27.03.15, 09:45 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) Nach der Niederlage im letzten Spiel bleibt nur der letzte Platz. Unzufrieden mit der Saison ist Trainer Jens Schwabe aber nicht.
Die Nieskyer Tornados haben am Sonntag ihr letztes Saisonspiel absolviert, unterlagen nach einer 650-Kilometer-Reise mit 9:1 (1:1, 7:0, 1:0). Im ersten Drittel hielten die Nieskyer nach einem Bartlick-Treffer noch ein 1:1. Im Mitteldrittel unterliefen den Tornados aber zu viele individuelle Fehler. Das Drittel ging mit 7:0 verloren, das Spiel war natürlich entschieden. Trainer Jens Schwabe zog danach im SZ-Gespräch eine erste Saisonbilanz.
Herr Schwabe, die Saison ist für die Tornados zu Ende – endlich?
Die Stimmung auf der langen Heimfahrt war gut. Wir haben ein Bierchen mehr als sonst getrunken, die meisten hatten sich am Montag frei genommen. Das Gefühl nach dem letzten Spiel war zwiespältig. Auf der einen Seite war die Belastung gerade bei den langen Auswärtsfahrten sehr hoch und man ist froh, wenn das zu Ende ist. Auf der anderen Seite war diese Verzahnungsrunde auch etwas Schönes. Endlich mal neue Gegner anstatt immer nur die gleichen.
Rein sportlich gab es außer zwei Siegen gegen Herne nicht viel zu holen. Waren die Gegner zu stark?
Sicherlich haben wir in dieser Runde auch unsere Grenzen aufgezeigt bekommen. Wenn man aber genauer hinschaut, sind diese Gegner für uns nicht zu stark, abgesehen vielleicht von Duisburg. Gegen die drei Mannschaften der Oberliga Ost – Leipzig, Halle und Erfurt – hatten wir ja auch in der Hauptrunde gepunktet, und von den vier besten Mannschaften aus der Oberliga West haben wir ja gegen Herne gewonnen, gegen Essen waren wir nicht weit weg und auch gegen Neuwied wäre mehr drin gewesen. Und wenn man sieht, wie klar Schönheide in der Pokalrunde gegen die vier unteren Teams der Oberliga West dominiert hat, müssen wir uns vor denen auch nicht verstecken.
Woran hat es dann in der Verzahnungsrunde gelegen?
Gegen die Topmannschaften haben wir nur eine Chance, wenn wir den kompletten Kader zur Verfügung haben und unser Leistungspotenzial ausschöpfen. Die Dauerausfälle von Linke, Leyva und Becher waren für uns nicht kompensierbar. Dazu kamen ja immer wieder weitere Spielerausfälle durch Verletzungen und Sperren. Es war schwierig, in den Partien mit nur 13, 14 Leuten einen Rhythmus zu finden. Man muss aber auch sagen, dass wir in nicht allen Spielen unser Leistungsvermögen ausgeschöpft haben.
Wirft das Abschneiden in der Meisterrunde einen Schatten auf die Saison?
Nein. Wir haben unser Saisonziel erreicht, sind in diese Meisterrunde als Vierter der Oberliga Ost eingezogen. Und das will hinter den drei großen Stadtclubs Leipzig, Halle und Erfurt, die ganz andere Möglichkeiten haben, schon was heißen. Diese Meisterrunde am Ende war für uns ein Abenteuer, in dem wir krasser Außenseiter sind. Das wussten wir vorher.
Gibt es Spieler, die in dieser Saison mehr gebracht haben, als Sie es erwartet hatten?
Da fällt mit Chris Neumann ein, der seine Sache super gemacht hat, egal ob er als Verteidiger oder als Stürmer gespielt hat. Und auch die jungen Spieler, die im Schlussteil der Saison ihre Einsatzchancen bekommen haben, waren gut. Spieler wie Rentsch, Fabian oder Girbig haben sich gut eingeführt. Ich bin überzeugt, dass sie das Potenzial für unsere Mannschaft haben. Es liegt nur an ihnen, ob sie den Sprung schaffen. Immer mehr machen als die anderen, muss für sie die Devise sein. An David Vatter, der diesen Sprung so geschafft hat, können sie sich ein Beispiel nehmen.
Wie geht es jetzt weiter?
In Weißwasser gehen wir noch zweimal aufs Eis, absolvieren ein spaßbetontes Training. Im kompletten April ist Pause. Im Mai beginnt das Trockentraining mit unserem Fitnesscoach Detlef Kasper. Zweimal pro Woche ist Pflicht. Wer mehr machen will, bekommt von ihm Trainingspläne.
Hat man Lust sich zu schinden, wenn man noch gar nicht weiß, wie es mit der Oberliga weitergeht?
Das schwirrt schon in den Köpfen der Spieler herum. Aber wir wollen alle topfit in die neue Saison gehen. Egal, wie die Liga dann heißt.
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