14.03.16, 18:22 Uhr
...bisher offensichtlich nicht, aber es könnte im Herbst 2016 tatsächlich dazu kommen. Unruhige letzte Tage liegen hinter uns, in denen durch viele Fans berechtigterweise großer Unmut und Kritik über die stark eingekürzte Finalrunde der aktuellen Regionalliga-Saison geübt wurde. Wir haben uns die Zeit genommen und einmal ausführlich die gültigen Regelwerke für diese Spielzeit analysiert. Anlass dafür waren nach dem Rückzug der Chemnitz Crashers und der Berlin Blues, unserer Meinung nach auch, die zuletzt unglücklichen Äußerungen aus Chemnitz, erschienen am 12.03.2016 - Zitat: "Ohnehin ist die Meisterschaftsrunde kaum von Bedeutung: Keines der drei Teams will laut Buschmann (Anm.: Trainer Chemnitz Crashers) in die Oberliga aufsteigen." (Quelle: www.freiepresse.de) sowie die unsportliche Selbsternennung zum 2. Platz in der Regionalliga Ost durch die Berlin Blues am gleichen Tag (Quelle: www.facebook.com/BerlinBlues/). Aussagen die unnötig weiter "Öl ins Feuer" gießen und Raum für Spekulationen lassen. De facto wird immer noch der Verlierer der Playoffs am Ende den offiziellen 2. Platz in der Regionalliga Ost 2016 einnehmen.
Um nicht den falschen Eindruck zu erwecken... Wir sind dem SEV für die uns, auf Nachfrage gegebenen Informationen sehr dankbar. Für uns ist auch nachvollziehbar, dass es in der Kürze der Zeit, in der sich die benannten Ereignisse überschlugen, den Verbandsverantwortlichen wichtig war, im Sinne des "Ligafrieden" zu entscheiden. Dazu wurden sportliche Kompromisse getroffen, um doch noch eine Finalrunde austragen zu können. Doch es gibt Grenzen, die in den Durchführungsbestimmungen der Regionalliga Ost Wettkampfsaison 2015/2016 klar und unmissverständlich definiert sind und deren Einhaltung Grundvoraussetzung für das Vertrauen in die 4. Spielklasse darstellen. Eine mögliche Überschreitung dieser Regelungen in der neuen Saison wäre skandalös.
In den Durchführungsbestimmungen steht unter Punkt 12.1 (Spieltermine/Terminkonferenz): "Die Spieltermine werden in der Termintagung verbindlich festgelegt. Sie werden als Terminpläne veröffentlicht und sind Bestandteil dieser Durchführungsbestimmungen. Es obliegt den Vereinen, ihre Spieltermine zu überprüfen........Die in den Durchführungsbestimmungen vorgesehenen Meisterschafts-, Playoff- oder Platzierungsspiele werden von der Ligenleitung auch dann angesetzt, wenn sich die Vereine - aus welchen Gründen auch immer - nicht auf Termine einigen. Dies gilt auch für den Fall, dass kein Eis mehr zur Verfügung steht. Bei Nichtantreten wird gem. Art. 26 SpO verfahren; auf Art. 31 SpO wird nachdrücklich hingewiesen."
Punkt 2.2 (Spielbestimmungen/Meisterschaftsspiele) konkretisiert dabei weiter: "Meisterschaftsspiele sind alle Spielrunden, bzw. Auf- und Abstiegsspiele, Playoff-Spiele, Qualifikations- und Relegationsrunden, die zur Ermittlung des jeweiligen offiziellen Ligen-Meisters durchgeführt werden."
Dies bedeutet schon einmal, dass die Begründungen "kein Eis" etc. auf ziemlich "dünnem Eis" basieren und eigentlich eine Wertung nach Art. 26 DEB Spielordnung 2015-2016 nach sich ziehen hätten müssen. Art. 26 - 3.1.3. spricht hier von "bei Nichtantreten beider Mannschaften - Wertung gegen beide Clubs..." Nun könnte man meinen, dass eine etwaige Wertung der mindestens 2 Playoff-Halbfinalspiele (Neuansetzung ja nicht möglich) beiden Aussteigern so ziemlich egal gewesen sein dürfte, da sie diese Spiele ohnehin nicht bestreiten wollten. Und genau hier "liegt der Hase im Pfeffer", denn jetzt wird es im Art. 31 SpO (auf den der SEV ausdrücklich abstellt!!) so richtig interessant.
Hier heißt es unter Art. 31 - 1.1 "Tritt ein Club schuldhaft mit einer Mannschaft innerhalb einer Wettkampf-Saison zweimal zu Meisterschaftsspielen nicht an, (Anm.: "Meisterschaftsspiele sind alle Spielrunden - siehe oben),........so scheidet der Club mit dieser Mannschaft aus der betreffenden Meisterschaft aus und der Club ist bezüglich dieser Mannschaft für jeglichen Spielverkehr gesperrt. Will der Club in der nächsten Wettkampf-Saison wieder am Meisterschaftsspielbetrieb teilnehmen, so kann er sich nur für die nächst niedrigere Spielklasse bewerben......"
Das bedeutet, dass bei genauer Regelauslegung theoretisch ein Ausschluss und damit die Annullierung aller Ergebnisse der beiden genannten Vereine beschlossen hätte werden können, denn sie traten zu mindestens 2 geplanten Meisterschaftsspielen nicht an. Dies hätte den anderen Clubs zwar die Chance auf Playoffs gelassen, die Hauptrunde allerdings im Wert arg gebeutelt. Wichtiger erscheint uns hier, die Nichtzulassung beider Clubs für die neue Regionalliga Ost-Saison, die der SEV regelkonform und mutig umsetzen sollte, um das Vertrauen in unseren schönen Sport nicht zu erschüttern. Auch wenn in Sachsen die 4. Spielklasse gerade die niedrigste ist, so warten mit der Thüringenliga (5. Spielklasse - Thüringer Landesverband Eissport) und der Landesliga Berlin (5. Spielklasse - Berliner Eissportverband) interessante Alternativen für diese Vereine. Wir sind als Fanseite gespannt, wie es in dieser Sache weitergeht.
Quelle: Durchführungsbestimmungen 2015/2016, DEB-Spielordnung 2015-2016 unter www.sev.levsachsen.de
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