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Faktencheck Neues Eisstadion Niesky - Wir für Euch vor Ort
06.10.16, 20:14 Uhr
Am letzten Donnerstag weilten wir für Euch zu einer Gesprächsrunde im Rathaus Niesky. Thema war das "Neue Eisstadion." Nachdem wir vor einigen Wochen einen Fragenkatalog an den Architekten der neuen Arena übersandt hatten, lud uns die Oberbürgermeisterin der Stadt Niesky Beate Hoffmann persönlich und exklusiv zu sich ein, um Rede und Antwort zu stehen. An dem Gespräch nahmen auch Barbara Giesel (Fachbereichsleiterin Technische Dienste), Sylke Seidel (Bauverwaltung) und Steffen Kluske (Kämmerer) teil. Wir durften die Baupläne einsehen und man nahm sich viel Zeit für die Beantwortung unserer Fragen. Wir danken an dieser Stelle allen Vieren noch einmal herzlich für die interessanten Informationen zum größten Bauprojekt (über 6,8 Mio. Euro) der Großen Kreisstadt seit den 1990er Jahren.

Diese Informationen wollen wir euch natürlich nicht länger vorenthalten...

1. Welches Fassungsvermögen wird das neue überdachte Stadion bieten und ist neben dem "Neu(auf)bau der Haupttribüne auch eine massive Tribüne an der hinteren Giebelseite geplant?

Die Haupttribüne, die komplett neu gestaltet wird, wird aufgrund neuer Sicherheitsvorschriften einige Plätze verlieren und zukünftig mindestens 784 Stehplätze bieten. Mehrere neue Abgänge und kalkulierte 0,5 Meter Platz je Zuschauer führen zu dieser Korrektur. An der hinteren Giebelseite wird leider keine neue massive Tribüne verbaut. Der ELV wird jedoch mit dem Aufstellen einer modifizierten mobilen Tribüne an dieser Seite 500 zusätzliche Stehplätze schaffen. Weiterhin entstehen zwei barrierefreie behindertengerechte Sitzbereiche (links und rechts vor der Haupttribüne.) Zusammen mit den (auf eigene Gefahr) zu nutzenden Stehplätzen direkt an der Bande wird somit ein Fassungsvermögen von gut 1500 Plätzen erreicht.      

2. Wie viele Versorgungsstände (Gastronomie / Fanartikel) sind fester Bestandteil des Stadionneubaus bzw. werden baulich in diesen integriert?  

Es wird einen festen Imbiss mit Ausschank zentral im neuen Funktionsgebäude an der vorderen Giebelseite geben. Dieser besitzt einen Durchgang und kann wechselseitig im Sommer (in Richtung Waldbad) und im Winter (in Richtung Eisstadion) betrieben werden. Der Fanartikelshop rutscht weiter in Richtung Haupttribüne und findet in dem Gebäude ebenso seinen Platz. Weiter wird es je nach Zuschauerauslastung mindestens 2 - 3 mobile Bierwagen geben. Positiv - auch diese Versorgungsstände stehen komplett überdacht.

3. Welche Maße hat das Spielfeld? Wird es kleiner als vorher ausfallen?!

In Absprache mit der Vereinsführung des ELV und aus Kostengründen hat man sich tatsächlich für ein kleineres Spielfeld entschieden. Von bisher 60 Meter x 30 Meter geht die Fläche zurück auf 60 Meter x 28 Meter. Dies ist zulässig. Trotzdem entspricht die neue Eisfläche dann nicht mehr dem Olympischen Maß (Europäischer Standard) der Internationalen Eishockey-Föderation (IIHF) und auch internationale Spiele wären tabu. Dafür erhält die neue Plexiglas-Bande echtes Sicherheitsglas aufgesetzt. Es werden keine Plexiglas-Scheiben verbaut und die Zeiten der Fangnetze sind erst Recht vorbei.

