08.01.18, 21:35 Uhr
Es fühlt sich gut an. Am vergangenen Wochenende kamen unsere Tornados ausgeschlafen aus Ihren Startlöchern und holten zum Jahresauftakt 2018 gleich wieder die volle Punktzahl. Mit dem ESC Dresden 1b hatte man im neuen Eisstadion am Waldbad wenig bis keine Probleme, so dass das Ergebnis von 8:2 (2:1, 2:0, 4:1) locker in Ordnung geht.
Trainer Schwabe ärgerte sich trotzdem ein wenig. "Das zweite Gegentor war eins zu viel. Wir waren in Gedanken schon wieder in der Kabine und haben damit unser Lieblingsergebnis "... - 1" leider hergeschenkt." Tatsächlich gewinnen die Blau-Gelben in der Liga diese Saison gerne mit nur einem Gegentreffer. Dies war bisher in der Hälfte aller Partien der Fall. Weitere dreimal gelang sogar der Shutout. Der Coach wollte mit seiner Kritik keinesfalls die starke Leistung des gesamten Teams schmälern. Er wies aber auf ein interessantes Phänomen hin. Den Pokalwettbewerb inklusive, bekamen seine Jungs 5 Gegentore (jedes 6,8 - Sechs Komma Achte) in den letzten 134 Sekunden. In dieser geringen Zeitspanne bis zur Sirene fordert er zukünftig noch mehr Achtsamkeit.
Der Beginn war jedenfalls wie fast immer. Quasi mit der zweiten Aktion fuhr Bartlick halbrechts ins Angriffsdrittel und zog überraschend sofort ab. Die hart gespielte Scheibe schlug krachend hinter ESC-Torwart Hoffmann zur Führung (2.) ein. Als Girbig als erster Akteur die Strafbank hütete, versuchten auch die Dresdner Ihr Glück. Beim Schuss von Buschbeck (6.) war Ivonne perfekt auf dem Posten. Als ein Puck von Müller nur Sekunden später auf der Latte bzw. dem Tornetz landete, war Fortuna dem Spitzenreiter hold. Der Spontanversuch eines Alleingangs von Greulich (9.) endete in der Fanghand des Gästekeepers.
Wunderschön das 2:0 von Brill in der 10. Minute. Riedel umfuhr mit Geschwindigkeitsüberschuss den gegnerischen Kasten, hatte das Auge und legte auf "Brille" ab, der das Spielgerät in den kurzen Winkel schob. Auf der Gegenseite hakte Frömter an der Bande fleißig gegen Greulich, der zu diesem Zeitpunkt noch Gnade vor Recht ergehen ließ. Es folgten mehrere ziemlich kleinlich gepfiffene Strafen gegen beide Mannschaften. Gefahr kam aber allenfalls bei einer verdeckten Möglichkeit durch Pohling (16.) auf. Als alle schon mit den Gedanken in der Pause waren, schlugen die Eislöwen Juniors überraschend zu. Der schnelle Hennig verkürzte in der 19. Minute zum Anschluss.
Ein Zwischenergebnis welches den Gästen schmeichelte, denn die Nieskyer erarbeiteten sich bis dato ein dickes Chancenplus.
In Abschnitt 2 gingen die Tornados zunächst in Überzahl (ÜZ). Die erste Möglichkeit bot sich Neumann jedoch erst in Minute 24. Er lauerte an der linken Torecke, hatte aber Pech beim Nachsetzen. Auch Ivonne wurde erneut geprüft. Müllers Chance (24.) war "nicht von schlechten Eltern." Der ELV antwortete genau richtig. Als die komplette Reihe auf dem Eis kompakt aufrückte, machte Girbig aus dem Gedränge das wichtige 3:1 (26.). Niesky jetzt am Drücker wollte sofort nachlegen. Da Noack (29.) bei seinem knappen Versuch aus 2 Metern Entfernung von Möbius gehalten wurde, bot sich die nächste ÜZ an. Ein super Powerplay mit schnellen Pässen führte dann auch zum Erfolg. Eine exzellente Direktabnahme von Greulich (30.), die ESC-Torwart Hoffmann nach vorn prallen ließ, verpasste erneut Neumann noch knapp. 3 Sekunden vor Ablauf der Strafe (31.) war "Neumi" dann aber zur Stelle und staubte zum 4:1 ab.
