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Sportlerumfrage im NOL
18.01.08, 11:53 Uhr
Alles andere als laues Lüftchen
Sächsische Zeitung vom 18.01.08
Von Frank Thümmler

Kandidaten vorgestellt. Die Nieskyer Tornados stürmen wieder. In der Regionalliga gehören sie zu den stärksten Teams – trotz Handicaps.

Dass die Nieskyer Tornados ihren Namen weiterhin zu Recht tragen, dass sie die gegnerischen Mannschaften wie ein Wirbelsturm vom Eis fegen – daran hatten viele schon gezweifelt. Die Bedingungen in Niesky sind für Eishockey auf gutem Regionalliga-niveau einfach zu schlecht. Eis steht nur für vier Monate zur Verfügung. Gerade was Trainingszeiten betrifft, können die Nieskyer mit Konkurrenzteams nicht mithalten, und in der vergangenen Saison bestand die Liga fast ausschließlich aus Teams, die unter Profibedingungen arbeiten. Da hielten die Nieskyer in vielen Spielen zwar erstaunlich gut mit, aber das Punktekonto wuchs bei weitem nicht so wie gewünscht... Engagierte Leute an der Spitze

Vielleicht wären die Tornados heute tatsächlich nur ein laues Lüftchen, gäbe es nicht diese engagierten Leute an der Vereinsspitze, im Umfeld, auf der Trainerbank und natürlich innerhalb der Mannschaft. Der Rückzug des langjährigen Präsidenten Bernd Funke wurde durch mehrere Schultern mit dem Vorsitzenden Achim Sauer an der Spitze gut aufgefangen. Trainer Steffen Thau – ein Mann der klaren Worte – schafft es immer wieder, sehr gute Leistungen aus seinen Jungs herauszukitzeln. Und in der Mannschaft gibt es einige Korsettstangen, die das Team mit ihren Leistungen auf dem Eis, aber auch mit ihrem Auftreten in den letzten Jahren zusammengehalten haben. Da sind Torwart Thomas Bresagk, mit 42 Jahren immer noch einer der stärksten und vor allem konstantesten Goalies der Liga, Kapitän Jens „Theo“ Schwabe, der Techniker im Team, der mit nun 36 Jahren gerade seinen x-ten Frühling erlebt. Dazu gehört auf alle Fälle auch das Verteidigerpaar Sebastian Greulich und Sven Becher, mit 25 Jahren im besten Eishockeyalter, leistungsmäßig Spitze, bei jedem Training und Spiel dabei, und sie sprechen auch mal für die Tornados infrage kommende Spieler an. Um sie herum ist es den Tornados erneut gelungen, ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen – mit der starken tschechischen Reihe, mit leistungsstarken ehemaligen Weißwasseraner Jungfüchsen und aktuell auch mit Ex-Profis (Marcel Leyva und Torsten Schwarz).

Problem bleibt Halle oder Dach

Mit diesem Team läuft es in dieser Saison hervorragend. Die Vorrunde beendeten die Tornados als guter Dritter, erwiesen sich vor allem bei den Heimspielen als eine Macht und gingen da in den letzten acht Spielen vor durchschnittlich 800 Zuschauern als Sieger vom Eis. Jetzt, in der Meisterrunde, ist den Nieskyern zuzutrauen, unter die ersten Vier der Tabelle zu kommen und damit die Playoffs zu erreichen. Aber auch das wirft gleich wieder ein Problem auf: „Wir wüssten gar nicht, wo wir unsere Heimspiele austragen sollen“, sagt Thau, der sich am meisten eine Verbesserung der Bedingungen wünscht: „Geredet wird in Niesky jetzt schon lange genug. Egal, ob eine neue Halle oder ein Dach – in diesem Jahr muss endlich eine Entscheidung her.“ Sonst, so der Trainer, könnten die Tornados bald wirklich nur noch ein laues Lüftchen sein.
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