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Kehrt mit "Theo" ein frischer Wind ein?
16.06.09, 23:44 Uhr
Wochenkurier vom 16.06.2009

Jens Schwabe wird Spielertrainer bei den Nieskyer Tornados
Der WochenKurier hatte bereits kurz nach dem Saisonende berichtet, dass Jens „Theo“ Schwabe Nachfolger von Steffen Thau hinter der Bande der Nieskyer Eishockey-Cracks werden könnte.Erst noch ein Gerücht – kann nun exklusiv Vollzug gemeldet werden. Jens Schwabe wird in der neuen Saison als Spieler und Trainer in Personalunion für die Tornados wirken. WochenKurier sprach mit dem 37-Jährigen über seine Ziele undWünsche.


Jens, herzlichen Glückwunsch zur neuen Tätigkeit. Wie kam es dazu? Wir wussten schon vor der letzten Saison, dass Steffen Thau seine Tätigkeit als Trainer beenden will. Steffen und der Vorstand haben mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, diesen Posten zu übernehmen. Eineinhalb Monate vor Saisonende wurde dann alles konkreter. Vor eineinhalb Wochen haben wir uns auch vertraglich auf diese Zusammenarbeit geeinigt.
Und schon aufgeregt, mit der Mannschaft zu arbeiten? Das große Flattern wird wohl erst vorm ersten Pflichtspiel kommen. Zurzeit bin ich da noch eher entspannt. Das Training ist mittlerweile Routine, Erfahrungen in der Hinsicht habe ich bereits genug gesammelt.

Beenden Sie mit der neuen Tätigkeit Ihre Spielerlaufbahn? Nein, ich werde weiterhin spielen. Deshalb haben wir bereits jemanden im Auge, der mich als Co-Trainer während des Spiels unterstützt.

Wissen die Spieler bereits, dass sie nächste Saison von Ihnen trainiert werden? Ja – und sie haben es gut aufgenommen und sehen optimistisch in die Zukunft. Sie waren froh darüber, dass jemand ihr Trainer wird, der die Eigenheiten des Nieskyer Eishockeys kennt. Ich kenne sie, sie kennen mich – leider auch meine Schwächen. (lacht)

Gibt es für Sie etwa eine Dreifachfunktion? Letzte Saison waren Sie ja auch Kapitän? Der Kapitän hat während des Spiels ja genug zu tun und soll ja auch ein Verbindungsglied zwischen Team und Trainer sein. Deshalb wird jetzt ein anderer Spieler diese Verantwortung übernehmen müssen.

Werden Sie sich jetzt den Spielern gegenüber anders verhalten? Nein, ich werde nach dem Spiel immer noch ein Bierchen in der Kabine mit ihnen trinken und auch im Bus weiterhin hinten sitzen. Ich muss aber auch als Trainer harte Entscheidungen treffen können, damit wir Erfolg haben werden. Davor habe ich aber keine Angst – die Jungs sind vernünftig, wollen erfolgreich sein und ziehen deshalb an einem Strang.

Was verlangen Sie vom Team in der neuen Saison? Das, was auch Steffen Thau immer gefordert hat: Diziplin steht an erster Stelle. Mit unserem kleinen Kader müssen wir Strafen vermeiden, ein einfaches Hockey spielen und im Sturm konsequent aufs Tor gehen.

Als Trainer und Spieler stehen Sie ab nächster Saison unter besonderer Beobachtung. Wie würden Sie reagieren, wenn es bei Ihnen auf dem Eis selbst nicht so läuft und Sie deswegen kritisiert werden? Leistung muss immer entscheiden, aber den Kritikern werde ich sagen, dass Sie es erst einmal besser machen sollten. Und jeder Tag ist nicht gleich, als Sportler kann man nicht immer Höchstleistungen bringen. Falls es bei mir nicht laufen sollte, werde ich spontan entscheiden, ob ich nur noch Trainer sein sollte.

Sie sind als hauptverantwortlicher Trainer noch ein relativ unbeschriebenes Blatt. Wie sieht ihr Führungsstil aus und fühlen Sie sich reif für diese Herausforderung? Verantwortung habe ich schon immer getragen. Wenn Steffen Thau nicht da war, habe ich das Team auch früher schon trainiert. Das Training wird mit meinen Unterlagen vom Trainerlehrgang abwechslungsreich gestaltet, vieles wird aber auch spontan und der langjährigen Erfahrung als Spieler geschuldet aus dem Bauch heraus geschehen. Über einen Führungsstil habe ich mir jetzt noch keine Gedanken gemacht. Ich habe bisschen Bedenken, als knallharter Hund dastehen zu müssen, aber dieser muss ich für den Erfolg des Teams auch mal sein. Ich werde aber natürlich versuchen, alle Spieler fair und ehrlich zu behandeln.

Gibt es für Sie Trainervorbilder, wo Sie sagen könnten: So will ich auch als Trainer sein? Ich hatte in meiner Laufbahn viele Trainer, von denen ich mir immer bestimmte Sachen abgeschaut habe. Jeder hat seinen eigenen Stil, aber so wie Peter Gailer, der mein Trainer in Braunlage war, könnte ich mir vorstellen zu coachen. Er hat auf Disziplin bestanden und hat ein einfaches, erfolgreiches Hockey spielen lassen.

Können Sie sich bei Ihrem Vorgänger Steffen Thau eventuell Tipps holen? Ja, Steffen wird bei uns im Verein Sektionsleiter Eishockey und hauptsächlich organisatorische Dinge bearbeiten. Bei Problemen hat er immer ein offenes Ohr für mich. Und wenn er Kontakte zu neuen Spielern knüpfen könnte, wäre das perfekt.

Mit Dennis Melchior hatte letzte Saison ein Leistungsträger Probleme mit dem Führungsstil des Trainers und hatte bei einem Spiel die Mannschaft verlassen und bis Saisonende nicht mehr gespielt. Gibt es da neue Entwicklungen? Gerade bei diesem Spiel in Berlin war ich nicht dabei. Deshalb habe ich mir von verschiedenen Seiten und den Betroffenen Informationen eingeholt. Dennis hat seine Bereitschaft erklärt, wieder ein Teil des Teams zu werden. Ich habe ihm zugesichert, dass Vergangenes vergessen ist und wir die Sache intern klären werden.

Wird man am Kader schon Ihre Handschrift sehen können? Nein, das Team wird fast das vom letzten Jahr sein. Wir können aber demnächst noch mindestens zwei Neuzugänge verkünden.
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