4. Gibt es eine geänderte Dachkonstruktion? Auf dem ursprünglichen Außenmotiv des Eisstadions erschien das Dach wesentlich flacher, als auf dem aktuellen Motiv?

An den Plänen für das Dach hat sich nichts Grundlegendes geändert. Nur der Dachüberstand ist etwas verkürzt worden. Das ursprüngliche Bildmotiv stellte das Stadion aus einem stumpferen Winkel dar. Dadurch erschien das graue Dach etwas flacher. Empfohlen wurde der Stadt ein möglichst hohes Dach, um aufsteigendes Kondenswasser zu vermeiden, welches sich sonst an der Dachkonstruktion sammeln könnte. Das Dach wird kuppelartig über dem Stadion "schweben." 

5. Werden die beiden offenen Seiten (hinter der Haupttribüne und hinter der mobilen Tribüne) so gebaut, dass evtl. später eine Komplettschließung zur Eishalle möglich ist?

Technisch ist dies zwar umsetzbar doch eher unwahrscheinlich. Abgesehen von einem enormen finanziellen Neuaufwand wäre es recht kompliziert die Seiten zu schließen. Vor allem das Thema Brandschutz müsste neu geplant werden und die im überdachten Eisstadion fehlende Belüftung nachträglich verbaut werden. Es gibt also große Unterschiede zu einer geschlossenen Eishalle, was die gesetzlichen Auflagen angeht.

6. Werden die beiden geschlossenen Seiten mit Glasscheiben versehen, die über die Funktionsgebäude hinaus bis an die Dachunterkante ragen? Auf dem Bildmotiv wirkt dies so?!

Ja dies wird so umgesetzt. An diesen beiden Seiten wird der Komplex komplett durch Glasscheiben geschlossen.

7. Wie viele Toiletten sind geplant?

Es wird neue barrierefreie Behindertentoiletten geben sowie für die Damen 10 moderne Toilettenkabinen und für die Herren 7 moderne Toilettenkabinen. Außerdem erhalten die Männer eine 9 Meter laufende Pinkelrinne.

8. Werden die Stahlstützen (56 insgesamt) auch bei der mobilen Tribüne, an der Giebelseite hinter den Zuschauerplätzen positioniert oder gibt es hier Sichtbeeinträchtigungen?

Die Stahlstützen für die Dachkonstruktion werden grundsätzlich hinter den beiden Tribünen ihren Platz finden. Es kommt also hier zu keinen Sichtbeeinträchtigungen. Ggfs. könnte es zu einer minimalen Sichteinschränkung äußerst links und äußerst rechts der Haupttribüne kommen, aber das wird noch geprüft. 

9. Entsteht auf der geschlossenen Hauptseite im 1. OG des zweiten Funktionsgebäudes eine VIP-Tribüne mit TV-Übertragungsplatz? Eine uns vorliegende Innenraumskizze des Architekten, lässt dies erahnen?!

Die Idee fanden alle toll. Doch leider ist diese Ehrentribüne "dem Rotstift zum Opfer gefallen." Es wird sie nicht geben. Stattdessen wird das Dach des Funktionsgebäudes geschlossen und mittig ein Kamerapodest für Filmteams entstehen.

10. Bleibt der alte Stadionausgang (neben der Haupttribüne) in Richtung Plittstraße bestehen?

Ja, der Ausgang Richtung Plittstraße bleibt schon aus Fluchtgründen bestehen und wird wie bisher zum Spielende geöffnet sein.

11. Sonstige Informationen

Die Anzeigetafel wird nach jetzigem Stand gegenüber der mobilen Tribüne über dem Funktionsgebäude (Gastronomie, Fanartikel...) ihren Platz finden.

Die Funktionsgebäude werden alle beheizt sein. Das Stadion leider nicht.

Die Arena wird mit modernsten LED-Lampen taghell ausgeleuchtet, die an den Trägern der Konstruktion verschraubt werden. Über der Eisfläche wird es keine LED-Lampen geben. Das Spielfeld wird mit innovativster Technik von außen ohne Schattenbildung angestrahlt.

