16.10.17, 20:40 Uhr
Vor unerwartet große Probleme stellten am vergangenen Samstag die Black Panther unsere Tornados beim Auswärtsspiel in Jonsdorf. Mit begrenzten Mitteln, aber hoher Effektivität und Kampfgeist, forderten sie den amtierenden Meister nicht nur sprichwörtlich heraus, sondern boten bis weit ins letzte Drittel Paroli. Heraus kam ein nahezu dramatisches Spiel, was dem klaren Favoriten alles abverlangte. Am Ende setzte sich die Klasse der Schwabe-Truppe zur Erleichterung der mitgereisten und zu Hause mitfiebernden Fans doch noch durch. 6:9 (2:2, 3:5, 1:2) hieß es nach der Schlusssirene für Blau-Gelb.
Dabei starteten die Tornados in Ihr viertes Spiel innerhalb von acht Tagen recht ordentlich. Bis zur 6. Minute hatte man alles unter Kontrolle und war die klar bessere Mannschaft. Was dann passierte, überraschte Fans und Team gleichermaßen negativ.
Die Gastgeber erzielten schnörkellos die Führung (6.) durch N. Bartsch und schienen damit den Spielplan der Nieskyer völlig über den Haufen geworfen zu haben. Wie beim "Bäumchen wechsle dich" fielen die Treffer ab jetzt im gleichmäßigen Rhythmus auf beiden Seiten. Dabei hatte der ELV Glück, dass mit Brill bis zu diesem Zeitpunkt wenigstens ein Spieler Normalform erreichte. Brill`s schnellen Ausgleich in Überzahl (ÜZ) nur 31 Sekunden nach der Führung, machte eine "Schlafeinlage" nach dem Bully sofort wieder kaputt. Erneut N. Bartsch besorgte in der 7. Minute die 2:1 Führung für die Panther. Niesky danach völlig von der Rolle, brauchte lange um wieder in die Spur zu finden. Nach vielen Fehlpässen und einem schlechten Powerplay - Breite (ESC) war gerade wieder aus der Kühlbox entlassen worden - stand Brill (15.) zwischen den Bullypunkten und dem Tor goldrichtig und verwandelte zum 2:2. Ein Pfostenknaller von Pohling (20.) beendete den zerfahrenen Durchgang.
Auch im Mittelabschnitt wurde es zunächst nicht besser. T. Bartsch zog nach knapp 23 Minuten in knapper Nähe zur blauen Linie einfach ab und überraschte Keeper Handrick auf dem falschen Fuß. Wieder lag der Meister hinten und wieder bedurfte es Brill, der nur 58 Sekunden später mit dem 3:3 bereits seinen dritten Treffer des Abends erzielte. Es folgten 10 Minuten Strafe gegen Neumann wegen Meckerns und endlich der Durchbruch mit der ersten Gästeführung - mochte man meinen. Domula (28.) vergoldete das Zuspiel von Wimmer.
Doch "denkste". Postwendend schlugen die Panther zurück und das gleich doppelt. Erst Petereit (28.) - da sah Schlussmann Handrick überhaupt nicht gut aus und kurz darauf Brezina (29.) bei einem perfekt ausgespielten Konter, drehten die Partie. Den genannten Führungstreffer kurz vor der Hälfte, erlebte Handrick im Übrigen nur noch von der Bank aus. Cheftrainer Schwabe hatte reagiert und nahm den an diesem Abend unglücklichen Torwart im Austausch mit Ivonne vom Eis. Ivi verarbeitete das schnelle Gegentor hervorragend und hielt den Rest der Partie sehr gut.
Der Baum brannte nun lichterloh beim ELV und es bedurfte einem "Ruck" durch die Mannschaft, um die drohende Niederlage abzuwenden. Dieser kam bloß gut rechtzeitig. Riedel (31.), Rösler (34.) und Neumann (37.) stellten mit dem 5:7 erstmals auf 2-Tore-Vorsprung für unser Team.
Auch das letzte Drittel zehrte lange an den Nerven der mitgereisten 74 Auswärtsfans unter den 402 Zuschauern des Abends. Petereit hatte nämlich nach nur knapp zwei Minuten (42.) wieder den Anschluss für den ESC besorgt. Was folgte war logisch. Die Härte nahm zu und HSR Hedwig hatte alle Hände voll zu tun, die entsprechenden Strafen auszusprechen. Negativer Höhepunkt war die berechtigte Matchstrafe gegen T. Bartsch (52.) wegen versuchtem Schlittschuhtritt. Das Ganze dürfte Ihn mindestens drei Spiele Sperre kosten.
Die Blau-Gelben nutzten den jetzt aufkommenden Frust der Hausherren endlich konsequent aus und machten mit dem 6:8 durch Rösler (54.) und einem Empty Net Goal (60.) wieder durch Rösler (sein 3. Treffer!) den Sieg klar.
Noch einmal gut davon gekommen, möchte man sagen liebe Tornados. Doch der "Warnschuss" sollte nachhaltig wirken. Die Liga wartet nur auf solche Aussetzer des ELV.
Strafen: Jonsdorf - 12 Minuten + Matchstrafe; Niesky - 8 Minuten + 10 Minuten
PS: Wir bitten um Entschuldigung für die Qualität unseres Titelbildes. Leider sind auch an der langen Haupttribünenseite in der Sparkassen Arena hohe Fangnetze angebracht, obwohl dies die Sichtqualität der Zuschauer extrem einschränkt. Ein Schadenersatz-Urteil des LG Regensburg gegen die Straubing Tigers aus 2015 hat offensichtlich im Zittauer Gebirge die blanke Panik ausbrechen lassen. Hoffen wir, dass dieser Quatsch nicht in Mode kommt.
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