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Ständiger Drahtseilakt bis nah an die Playoffs
30.01.09, 10:58 Uhr
Sächsische Zeitung vom 29.01.09, Bericht Frank Thümmler

Sportlerumfrage - Kandidaten vorgestellt: Heute Tornado Niesky, das Eishockeyteam.

Was sich die Nieskyer Eishockeyspieler zumuten, um ihrem Hobby nachzugehen, muss man sich einmal vor Augen führen: Um in ihrer Spielklasse, der Regionalliga, überhaupt mithalten zu können, ist ein mindestens zweimaliges Training pro Woche erforderlich – und das trotz der hervorragenden Grundausbildung, die sie fast alle in den Weißwasseraner Nachwuchsmannschaften erhalten haben.
Gespielt wird zwischen Oktober und März, im Prinzip jedes Wochenende, an manchen sogar zweimal. Mit Freizeit ist da im Winterhalbjahr nicht viel! Selbst ein Teil des Urlaubs wird von manchen geopfert. In der vergangenen Saison standen noch Fahrten bis in den Norden Deutschlands auf dem Programm, in dieser – nach einer erneuten Strukturveränderung in der Liga – geht die weiteste bis Erfurt. Wenn aber am Sonntag ab 19 Uhr gespielt wird und man erst weit nach Mitternacht zu Hause ist, wird auch das, beziehungsweise der folgende Arbeitstag zur Tortur.

Siege auch gegen Spitzenreiter

Und dazu kommen dann noch die Bedingungen im Nieskyer Freiluftstadion, wo bei viel Regen oder Schnee ein richtiges Eishockeyspiel (auch im Training) einfach nicht möglich ist. Und das ist in der dunklen Jahreszeit gar nicht so selten. Unter diesen Bedingungen also halten die Nieskyer Tornados in der Regionalliga mit, wurden in der vergangenen Saison Fünfter der Meisterrunde (damals war die Liga noch mit den Nordmannschaften verzahnt) und kämpfen auch in dieser Saison um einen Play-off-Platz. Die Tornados sind bei allen Mannschaften der Liga gefürchtet, können jede, auch die Spitzenreiter, jederzeit bezwingen. Die Mannschaft hält zusammen. Da ist auf den 43-jährigen Thomas Bresagk im Tor genauso Verlass wie auf seinen Backup, den 19-jährigen Robert Wolfermann. Da kämpft das Verteidiger-Kraftpaket Sebastian Greulich genauso wie das Stürmer-Schlitzohr Jens Schwabe.

Geredet übers Dach wird lange

Trotzdem bleibt Eishockey in Niesky ein Drahtseilakt. „Wir reden seit Jahren, dass sich endlich die Bedingungen verbessern müssen, wir ein Dach über den Kopf bekommen“, sagt der 1. Vereinsvorsitzende Joachim Sauer. Die Diskussionen darum halten jetzt schon acht Jahre an. Die Geduld der Spieler und Fans wird auf eine mehr als harte Probe gestellt. Der Verein hat im vergangenen Jahr eine vierstellige Summe in die Hand genommen, um ein Gutachten mitzufinanzieren. Aber jetzt endlich müssen Ergebnisse her, wobei sich jetzt auch Bürgermeister Wolfgang Rückert vor den Karren spannt. „Trotzdem, die Lage wird immer prekärer. Die Spieler hier zu halten, wird immer schwieriger“, sagt Sauer.

Unter diesen Voraussetzungen über Ziele für 2009 zu sprechen, ist schwierig. In der aktuellen Saison sind die Playoffs (Platz vier) noch möglich. In der neuen kommt es auch darauf an, wer die Gegner sind. „Es wäre schön, wenn die Liga so bliebe, wie sie ist“, sagt Sauer, der aber auch weiß, dass einige Oberligisten wieder nach unten schielen.
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