um den Antrag auf Förderung und damit Sanierung des Eisstadions für 3,4 Millionen Euro zu unterstützen. Hinzu kommen 4000 Unterschriften. „Die werden bald übergeben“, sagt Uwe Ludwig, Fanclubbegründer auf der Demo für das Eisstadion. Die Landespolitiker seien nun gefordert, um den Eissport in Niesky zu erhalten. Dass es eng für den Erhalt des Eisstadions wird, hätte im April 2009 wohl niemand gedacht. Damals haben die Stadträte den Beschluss gefällt, dass das Stadion neue Technik und ein Schutzdach bekommen soll. Doch der Fördermittelgeber stellt sich quer. Die Begründung der Sächsischen Aufbaubank (SAB): Eissport ist keine Kernsportart wie etwa Fußball – und steht damit auf der Prioritätenliste nicht weit oben. Arnim Christgen, Vize beim Oberlausitzer Kreissportbund, ist über die Differenzierung der Sportarten empört: „Das ist, als ob man Äpfel mit Birnen vergleicht“, so Christgen. In Niesky sei der Eissport eine herausragende und wichtige Sportart, die viel für die Nachwuchsförderung mache. 40 Kinder sind derzeit in Niesky auf dem Eis aktiv. Zudem sei Eissport eine Wachstumssportart in der Region – die Mitgliederzahlen wachsen. Allein im Landkreis Görlitz gibt es 15 Eissportvereine – her ist das eine Kernsportart.

„Mit dem Eishockey würde die Lebensqualität hier sterben“, sagt Ludwig auf der Demo-Mahnwache. Das zeigt: Es geht um mehr, als eine technische Modernisierung. Denn nun wird die Frage gestellt, was aus den Sommersportarten am Waldbad wird, wenn die Betreibungserlaubnis und damit die Platzpflege wegfällt. „Was sollen die Bademeister im Winter tun?“, fragt Bernd Funke von der Bürgerbewegung Niesky im Stadtrat. Schließlich seien Waldbad und Stadion eine Einheit. Erst zusammen bieten sie ja Sommer wie Winter einen Freizeit und Erholungswert für die Stadt.

Es gibt Hoffnung. So haben die Stadtwerke als Stadion- und Badbetreiber einen Bericht an die SAB geschickt – zur erneuten Prüfung des Förderantrags. Zudem treffen sich Landrat Bernd Lange, Nieskys Oberbürgermeister Wolfgang Rückert und Landespolitiker am Donnerstag, um Chancen für die Förderung auszuloten. Eine Möglichkeit: Die SAB lenkt ein und gibt grünes Licht für die 75-prozentige Förderung der Sanierung. Die zweite Möglichkeit: Die guten Konditionen werden auf 2011 übertragen.

Von Wulf Stibenz
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