Die Juniors hatten in der Folge größte Probleme die Scheibe vom eigenen Kasten fern zu halten. Immer wieder sorgten einzelne Tempovorstöße für Panik bei den Verteidigern. So auch bei dem Handgelenkschuss von Noack (35.) in ÜZ, der sich richtig ärgerte, dass sein Versuch "darüber" ging. Hier hätten es gern zwei Treffer mehr für den ELV sein können. Für einen kurzen Schreck sorgte Sekunden vor der 2. Pause ein unglücklicher Zusammenprall von Wimmer und Frömter (ESC). Vor allem die Nr. 18 der Dresdner blieb lange in Höhe der Mittellinie liegen, konnte jedoch unter dem Beifall der Zuschauer auf eigenen Beinen zur Spielerbank zurück und das Match fortsetzen.
Im letzten Abschnitt dominierten die Gastgeber zur Freude der knapp 700 recht motivierten Zuschauer so ziemlich nach Belieben und trafen auch deutlich öfter. Sinnbildlich für den Leistungsunterschied schon zu Beginn, war hier die Unterzahl der Tornados in der 41. Minute. Dem Team aus Elbflorenz gelang so gut wie nichts. Die Tornados spielten clever die Zeit von der Uhr und außer bei einem Schüsschen von Buschbeck, musste unsere Nationaltorhüterin nicht eingreifen. Als Niesky komplett war, ging sofort die Post ab. Drei Schüsse konnte Hoffmann nach vorn abwehren - beim Vierten kam er zu spät. Rentsch (43.) hatte sich top positioniert und ließ sich die Chance zum 5:1 nicht nehmen. "Scharf nachwaschen" war die Devise und ein Doppelschlag bedeutete die endgültige Entscheidung. Brill (46.) nach Zuckerpass von Riedel und wieder Bartlick (48.) in ÜZ sorgten für die Treffer 6 und 7 des Favoriten. Da half auch das lautstarke Reklamieren von Gästetrainer Tschöpel nichts, der anscheinend ein Torraumabseits gesehen haben wollte. HSR Noeller würdigte die Unsportlichkeit mit der nächsten Strafzeit für den ESC 1b.
Damit war der "Zahn" im Spiel gezogen. Die Eislöwen Juniors brauchten bis zur 54. Minute um Ihre nervöse Spielweise abzustellen. Da allerdings kamen Sie noch einmal gefährlich auf. Einen blitzartigen 2 auf 1 Konter von Koslowski auf Pal rettete die erstklassige Torfrau Schröder mit einer Glanzparade. Zwei Dinger folgten noch. Brill lief sich in der 56. Minute prima frei und schaufelte die Hartgummischeibe bei seinem persönlich dritten (!) Tor zum 8:1 unter die Latte. Der letzte Jubel des Abends blieb schließlich Gründel (59.) vorbehalten. Wie eingangs erwähnt, nutzte er den vorzeitigen "symbolischen Kabinengang" der Hausherren aus dem Handgelenk sehr platziert zum abschließenden 8:2.
Nicht verschweigen wollen wir noch den "Knaller des Abends" von Frömter (ESC), der sich nach einer kleinen Strafe knapp drei Minuten vor Spielende, mit einer Schauspieleinlage par excellence das Mitleid des HSR "erkaufen" wollte. Schiri Noeller fiel auf die Lachnummer nicht herein und belohnte das Engagement des jungen Dresdner Stürmers mit einer verlängerten Ruhepause in Form einer 10-Minuten-Disziplinarstrafe.
Strafen: Niesky - 14 Minuten, Dresden 1b - 16 Minuten + 10 Minuten
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