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Hauptschiedsrichter Schoch stiehlt allen die Show
28.02.17, 21:27 Uhr
Wenn ein Schiri am Ende eines Sportereignisses in den Köpfen der Teilnehmer den prägendsten Eindruck aller Akteure hinterlassen hat, ist dies für gewöhnlich kein gutes Zeichen. Bisher haben wir es tunlichst vermieden in irgendeinem Bericht die Schiedsrichterleistung zu bewerten. Die Offiziellen haben oft einen harten Job und können es nur selten jedem recht machen.

Das was sich am Sonntagabend allerdings in Weißwasser abspielte, spottet jeglicher Beschreibung. HSR Schoch war unbestritten der Mann des Abends. Dabei fiel er zunächst mit einer äußerst kleinlichen Regelauslegung gegen beide Teams auf, bevor er speziell ab Ende des 2. Drittels in Niesky den Sündenbock gefunden hatte und in seiner selbstinszenierenden Art Strafe um Strafe gegen die Hausherren verhängte. Der Zorn der 280 Zuschauer richtete sich dabei nicht nur gegen die sehr einseitige und fragwürdig fehlerbehaftete Regelauslegung des Offiziellen, sondern vor allem gegen seine abstrusen Posen und Gesten, mit denen er sich zum Herrscher des Spiels erhob. Wir können uns nicht erinnern, so etwas schon jemals in Regionalliga oder Oberliga erlebt zu haben.

Ach ja nebenbei versuchten zwei Mannschaften noch Eishockey zu spielen. Der ELV gewann dabei sehr glücklich eine völlig verkorkste Partie mit 3:1 (1:1; 1:0; 1:0) gegen bärenstarke Dresdner Eislöwen Juniors.

Die Tornados waren diesmal exzellent aufgestellt und konnten mit immerhin 17 + 2 Spielern in die Heimpartie gehen. Man schien sich viel vorgenommen zu haben, denn mit dem ersten Angriff ging das Team in Führung. Ruckzuck wurde die Scheibe um den Kasten von Keeper Seifert gespielt und Musil verlud den Schlussmann mit einem Beinschuss nach nur 17 Sekunden.

Damit wurde der vereinsinterne Saisonrekord für das schnellste Tor in einem Spiel um satte 10 Sekunden unterboten. Rösler hatte seinerzeit im November 2016 gegen den gleichen Gegner nach 27 Sekunden eingenetzt. In der Liga war bisher nur Reinelt von den Panthern aus Jonsdorf schneller, der gerade 9 Sekunden für den ersten Erfolg benötigte.

Nur kurz darauf hätte Brill nach Pass von Wimmer bereits nachlegen können, doch der Puck ging knapp vorbei. Auch die Dresdner zeigten sich wach und sehr aktiv. Buschbeck testete nach 4 Minuten, die an diesem Abend überragende Nationaltorhüterin Schröder. Kurze Unterbrechung dann in der 7. Minute. Becher war heftig mit einem der Linienrichter zusammengeprallt und blieb kurz benommen liegen. Dank der sportlich sehr fairen Unterstützung von Gästecoach Tschöpel, ging es für unseren Kapitän unter großem Applaus nach kurzer Pause weiter. Trotzdem wurde die Luft bei den Blau-Gelben dünner, denn es hagelte die ersten kleinlich gepfiffenen Strafen. Die Eislöwen Juniors legten jetzt zu und kamen bei eigener Überzahl (12.) durch Knebel dem Tor gefährlich nah. Als schließlich beide Clubs zeitgleich einen Akteur auf der Strafbank hatten, konnten sich die Tornados vom Druck zunächst befreien um Sekunden später doch den Ausgleich zu kassieren. Frömter (16.) startete punktgenau aus der Kühlbox und hämmerte den Puck unhaltbar unter die Latte. Der ELV hatte bis zur Pause dann noch zwei Chancen durch Musil und Kuhlee und die Gäste eine Möglichkeit durch den schnellen Frömter.          

