10.03.20, 18:27 Uhr
Das der 5:1 (2:0, 1:0, 2:1) Hinspielsieg im Pokalfinale gegen die Eisbären Juniors Berlin am vergangenen Samstag zur Nebensache wird, dafür zeichnet sich (erneut) der Vorstand des Eislaufvereins verantwortlich… oder besser gesagt der Rest, der von ihm übrig geblieben ist.
Seit dem Rücktritt von Ex-Präsident Jörn Dünzel ist das oberste Ehrenamt im Verein schon mehrere Monate unbesetzt. Mit Hubertus Noll zog sich, wie uns erst jetzt bekannt wurde, der nächste Verantwortliche mit großem Erfahrungsschatz von der Öffentlichkeit unbemerkt schon Ende letzten Jahres zurück.
Das 20jährige Vereinsjubiläum 2014 und das 25jährige Vereinsjubiläum im November 2019 wurden schlichtweg ignoriert. Es gibt seit Jahren keine vernünftige und vor allem unterhaltsame Saisoneröffnung. Eine Saisonabschlussfeier wie bei der gesamten Konkurrenz üblich, existiert nicht. Außer "verkaterten" ewig gleichen Stammtischen findet kein vernünftiger Dialog mit den Fans statt. Die vereinseigene Homepage strotzt seit eh und je nur so vor Langeweile. Errungene Siegerpokale werden nicht gezeigt. Neue Spieler im Team werden nicht angemessen vorgestellt - sie sind einfach da. Verdienstvolle Tornados die ihre Karriere beenden, erhalten den symbolischen Arschtritt statt einer feierlichen Verabschiedung - sie sind einfach weg. So geschehen am letzten Sonnabend…
Sie hatten größtenteils ihre Familien und guten Freunde bei ihrem letzten Auftritt im heimischen Nieskyer Eisstadion dabei - Sebastian Greulich (seit 17(!) Jahren Spieler der 1. Männermannschaft), Sven Becher (ebenfalls seit 17(!) Jahren im 1. Team), Daniel Wimmer (seit 12(!) Jahren dabei), Marco Noack (ebenfalls seit 12(!) Jahren in Niesky), Jörg Pohling (seit 8 Jahren ein Tornado) und Robert Bartlick (seit 6 Jahren beim ELV).
Die sechs gestandenen Tornados hofften mit ihren Lieben auf einen sportlich erfolgreichen finalen Abend vor vielen Zuschauern und eine vom Verein zu organisierende ehrenvolle Verabschiedung.
Während sie sich den 1. Wunsch erwartungsgemäß in guter Manier gegen ersatzgeschwächte Eisbären Juniors selbst erfüllten, blieb der 2. Wunsch ebenfalls erwartungsgemäß unerfüllt.
Die nur reichlich 400 Besucher dürften spätestens auf dem Nachhauseweg "ein langes Gesicht gemacht haben". Außer einer kurzen Stadionsprecher-Ansage, dass wohl der ein oder andere Akteur an diesem Abend seine letzte Partie für Niesky spiele, kam nichts vom Verein. Weder im Vorfeld der Pokalansetzung - noch im Nachgang irgendwelche Worte des Dankes an unsere Jungs. Das Karriereende von 6 Topspielern schaffte es bis heute nicht mal auf die Internetseite des Vereins. Geht es noch dreister?
Auch die Erklärung zum getauschten Hin- und Rückspiel blieb man von Seiten des Vorstands den Spielern und Zuschauern schuldig. Was soll´s… wird der Pokal halt in Berlin an eines der beiden Teams übergeben.
Bloß gut hatten wir nach dem Spiel die Möglichkeit ausführlich mit unseren Legionären zu sprechen. Die Enttäuschung über den Ablauf der Veranstaltung war bei allen riesengroß. Überraschungsgast Mojmir Musil zeigte ebenso wenig Verständnis. Der ein oder andere Tornado wird sich gut überlegen, ob er zukünftig noch als Zuschauer Spielen des ELV beiwohnt. Der vom Vereinsvorstand "bestens durchorganisierte wunderbare und von Dankbarkeit geprägte" Abend wird ihnen allen auf ewig in Erinnerung bleiben.
Das auch Saison-Neuzugang Eddy Lysk ohne Lobeshymne "entlassen" wurde, versteht sich leider von selbst. Der junge Stürmer wird die Tornados aus beruflichen Gründen ebenfalls verlassen und in der neuen Saison vermutlich bei einem bekannten Mitbewerber anheuern.
Wir danken herzlich GREULE, ENZO, WIMME, KAUPE, GOLLE und EDE für bis zu 4 Meistertitel und einen Pokalsieg sowie tolle und spannende Eishockeyjahre - darunter 5 Jahre Oberliga (3. Spielklasse) in der Kreisstadt. Mit euch sind wir groß geworden. EDDY danken wir für seinen starken Einsatz in dieser Saison. Mit 14 Scorerpunkten in der Hauptrunde hast du unser Team gut verstärkt.
Alles Gute für euch – die glorreichen 7!!!
Die Treffer des Pokal-Abends erzielten: Pohling (2), Vatter (2) und Stöber sowie Sala für die Berliner Gäste.
HSR Daniel Hedwig beendete nach dem Match seine Schiedsrichterkarriere. Wir sagen ihm ebenfalls Danke für den jahrelangen oft schwierigen und so wertvollen Ehrenjob als Unparteiischer.
Foto: ©Ines Reimann
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