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Ein hübscher Turm in der Schlacht – unter lauter harten Männern
19.01.10, 10:39 Uhr (Quelle: Sächsische Zeitung)
Ivonne Schröder hütet das Eishockeytor bei den Nieskyer Tornados, bei den Frauen des OSC Berlin und in der Nationalmannschaft. Wer die hübsche, junge Frau hinter dem Schreibtisch der Weißwasseraner Wohnungsbaugesellschaft sieht, käme nie auf die Idee, dass ihr Hobby eine der härtesten Mannschaftssportarten ist und sie auch noch inmitten eines Männerteams „ihre Frau“ steht. Ivonne Schröder, 21 Jahre alt, lernt in Weißwasser den Beruf einer Immobilienkauffrau und spielt Eishockey.

Der Sport ist dabei mehr als ein normales Hobby. Die Weißwasseranerin tanzt nämlich auf gleich drei Hochzeiten: Sie steht im Tor der Nieskyer Tornados, die in der Regionalliga spielen und dort auf Profiteams wie Halle und Leipzig treffen. Außerdem ist sie eine Stütze der Frauenmannschaft des OSC Berlin. Mit Berlin wurde Ivonne 2009 Deutsche Meisterin, hat im November und Dezember im Europacup gespielt und sich für das Europacup-Finale Mitte März in Berlin qualifiziert. Der Anteil von Ivonne Schröder an diesem größten Erfolg in der Berliner Damen-Eishockey-Geschichte ist riesengroß. In der Vor- und Zwischenrunde wurde sie als jeweils beste Torhüterin ausgezeichnet. Keine Frage, dass solche Leistungen den deutschen Nationaltrainer auf den Plan rufen. Ivonne Schröder nimmt regelmäßig an Lehrgängen und Turnieren teil.

Ivonne Schröder steht neben den Spielen am Wochenende viermal pro Woche auf dem Eis, bei den Tornados und einem speziellen Torwarttraining in Weißwasser. Eines hat sie in den Jahren, in denen die junge Frau bei den Männern schon das Tor hütet, gelernt: „Rücksicht, nur weil ich eine Frau bin, wird nicht genommen.“ Der Puck kommt mit bis zu 150 Kilometern pro Stunde angeflogen. Die Schutzkleidung der Torhüter fängt da nicht alles ab, und so mancher blaue Fleck „verziert“ dann mal den Körper der jungen Frau. Wenn ihre Torfrau aber von gegnerischen Stürmern attackiert wird, sind die Nieskyer Verteidiger besonders schnell und robust zur Stelle.

Jens Schwabe, ihr Trainer bei den Nieskyer Tornados, ist von den Leistungen seiner Torfrau positiv überrascht: „Wir dachten alle, dass die Lücke nach dem Karriereende von Thomas Bresagk größer wäre. Aber Ivonne und Robert Wolfermann haben bisher sehr gute und erstaunlich konstante Leistungen gezeigt.“ Ivonne hört’s gern und hofft, dass sie Schreibtisch und Eishockeytor auch künftig so gut unter einen Hut bekommt.
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