Der Mittelabschnitt begann mit einer unglücklichen Verletzung von Freitag. Für den Gästespieler ging es aber ebenso weiter. In der ersten Unterzahl (24.) bemühte unsere Mannschaft das Glück. Ziegler hatte den Außenpfosten ins Visier genommen. Es begann die schwächste Phase des Favoriten. Statt das Ruder wieder rum zu reißen, dominierten plötzlich die Gäste und Ivi musste sich einer Vielzahl von gefährlichen Schüssen erwehren. Erst zur Hälfte der Partie versuchten sich Rösler - fast schon frustriert und Wimmer, der bei einem Breakaway leider kläglich scheiterte. Im Gegenzug musste Ivonne Kopf und Kragen bei einer 2 auf 1 Situation riskieren. Doch sowohl Frömter als auch Gründel bissen sich an ihr die Zähne aus. Auch Greulich's Hammer (33.) fand sein Ziel nicht. So musste die erste echte Überzahl herhalten. Diese wurde überlegt und ruhig ausgespielt und Musil (35.) machte mit seiner ganzen Erfahrung sein "Zweites" zur erneuten Führung. Ein weiterer Pfostenknaller des ESC 1b beschloss den Durchgang.... nicht ganz. Für viel Unruhe sorgten nämlich jetzt endlose Dauerdiskussionen des HSR mit den Spielern um vermeintliche Regelwidrigkeiten. Dabei gebar sich der Offizielle sehr befremdlich, wie ein Torero in der Stierkampfarena.             

In doppelter Unterzahl startete also das Schlussdrittel und in diesem sollte der HSR noch zu "absoluter Hochform" auflaufen. Hinzu kam der schmerzliche Verlust von Leyva, der sich nach einer Oberschenkelzerrung bereits vor der Pause umziehen musste. Die Mannschaft aus Elbflorenz nutzte die sich jetzt sukzessiv verlängernde Dauerüberzahl von knapp 10 Minuten und machte Druck. Der vermeintliche Ausgleich in der 42. Minute wurde jedoch nicht gegeben, da die Scheibe mit Hilfe der Hand ins Tor gespielt wurde. Der ELV musste an seine Reserven gehen und wurde für seinen ausdauernden Kampf immer wieder vom Spielleiter abgestraft. Trotzdem wäre fast das 3:1 gelungen, als erst Noack bei einem Konter und wenig später Wimmer bei einem Bauerntrickversuch für Entlastung sorgten. Moschner (Musil) war es schließlich, der die Entscheidung herbeiführte. In der 51. Minute gelang ihm bei eigener ÜZ im zweiten Versuch das erlösende 3:1 und damit sein persönlich 3. Treffer. Der Tiefpunkt im Match folgte mit der Herausstellung von Kuhlee, der in Minute 53 eine höchst umstrittene (2+10+10 Minuten Strafe) erhielt, die eine sofortige Spieldauerdisziplinarstrafe nach sich zog. Damit war die Puste raus. Eine doppelte ÜZ des ELV kurz vor Schluss brachte keine Ergebnisverbesserung mehr. HSR Schoch bewies dabei erneut kein gutes Auge, denn er pfiff dem Tabellenführer gleich zwei klare Torchancen ohne erkennbaren Grund weg.   

Wie die Mannschaft die langanhaltende Unterzahl und 258 Sekunden in doppelter Unterzahl (!!!) trotz schwacher Gesamtleistung überstand, ist aller Ehren wert. Ivonne Schröder war ein starker Rückhalt im Kasten - Kompliment dafür. Niesky baut den Vorsprung in der Tabelle damit erstmals auf wichtige 4 Punkte aus.

Strafen: Tornado Niesky 24 + 40 Minuten, ESC Dresden 1b - 10 Minuten

Eine Hiobsbotschaft:

Nach Robert Bartlick ist die Saison auch für Marcel Leyva vorzeitig beendet. Der Grund ist nicht die Verletzung aus dem Spiel, sondern ebenfalls eine geplante medizinische Maßnahme, der sich unsere Nr. 80 bereits am gestrigen Montag unterziehen musste. Und es kommt noch schlimmer. Auch für Christian Rösler könnte die Saison beendet sein. Eine schwere Fußverletzung wurde nach Spielende mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit diagnostiziert. Wir halten Euch auf dem Laufenden. Unseren Spielern wünschen wir gute Besserung und eine schnelle Genesung.
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So, 26. Februar 2017 1 2 3   Erg.
Tornado Niesky 1 1 1   3
ESC Dresden 1b 1 0 0   1

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