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Bad Muskau Bombers im freien Fall
16.01.18, 20:55 Uhr
Die Talfahrt des ersten sächsischen Landesmeisters im Amateurbereich geht weiter. Eine mäßige und teilweise gemütlich wirkende Sonntagspartie, in der die Tornados zu keiner Zeit ihr gewohntes Leistungsniveau abriefen, reichte aus, um den Bombers mit 0:5 (0:1, 0:2, 0:2) abermals ihre Grenzen aufzuzeigen. Beide Teams hatten bereits am Vortag kräftezehrende Matches absolviert. Die Nieskyer präsentierten sich dabei in Berlin überragend, Bad Muskau kam in Schönheide mit 18 Gegentoren mächtig "unter die Räder." Der freie Fall in der Parkstadt scheint ungebremst - die Sorgenfalten von Teamchef Porges und Trainer Ludwig werden größer.

Wer wie wir auf befreiendes "Hurra-Eishockey" und ein zweistelliges Ergebnis gehofft hatte, sah sich getäuscht - wurde aber nicht enttäuscht. Cheftrainer Schwabe nahm die Partie gegen den Tabellenletzten sicher als willkommene Gelegenheit etwas mit den Kräften zu haushalten und dennoch 3 Punkte einzufahren. Nachvollziehbar nach den anstrengenden letzten Wochen. Im Tor bekam diesmal Handrick den Vorzug. Zur Freude der zahlreich mitgereisten Fans gab Leyva nach einer Langzeitverletzung sein wichtiges Comeback und konnte auch den 1. Scorerpunkt ergattern.

In den ersten fünf Minuten kam das Spiel nur langsam in Schwung. Alles lief recht gemächlich und in geordneten Bahnen ab. Während der ELV ab und zu vor dem gegnerischen Kasten nach dem Rechten sah, blieben die Hausherren auch in Ihrer ersten Überzahl (ÜZ) blass. In der 7. Minute startete Fabian den ersten kleinen Alleingang. Seinem Schuss fehlte jedoch die notwendige Härte. Die Möglichkeit Nummer eins für die Rot-Weißen bot sich Michalk (9.). Sein Abschluss bei einem schnellen 3 auf 2 war aber zu schwach. Knapper war der Versuch von Greulich (11.), der nach gewonnenem Bully sofort abzog. Doch die Scheibe ging links am Kasten vorbei.

Da auch eine solche Begegnung erst gewonnen werden muss, wurden die Tornados etwas aktiver. Eine schöne Passkombi auf Rentsch (13.), der es aus spitzem Winkel versuchte und ein starker Noack, der sich allein bis vors Tor durchtankte (16.) und nur durch ein Foul gestoppt wurde, zeigten die richtige Richtung an. Auf der Gegenseite hatte Mazurek kurz zuvor Keeper Handrick geprüft. Doch zurück zum Foul an Noack und der folgenden Überzahl... Als Wartenberg in die Kühlbox musste, brauchten die Gäste genau 41 Sekunden um in ÜZ auf 0:1 zu stellen. Greulich fackelte nicht lange und visierte erfolgreich die lange Ecke an. Dies war auch der Pausenstand. Erwähnenswert ist noch ein gefährlicher Treffer an das Stockende des Nieskyer Torwartschlägers in Minute 17. Auch dafür zeichnete sich Mazurek verantwortlich.

Rein ins zweite Drittel, welches insgesamt sicher das spritzigste war. Während die Gäste zunächst in der ersten Unterzahl (UZ) (22.) einen kleinen Konter von Pohling auf Rösler probierten, nahm der Druck auf die Parkstädter jetzt immer mehr zu. Zwei Halbversuchen von Rädecker (24. / 25.), folgte ein Lattenstreifschuss von Bartlick (28.) und während der dritten ÜZ der nächste Treffer. Rösler (29.) nutzte den Abpraller von Torwart Hirsch und schob die Scheibe durch dessen Beine zum 0:2.

Als Landgrafs hoher Stock in der 30. Minute in "Greules" Gesicht landete, kochten die Emotionen der Gästefans unter den etwas mehr als 300 Zuschauern kurz über. Der Routinier gab knapp zwei Minuten später, in der daraus resultierenden ÜZ die richtige Antwort und ließ seinen Club in der kurzen Torecke lauernd erneut jubeln. Mit einem Pfostenschuss von Riedel (32.), der es zu genau machen wollte, einer Riesenchance von Rentsch (36.), der aus einem Meter nur den Tormann traf und einer feinen, aber erfolglosen Einzelaktion von Pohling, ging der Durchgang zu Ende.

Ein Bauerntrickversuch von Brill (46.) eröffnete den bis dato an Höhepunkten armen letzten Abschnitt. Die Bombers standen jetzt noch tiefer und versuchten auch bei der Härte sportlich zuzulegen. Die beste Möglichkeit der Gastgeber verfehlte wieder der auffällige Mazurek (48.) bei einem Hinterhaltsschuss. "Hanni" musste den Puck nach vorn prallen lassen, doch Landgraf kam zu spät. Becher scheiterte nach Zuspiel von Kuhlee (53.) leider knapp. Fünf Minuten vor der Sirene verpasste das Duo Mazurek / Landgraf aus super Position letztmalig eine Ergebnisverbesserung.

Was jetzt kam, war nur noch Niesky - und wie. Ein lecker Konter von Riedel war die Augenweide. Der ELV-Topscorer fuhr bei UZ (!) außen in die Angriffszone, bremste lässig ab und wartete bis der im Zentrum mitfahrende Pohling sich perfekt positioniert hatte. Den exakten Pass versuchte "Golle" zunächst direkt zu verwandeln. Als dies scheiterte, stoppte er den vom Muskauer Goali zurückkullernden Puck mit dem Fuß, machte eine Körperdrehung und schob das Spielgerät mit der Rückhand unhaltbar ein (58.). Einfach erste Sahne. Ein Tor mit Nachahmeffekt sagte sich offensichtlich Jandik. "Richie" entfloh in der 59. Minute seinen Bewachern, als die gesamte Hintermannschaft der Gastgeber zu weit aufrückte und machte mit einem extrem coolen Lupfer zum 0:5 den Deckel drauf.

Strafen: Bad Muskau - 14 Minuten, Niesky - 8 Minuten
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So, 14. Januar 2018 1 2 3   Erg.
Bad Muskau Bombers 0 0 0   0
Tornado Niesky 1 2 2   5

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