Die hellgraue Dachfläche wird bei Bedarf (den Spielen des ELV) in den Farben blau und gelb schimmern. Lasst euch überraschen. Man hat sich was Tolles einfallen lassen...

Es wird zwei Feuerwehr-Stellplätze und die entsprechenden Zufahrten im neuen Eisstadion geben. (schräg hinter der mobilen Tribüne und im vorderen Stadionteil)

Die Zeit der Schneeberge im Wald durch die Eismaschine ist (leider) vorbei. Die Eismaschine wird den Eisabrieb in einer modernen Garage im Funktionsgebäude (hinten rechts) gegenüber der Haupttribüne entsorgen.

Es entstehen 3 funktionstüchtige große Mannschaftskabinen, die auch vom Schulsport bestens genutzt werden können.

Das Kampfgericht zieht um. Es wird seinen neuen Platz incl. der Strafbänke vor der Haupttribüne finden. Die Spielerbänke wechseln auf die Kabinenseite. Somit haben die Akteure einen kürzeren Weg ins Warme.

Der Weg zum Stadioneingang wird bis auf weiteres nicht befestigt. Es wird aber für einen helleren Waldweg ohne Schlaglöcher gesorgt. Entsprechende Unebenheiten werden bis zur Stadioneröffnung geglättet. Was die Zukunft bringt... seit gespannt.

Es wird im vorderen Funktionsgebäude einen beheizten VIP-Raum für Sponsoren und Ehrengäste geben.

Das Objekt wird wie bisher ab dem Stadioneingang eingezäunt und einen Gesamtkomplex mit dem Waldbad bilden.

12. Unser Fazit

Schade, dass es keine feste Tribüne an der Giebelseite gibt. Es hätte schön ausgesehen. Nicht so ideal ist aus unserer Sicht die 9-Meter-Pinkelrinne. Von der dürftigen Hygiene dieses Urinals mal abgesehen, dürfte es für Paruretiker nicht so einfach sein, ihr Geschäft zu machen. Es fehlt an der Diskretion. Kaum zu glauben, dass bei dem Gesamtbudget, nicht noch das Geld für Urinale aus Porzellan vorhanden ist. Echte Bauschmerzen macht uns die kleinere Eisfläche. Da diese nicht mehr dem Europa-Standard entspricht besteht aus unserer Sicht immer die Gefahr, dass auch der DEB irgendwann mal sagt, wir machen eine Fläche von 60 Meter x 30 Meter bzw. 60 Meter x 29 Meter zur Pflicht für alle DEB-Ligen. Passiert dies, hätten sich die Tornados quasi in der Regionalliga festgespielt. Da auch der Kanadische Eishockeyverband mittlerweile 60 Meter x 30 Meter fordert, ist dieses Prozedere zumindest nicht auszuschließen. Positiv ist das Podest für das Kamerateam. Seit dieser Saison ist die Aufzeichnung aller Spiele per Kamera ab der Oberliga Pflicht.
   
Top! Wir freuen uns auf das neue Eisstadion und seine Überraschungen sowie die dann super Bedingungen für alle Mannschaften. Gerade für unsere Nachwuchsarbeit war dieser Schritt so wichtig... und für die Tornados hoffen wir auf goldene Zeiten. Auch wenn aus finanziellen Gründen nicht alle Wunschpläne umgesetzt werden können, stimmt das Gesamtpaket recht gut.

Wir hoffen, Ihr habt euch bis zum Schluss durchgekämpft und habt jetzt alle Infos die Ihr braucht. In den nächsten Tagen können wir euch weitere Motivbilder zum neuen Eisstadion bei Facebook liefern. Wir warten noch auf die "Sendung" vom Architekten.

Wir freuen uns auf Euer Feedback. Bis dahin. Euer tornado-niesky.de Team
    

Quelle Bildmotiv: Schulitz Architekten
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