Görlitz - neue Heimat der Füchse? |
01.04.09, 09:26 Uhr
Wochenkurier vom 01.04.09, Bericht Sascha HacheLandkreis. Am 1. April könnte eine Vorentscheidung über die Zukunft der Puckjäger fallen Noch ist es nur ein Gedankenspiel – finden die Verantwortlichen aus Sport, Wirtschaft und Politik aber einen gemeinsamen Nenner, steht einem Umzug der Eishockeycracks aus Weißwasser nach Görlitz demnächst nichts im Wege. Vor zwei Wochen gingen die Lausitzer Füchse mit ihren finanziellen Schwierigkeiten offensiv an die Öffentlichkeit. In Görlitz wird seit Jahren um eine Sanierung der Stadthalle gestritten. Beide Sachverhalte haben nur auf dem ersten Blick nichts miteinander zu tun... Wie der WochenKurier exklusiv erfuhr, treffen sich am heutigen 1. April Vertreter der lokalen Politik und Wirtschaft, um mit Verantwortlichen der Lausitzer Füchse in Görlitz über einen Umzug in die Neißestadt zu beraten. Nachdem es vom Land Sachsen einen negativen Fördermittelbescheid zum Bau einer neuen Eishalle in Weißwasser gab, erhoffen sich die politischen Verantwortungsträger des Landkreises eine finanzielle Unterstützung der Europäischen Union für die Errichtung einer Multifunktionsarena in Görlitz. „Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Die Basketballer aus Zgorzelec, die ihre Europapokalspiele bisher in Liberec austragen mussten, hätten damit eine neue Heimstätte, die gleichzeitig als deutsch-polnische Begegnungsstätte fungieren könnte. Gleichzeitig schärfen wir damit unser Profil als Europastadt“, so der Görlitzer Oberbürgermeister Joachim Paulick auf WochenKurier-Nachfrage. Den gleichen Weg ging die Stadt Cottbus, als 2004 die neue Osttribüne im Stadion der Freundschaft errichtet wurde. Auch das Dauerstreitthema in Görlitz – die Sanierung der Stadthalle – wäre damit vom Tisch. Mit der neuen Görlitzer Arena wären kulturelle Großveranstaltungen in der Kreisstadt kein Ding der Unmöglichkeit. „Für unseren eigentlich geplanten Hallenneubau in Weißwasser haben wir uns auch intensiv mit der Multifunktionsarena in Liberec beschäftigt. Diese Halle kann innerhalb kürzester Zeit für Sport- oder Kulturveranstaltungen umgebaut werden. Es wird sicherlich keine 1:1-Kopie werden, aber das Grundkonzept wird dieser Halle ähneln“, erklärt Bernard Stefan, Vereinsvorsitzender des Eissports Weißwasser, der die mittlerweile marode Eishalle in der Glasmacherstadt betreibt. Nur allein mit einem Umzug nach Görlitz ist es aber für die Lausitzer Füchse nicht getan, um zukünftig finanziell besser aufgestellt zu sein. Da die Regionalligavereine des Landkreises, die Nieskyer Tornados und die Falken aus Jonsdorf ebenfalls nicht gerade auf Rosen gebettet sind, wollen sich diese den Füchsen anschließen. Damit würde eine Konzentration aller Sponsoren, die bisher unabhängig voneinander die drei Teams unterstützten, erreicht. Die Falken sollen zukünftig unter dem Namen „Jungfüchse Jonsdorf“ als Perspektivteam der Lausitzer Füchse in der Oberliga Nord antreten, hieß es aus dem Umfeld des Jonsdorfer Vereins. Auch die Tornados sind froh, dass sich ein „neuer“ Klub in der Region etabliert. „Nachdem die 3,5 Millionen Euro Kosten für eine Überdachung und Sanierung des Waldstadions als Zukunftssicherung des Eissports in Niesky nicht zu stemmen sind, wollen wir mit dieser Fusion wenigstens unseren höherklassigen Nachwuchs retten“, hat sich der Vereinsvorsitzende der Tornados, Joachim Sauer, bereits mit der Situation arrangiert. Weißwassers OB Hartwig Rauh sieht den Umzug der Füchse mit einem weinenden und einem lachenden Auge. „Wir verlieren ein Aushängeschild, aber die Zukunft der Füchse dürfte gesichert sein. Mit den eigentlich für den Hallenneubau geplanten Geldern können wir den Stadtumbau vorantreiben“. |
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