So geht der Hammer, und der Hammer der geht so ... |
16.04.08, 13:16 Uhr
![]() Ein Gratulationsgruß geht natürlich auch an den Vize-Meister aus der Hauptstadt. Beide Teams machten mit erfrischendem, einsatzstarkem Eishockey tolle Werbung für den Kufensport und standen zu recht in diesem finalen Liga-Endspiel. Doch der Reihe nach. Dauerregen über Schönheide. Laut Auskunft unserer freundlichen Bratwurstverkäuferin öffnete Petrus schon mit Beginn der Playoffs am Freitag die Schleusen im Erzgebirge. Also schnell noch ein vorgewärmtes Bierchen und ne Röster bestellt – die Sommerpause war ja quasi mit dem Abspielen der Nationalhymne schon im steilen Anflug. Die Partie begann, wie man sich es für ein Playoff-Finale nur wünschen kann. Ohne langes Abtasten ging es zur Sache. Nach 20 Sekunden stoppte das erste Mal die Uhr. Björn Leonhardt im Gehäuse der ECC’ler musste Kopf und Kragen riskieren, konnte aber die erste Chance der Wölfe zu Nichte machen. Die Wölfe drückten in der Folge so enorm auf sein Tor, dass wohl sein Schweißanzug spätestens nach zwei gespielten Minuten völlig durchnässt war. Aber die defensiv sicher stehenden Preussen konnten sich immer wieder geschickt in Szene setzen. Beide Mannschaften agierten in dieser Phase meisterlich – was das Auslassen von Großchancen angeht (Jenka, Rentsch). Nach 10 Minuten knickten die Wölfe jedoch ein und mussten den mit 4 Reihen angereisten Berlinern die Feldüberlegenheit überlassen, welche es aber – am Ende spielentscheidend – verpassten diesen Vorteil in Treffer umzuwandeln. Minutenlang wurden die EHV’ler in der eigenen Hälfte eingeschnürt, jedoch erfolglos belagert. Fast schon folglich kamen die Wölfe deshalb zum unverdienten Führungstreffer Ende des ersten Drittels. Dazu kam noch ein fader Beigeschmack, da die Preussen einen zuvor an der Mittellinie verursachten Check mit Verletzungsfolge beim Schirigespann reklamierten. In Durchgang Zwei glichen sich die Spielanteile dann wieder aus bzw. kippten aufgrund einer äußerst kampfstarken Defensivleistung leicht zu Gunsten der Schönheider. Wer sonst als Daniel Jun war es dann, der nach mehreren vergeblichen Überzahl-Anläufen den toremäßigen Vorsprung mit einem Hammer aus ungewohnter halblinker Verteidigerposition ausbaute. Pikanterweise saß sein Gegenüber Marco Rentzsch gerade wegen Haltens in der Kühlbox. Der Spielstand kam Schöndeide taktisch sehr gelegen, man konnte immer wieder schnelle Gegenstöße einleiten, welche die Preussen blocken mussten. Bei einem Versuch entwischte jedoch Jun seinem Bewachern, sodass er nur mit einer Notbremse des letzten Manns gestoppt werden konnte. Den daraus fälligen Penalty konnte er jedoch nicht verwandeln, Leonhardt behielt steinstark bis zum Schuss die Nerven. Die mitgereiste Fangemeinde der Preussen feuerte ihr Team lautstark an, doch der dritte Treffer der Wölfe durch den wenige Minuten später glänzend Freigespielten Michel ließ sie kurzzeitig verstummen. „Preussen geben niemals auf…“ hallte es zu Beginn des letzten Drittels, und – die Preussen kamen nach genau zwei absolvierten Minuten wieder ins Spiel zurück. Pate stand hierbei der Wölfe-Keeper Benny Grunwald mit einer dicken Gurke, da er sich die Scheibe selbst mit der linken Schulter ins Tor beförderte. Aber die Antwort der Wölfe dauerte nur etwa eine halbe Minute, praktisch im Gegenzug netzte ein Stürmer ein. Der ECC gab aber trotz des alten Toreabstandes nicht auf, sondern warf nun seine besten Leute in die Schlacht. Aber auch ihr Überzahlspiel war nicht von Erfolg gekrönt, viel zu oft wurde nicht der direkte Einschuss gesucht. Und das Schönheide perfektes Kontereishockey spielen kann bewiesen sie in dieser Situation – Shorthander für den durchgebrochenen Losch. 5:1, das Ding war damit praktisch durch. Respekt an die Berliner, welche die Partie bis zum Ende fair und aufopferungsvoll durchzogen. Schönheide konnte sich auf das Halten des Zwischenstandes verlegen und musste nur noch einen weiteren Treffer hinnehmen. Die Preussen probierten zum Schluss noch einmal alles indem sie Leonhardt zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen. Dies ließ sich jedoch Schönheides überragender Regisseur Daniel Jun nicht entgehen ins verlassene Gehäuse der Berliner einzunetzen. Der Jubel im Wolfsbau kannte keine Grenzen als der SEV-Vertreter den Siegerpokal und die Medaillen überreichte. Den Schönheider Verantwortlichen sah man an, dass von ihnen ein schwerer Ballast abfiel. |
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