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Tornados verlieren (letztes) Skandalspiel in Leipzig
09.02.10, 19:07 Uhr (Quelle: Sächsische Zeitung)
Die Blue Lions lassen den Frust über ihr vielleicht letztes Spiel an Niesky aus. Das Ergebnis war am Ende völlig zweitrangig: "Die Leipziger treten mit einer Mannschaft an, die in dieser Liga nichts zu suchen hat", sagte Spielertrainer Jens Schwabe nach dem Spiel. Das Vollprofiteam hat aber - wie fast schon zu erwarten war - zu viel Geld gekostet. Der Betreiberverein hat Anfang Februar Insolvenz angemeldet, der Insolvenzverwalter entscheidet von Woche zu Woche, ob weitergespielt werden kann. Die Leipziger liefen am Sonntag trotzdem mit voller Kapelle, aber mit gehöriger Wut im Bauch auf und hatten vor dem Spiel darum bitten lassen, die Tore angesichts des voraussichtlich letzten Spieles besonders feiern zu dürfen.

Versteckte Provokationen

Das konnten die Leipziger im ersten Drittel dreimal, überrannten die mit nur 13 Feldspielern (von den sechs Verteidigern spielten Sebastian Janke und Dennis Schlicht im Sturm) angereisten Nieskyer förmlich. Die schlechte Chancenverwertung der Gastgeber und einige Paraden von Ivonne Schröder im Tor verhinderten einen größeren Rückstand. Die Nieskyer tauchten ein, zwei Mal gefährlich vor dem Tor der Leipziger auf. "Aber schon im ersten Drittel begannen die Leipziger zu sticheln und uns hinter dem Rücken der Schiedsrichter mit versteckten Fouls zu provozieren", erzählt Schwabe. Um dieses Spiel in der aufgeheizten Atmosphäre vernünftig über die Bühne bringen zu können, hätte es eines erfahrenen, umsichtigen Schiedsrichterkollektivs gebraucht. Das war aber nicht anwesend und verlor im Mitteldrittel den Überblick. Die Nieskyer kassierten unzählige Strafen - auch einige große. Jens Schwabe: "Daniel Wahne wurde beim Uberzahlspiel vor dem Tor stehend mit dem Stock gestochen und bekam einen Cross-check. Zu Belohnung kassierte er zwei Minuten. Als er daraufhin meckerte, gab es sofort zehn Minuten, und als er sich nicht beruhigte gleich noch mal zehn Minuten obendrauf'.

Wahne und Noack gesperrt

Er wird damit im nächsten Spiel am Sonnabend gegen Chemnitz genauso fehlen wie Marco Noack. Der ließ es sich nicht gefallen, dass sein Gegenüber beim Anstoßbully kein Interesse für den Puck zeigte, sondern ihm nur mit dem Schläger auf die Finger schlug. Eine Schlägerei später gab es für beide Spieldauerstrafen. Und Sebastian Greulich musste für zehn Minuten vom Eis, nachdem er als Reihenkapitän zum Schiedsrichter fuhr und ihn (regelkonform) auf ein Foul aufmerksam machte. Da stand es schon 1:10. Ivonne Schröder war nach dem sechsten Gegentor durch Robert Wolfermann ersetzt worden. "Wer mich kennt, weiß, dass ich das so schnell nicht sage. Aber ich war kurz davor, meine Mannschaft vom Eis zu nehmen. Das habe ich in der zweiten Drittelpause dem Schiedsrichter auch so gesagt", sagt Jens Schwabe. Das schien geholfen zu haben. Das Schlussdrittel verlief ruhiger und endete 2:2. Die Nieskyer Tore erzielten Andreas Brill (zum 1:9), Sebastian Greulich (zum 2:11) und Jens Schwabe (zum 3:12)- waren aber bedeutungslos. Und welch Wunder - nach dem Spiel kündigten die Leipziger an, dass es vielleicht doch weiter geht – zumindest für ein neues (letztes) Spiel. Trotz dieser Niederlage haben die Nieskyer am Wochenende den dritten Tabellenplatz erobert. Am Wochenende kommt der Tabellenvorletzte ERV Chemnitz. Der hat am vergangenen Wochenende zweimal gewonnen (3:2in Jonsdorf und 5:3 gegen die Preussen Juniors Berlin), ist also alles andere als zu unterschätzen - erst recht angesichts der ausgedünnten Nieskyer Personaldecke.

Bericht: Frank Thümmler
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So, 7. Februar 2010 1 2 3   Erg.
Blue Lions Leipzig 3 7 2   12
Tornado Niesky 0 1 2   3

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