09.11.09, 09:03 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) Das zweite Heimspiel der Nieskyer in dieser Saison begann mit zwei Einschränkungen: Die Anzeigetafel funktionierte immer noch nicht und wurde durch eine für Eishockeyverhältnisse „Minianzeige“ ersetzt. Und die Nieskyer mussten auf eine ganze Reihe von Spielern verzichten: Schwarz, Adamsky, Wimmer und kurzfristig auch noch der erkrankte Michalk fehlten in der Partie gegen den Vorjahresmeister. Der war mit drei kompletten Reihen angereist und deshalb leicht favorisiert. Aber die Nieskyer hatten auch in der Vergangenheit schon oft genug bewiesen, dass sie die Berliner gerade zuhause mehr als nur ärgern können.
Im ersten Drittel waren dann auch die Gastgeber die optisch leicht überlegene Mannschaft – mit einer Einschränkung: Es wurden zu wenige klare Chancen herausgespielt. Die erste hatte Andreas Brill, der allein auf den Gästetorwart zulaufend den Puck nicht an diesem vorbeibrachte (3.). Danach gerieten die Berliner durch den sehr kleinlich pfeifenden Schiedsrichter gleich mehrfach in Unterzahl. Die Nieskyer machten daraus, mehr als zwei Minuten auch beim 5:3-Überzahlspiel, aber viel zu wenig. Man sah, dass das Zusammenspiel einfach noch nicht funktionierte. Distanzschüsse von Jankovych waren das einzige Mittel. Bis zur Drittelpause hatte nur Mojmir Musil eine Riesenchance, der ebenfalls allein aufs Tor zulaufend scheiterte (14.).
Spielertrainer bricht den Bann
Zum Ende des ersten und Beginn des zweiten Drittels gerieten die Nieskyer in Unterzahl, aber die Berliner offenbarten ähnliche Schwächen. Dann aber kamen die Berliner etwas besser ins Spiel. Robert Wolfermann verhinderte mit zwei, drei Klasseparaden einen Rückstand. Es blieb auch im Mitteldrittel lange ein Spiel ohne Höhepunkte, bis der Spielertrainer Jens Schwabe zeigte, wie es geht. Andreas Brill hatte ihn geschickt freigespielt, „Theo“ schlug vor dem Tor einen Haken, ließ den Torwart aussteigen und wartete gaaaaanz lange, bis das Tor frei war (39.). Die Freude darüber aber währte nicht lange. Der Berliner Alexander Fadejews setzte sich im 1:1 durch und überwand aus spitzem Winkel Robert Wolfermann, der in dieser Szene nicht gut aussah – zum einzigen Mal an diesem Abend.
Das Schlussdrittel wurde dann noch einmal richtig dramatisch. Beide Mannschaften wollten den Sieg. Allerdings rückte auch der Schiedsrichter immer mehr in den Mittelpunkt, der in der entscheidenden Spielphase viele fragwürdige Strafen verteilte. Diesmal profitierten die Berliner, die für fast zwei Minuten 5:3 Überzahl spielen durften. Gerade in dieser Phase reagierte Wolfermann aber mehrfach hervorragend und bewahrte die Tornados vor einem Rückstand. Marcel Leyva hatte zwei Minuten vor Schluss den Matchball auf dem Schläger. Er lief allein auf den Gästetorwart Leonhardt, der oft unsicher wirkte und viele Pucks nach vorn fallen ließ, zu, schoss ihn aber an, anstatt ihn auszuspielen. Danach hatten die Gäste noch zwei Möglichkeiten zur Entscheidung, aber Wolfermann war jetzt nicht mehr zu überwinden.
Das Penaltyschießen musste also entscheiden. Jankovych hämmerte als Erster die Scheibe an Leonhardt vorbei ins Netz. Dann hielt Wolfermann den Penalty des Berliners Leciejewski, Marco Noack machte es „Janko“ nach. Und Fadejews brachte danach die Scheibe zwar an Wolfermann vorbei, aber auch am Tor. Am kommenden Wochenende folgen gleich zwei Spiele: Am Freitag, 20 Uhr, geht es zum Kreisderby nach Jonsdorf, am Sonnabend, 18.30 Uhr kommt Fass Berlin.
Beide Mannschaften trafen am Freitag aufeinander. Jonsdorf gewann gegen die stark in die Saison gestarteten Akademiker, profitierte dabei aber stark davon, dass die Füchse viele Doppellizenzspieler zur Verfügung gestellt hatten. Schließlich war in der Bundesliga spielfrei. Und so halfen Torwart Kosarek, Wiecki, Lehnigk, Kruminsch und Heyer kräftig mit, die Berliner mit 5:3 in die Schranken zu weisen. Am Freitag aber spielen die Lausitzer Füchse selbst wieder...
Tornado: Wolfermann, Schröder – Becher, Greulich, Neumann, Rädecker – Brill, Dünzel, Jandik, Jankovych, Leyva, Musil, Noack, Schwabe, Wahne
Tore:
1:0 Schwabe (38:32, Brill, Jandik)
1:1 Fadejews (39:19, Neugebauer)
2:1 Noack (Penalty)
Strafen: Niesky 24, Berlin 26
Zuschauer: 626
Bericht: Frank Thümmler
Foto: Ines Reimann
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