25.01.10, 11:33 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) Es hat am Freitagabend nicht viel gefehlt, und die Nieskyer hätten den sicher geglaubten Sieg im Kreisderby noch aus der Hand gegeben. Die Jonsdorfer hatten in den letzten 90 Sekunden Überzahl (Greulich musste auf die Strafbank), holten ihren Torwart Kosarek vom Eis und drückten mit doppelter Überzahl auf den Ausgleich. Die Nieskyer warfen sich mit allem, was sie hatten, entgegen und waren mit der Schlusssirene sichtlich glücklich. Dass es zu diesen spannenden Schluss-Sekunden kommen würde, war lange nicht abzusehen. Zu klar schien die Führung der Nieskyer nach zwei Dritteln. Im ersten Abschnitt waren die Nieskyer optisch deutlich überlegen, hatten vor allem durch den starken Greulich mehrere Einschussmöglichkeiten, vergaben sie aber. Erst in einer Überzahlsituation in der 15. Minute sorgte Spielertrainer Jens Schwabe für den erlösenden Führungstreffer. Jankovych hatte von der blauen Linie einen Schuss angetäuscht, den Puck aber zu dem vor dem Tor postierten Musil geschoben. Der legte noch einmal quer und „Theo“ lupfte die Scheibe unter die Latte. Gästetorwart Kosarek wirkte bei den arktischen Temperaturen mehrfach unsicher und hatte in der 19. Minute Riesenglück, nachdem Musil den Puck von hinter dem Tor in den Torraum gespielt hatte. Kosarek war orientierungslos, die Scheibe rutschte ins Tor, aber der Schiedsrichter hatte in die Aktion hinein abgepfiffen. Auch im Mitteldrittel begannen die Nieskyer stark, veranstalteten bei einer Überzahl zunächst ein regelrechtes Scheibenschießen, aber ohne zu treffen. Die Jonsdorfer kamen nach einigen Minuten besser ins Spiel und hatten mehrfach allein vor Torfrau Ivonne Schröder auftauchend die Chance zum Ausgleich, scheiterten aber immer wieder. Die Tornados waren da effektiver und gingen mit 2:0 in Führung. Musil war über die linke Seite ins Jonsdorfer Drittel eingedrungen und mit der Scheibe bis in die rechte Ecke gelaufen. Es folgte der Rückpass auf den an der blauen Linie lauernden Jankovych, der direkt abzog. Kosarek im Falken-Tor war zwar noch dran, konnte den Gegentreffer aber nicht verhindern. Tornados schalten zurück Wenig später sorgten die Nieskyer für die vermeintliche Vorentscheidung: Sebastian Greulich war mit einem unwiderstehlichen Antritt aus dem eigenen Drittel bis vor das Falken-Tor gelaufen und konnte dort erst im letzten Moment und regelwidrig am Torschuss gehindert werden. Den fälligen Penalty verwandelte erneut Jankovych. 20 Sekunden später traf Noack nur den Pfosten – alles schien klar zu sein. Im Schlussdrittel schalteten die Tornados im Gefühl des sicheren Sieges einen Gang zurück, hatten durch Brill (43.) trotzdem den vierten Treffer auf dem Schläger. Wie aus dem Nichts fiel mit einem verdeckten Schuss von der blauen Linie dann der Anschlusstreffer durch Toni Klante. Ivonne Schröder war die Sicht verdeckt. Dieser Treffer war der Weckruf für die Gäste, die jetzt den Druck erhöhten. Die Nieskyer gerieten noch einmal in Schwierigkeiten, erst recht, als Matthias Kohl in Überzahl aus einem Bully das 3:2 gelang. Überschattet wurde der knappe Nieskyer Derbysieg von Ausschreitungen, die sich Nieskyer Anhänger nach dem Spiel erlaubten.
Gestern Abend folgte dann das Nachholspiel gegen den Tabellenzweiten aus Halle. Das Profiteam hatte bisher Punkte nur gegen Leipzig abgegeben, aber die Nieskyer rechneten sich durchaus etwas aus. Allerdings wurden sie durch den ersten Gegentreffer kalt erwischt (7.). Als dann aber Dennis Schlicht auf die Strafbank musste, zogen die Hallenser nicht weiter davon, sondern Sebastian Greulich sah den an der blauen Linie lauernden Jankovych und der glich aus. In der letzten Minute des Auftaktdrittels zogen die Saalebulls aber durch einen abgefälschten Schuss und einen Treffer aus spitzem Winkel davon. Die Nieskyer kamen durch ein Becher- Tor wieder heran. Die Saalebulls nutzten ein Durcheinander im Tornadodrittel zum 2:4, und als die Gäste dann einen Puckverlust von Jankovych im eigenen Drittel zum 2:5 verwerteten, schien das Spiel entschieden. Dem war aber nicht so. Jens Schwabe verkürzte in Überzahl nach Noack-Pass auf 3:5 und Sebastian Greulich traf gut vier Minuten vor dem Ende zum 4:5. Dass es nicht zu mehr reichte, lag daran, dass Daniel Wimmer zu übermotiviert noch zwei Strafen kassierte. Die Saalebulls machten mit dem sechsten Treffer den Sack zu. Tornado - Trainer Jens Schwabe sagte: „Ich bin nur fast zufrieden. Wir haben die beiden überragenden Hallenser Fadrny und Miklik gut aus dem Spiel genommen, um aber einen Punkt zu holen, haben uns fünf, sechs Minuten gefehlt, in denen wir einfach zu unkonzentriert waren.
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