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Ivonne Schröder tanzt auf drei Hochzeiten
11.12.09, 11:45 Uhr (Quelle: Sächsische Zeitung)
Ivonne Schröder tanzt auf drei Hochzeiten: mit den Tornados in der Regionalliga, mit den Berliner OSC-Frauen in der 1. Bundesliga und im Europacup und mit der Deutschen Frauennationalmannschaft auf dem Weg zur nächsten Weltmeisterschaft. Am vergangenen Wochenende war das Torwarttalent Garant dafür, dass der OSC Berlin das Final-Four-Turnier im Europacup erreicht hat. Dazu musste beim Halbfinalturnier zuhause mindestens der zweite Platz erreicht werden. Ivonne: "Wir wussten, dass es gegen die Finnen und Kasachinnen sehr schwer werden würde. Die Italienerinnen sollten wir im Griff haben." Shutout im Finalspiel. So kam es dann auch. Nach einer knappen 3:4-Auftaktniederlage gegen Blues Espoo und einem klaren 9:2 über Agordo Hockey aus Italien musste im Abschlussspiel ein Sieg über die Kasachinnen von Aisulu Almaty her. Die kasachische Mannschaft rannte von der ersten Minute an, tauchte immer wieder gefährlich vor dem Tor von Ivonne Schröder auf, wurde aber von Ivonne Schröder schier zur Verzweiflung gebracht. Die 21- Jährige war einfach nicht zu überwinden. Und da die Berlinerinnen zwei Fehler der Gäste nutzten, konnten sie den Einzug ins Finalturnier des europäischen Pokals der Meister feiern. Ivonne Schröder wurde (natürlich) als beste Torhüterin des Turniers geehrt, wie auch schon im Vorrundenturnier in Salzburg.

Zweikampf bei den Tornados

Das ist für Ivonne Schröder allerdings schon wieder Schnee von gestern. Schließlich ist sie lange aus Berlin zurück und trainiert schon wieder mit den Nieskyer Tornados für das nächste Regionalligaspiel morgen gegen Erfurt (Beginn ist 18.30Uhr). Ob sie dann halten darf, weiß Ivonne Schröder noch nicht. Spielertrainer Jens Schwabe hat mit Robert Wolfermann einen zweiten starken Torwart zur Verfügung. "Es gibt mit Robert Wolfermann einen echten Zweikampf um den Platz zwischen den Pfosten. Bis jetzt steht noch keine Nummer eins fest. Die Leistung in den Trainingseinheiten und natürlich auch den Spielen entscheidet", sagt Ivonne Schröder. Beide machen Jens Schwabe die Entscheidung momentan nicht leicht. Robert Wolfermann war mit sieben gehaltenen Penaltys und einer soliden Leistung während der regulären Spielzeit einer der Matchwinner vergangene Woche gegen Chemnitz, während Ivonne Schröder wie beschrieben beim Europacup glänzte. Vielleicht ist es bei den Tornados ein kleiner Nachteil, dass Ivonne immer wieder mit den Frauenmannschaften weg ist. "Da ist was dran", sagt die junge Frau. "Nach Berlin fahre ich aber nur, wenn die wirklich wichtige Spiele im Europacup oder in der Bundesliga haben. Aber nächste Woche geht es schon wieder für fünf Tage mit der Nationalmannschaft zu einem Turnier nach Finnland, und ich will dort natürlich auch meine Chance suchen."

Greulichs Schüsse tun weh

Das schnellere Spiel bei den Männern hilft der Weißwasseranerin natürlich. im Tor der Frauenmannschaften Turm in der Schlacht zu sein. Ganz so schnell geht es dort dann doch nicht zu, und auch die Schüsse sind nicht ganz so hart. "Im Training, besonders wenn unser Verteidiger Sebastian Greulich aufs Tor schießt, tut es manchmal schon ein bisschen weh. Aber da muss man durch, und so schlimm ist es auch wieder nicht. Unterschätzen darf man das Niveau bei den Frauen aber nicht. Auf die Frage, ob die Tornados bei Frauen Weltmeister werden würden, muss Ivonne Schröder lachen und sagt: "Das kann man nicht, vergleichen. Es gibt ja auch keinen Körpereinsatz. Ich glaube, die Tornados wären bei den Favoriten, aber zumindest vor den Kanadierinnen müssten sie sich in acht nehmen." Eines hat Ivonne Schröder in den Jahren. in denen sie in Jungen und Männermannschaften spielt, schon gelernt: Rücksicht, nur weil sie eine Frau ist. wird nicht genommen.

Viermal Training pro Woche

Um zu bestehen, trainiert die Torhüterin viermal pro Woche, dreimal mit den Tornados und jeweils montags bei einem zusätzlichen Torwarttraining in Weißwasser. „Aber ich würde gern mehr machen, wie meine Konkurrentinnen in der Nationalmannschaft", sagt sie. Eine ist für eine Jahr in die USA gegangen, spielt dort auf einem hohen Niveau, eine andere hält in der Bayernliga. Ivonne Schröder ist andererseits froh, dass sie das Training und ihre Spiele so gut mit ihrer Arbeit unter einen Hut bekommt. Sie absolviert zurzeit eine Ausbildung zur Immobilienkauffrau bei der WBG in Weißwasser.

Beitrag: Frank Thümmler
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