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Ende der Oberligazeit in Niesky?
24.02.15, 15:50 Uhr (Quelle: Sächsische Zeitung)
Neue Pläne der Verbände machen ein Verbleiben der Tornados fraglich. Auf dem Eis läuft es auch nicht für die Nieskyer.

Es ist ein wenig „Februarblues“ bei den Nieskyer Tornados. Dass die Tornados in der Meisterrunde der Oberligen West und Ost mit den jeweils vier besten Mannschaften aus beiden Staffeln klarer Außenseiter sein würden, hatten angesichts der Konkurrenz von Profiteams alle Beteiligten gewusst. Trotzdem hoffte man, den Mannschaften zumindest zu Hause Paroli bieten zu können und Punkte einzufahren. Schließlich hatte man auch die Topmannschaften aus dem Osten in der Punkterunde auf heimischem Eis bezwungen. Jetzt aber will das nicht mehr gelingen.

Gegen die Moskitos aus Essen, bei denen die Tornados noch mit am Ende acht Feldspielern einem Punkt nahe waren, hieß es am Freitagabend 4:7. „Ich weiß auch nicht, bei Freitagspielen kommen wir einfach schwer in Tritt. Vielleicht liegt es daran, dass die Jungs vorher acht Stunden arbeiten waren“, rätselt Trainer Jens Schwabe. Nach zwei Abwehrfehlern und einem Bauerntrick führten die Moskitos schon 3:0, ehe den Nieskyern in Überzahl durch Marco Noack der erste Treffer gelang, der den Schläger in einen Bartlick-Pass reinhielt. Es fiel im Mitteldrittel zwar noch das 1:4, aber Schwabe war mit dem zweiten Abschnitt schon wesentlich zufriedener. Als die Essener dann zu Beginn des Schlussdrittels auf 1:5 davonzogen, ahnte niemand, dass es noch einmal spannend werden könnte.

Aber Noack, nach einer Kombination mit Rösler, und Rädecker, mit einem kuriosen Tor in Unterzahl, verkürzten rasch auf 3:5. Der Verteidiger hatte nach einem Befreiungsschlag energisch nachgesetzt, der Essener Torwart, der den Puck zu einem Mitspieler schlenzen wollte, schoss ihn an. Rädecker hechtete dem Puck hinterher und bugsierte ihn über die Linie. In der Überzahl gelang Essen zwar das 3:6, aber Bartlick verkürzte mit seinem ersten Pflichtspieltor für Niesky auf 4:6. Danach kassierten die Gäste eine Strafe und Schwabe nahm Torfrau Ivonne Schröder vom Eis. „Wenn uns da der Anschlusstreffer gelungen wäre, bin ich überzeugt, dass wir noch einen Punkt gemacht hätten“, sagte Schwabe nach dem Spiel. Den Treffer erzielten die Nieskyer trotz einiger Chancen aber nicht, stattdessen trafen die Essener, inzwischen wieder vollzählig, ins leere Tor.

Am Sonntag in Halle waren die Tornados noch klarere Außenseiter, schafften es aber, die Saalebulls lange zu ärgern. Die Führung der Gastgeber (Schwabe: „Da haben wir zu offensiv gespielt und einen Konter kassiert.“) glich Musil noch im ersten Drittel aus. Danach stand die Defensive der Nieskyer super, trotz des Treffers zum 2:1. Leider nutzten die Tornados ihre Konterchancen nicht. Die Entscheidung fiel erst in der 57. Minute durch den Dreifachtorschützen Abercrombie. Danach riskierte Schwabe alles, nahm den Torwart vom Eis und kassierte das 4:1. Aber auch da war der Abstand zum Leistungsniveau des Gegners nicht allzu groß.

Neue Saison noch unklar

Sorgen bereiteten den Tornados aber zwei andere Dinge: Da ist die mäßige Zuschauerresonanz. Am Freitag waren rund 250 einheimische Zuschauer und 80 (!) Essener im Waldstadion. Vor ein paar Jahren waren die Zahlen noch vierstellig. Natürlich spielten auch die Lausitzer Füchse parallel, aber die Tendenz ist schon die gesamte Saison eher rückläufig. „So richtig erklären können wir uns das nicht. Wir haben tolle Siege gegen Spitzenteams gefeiert, und jetzt treffen wir auf Profiteams, die nicht weit weg vom Zweitliganiveau sind. Etwas mehr Unterstützung hätten wir uns da schon erhofft“, macht Trainer Jens Schwabe aus seiner Enttäuschung keinen Hehl.

Das andere Problem. Die Spiele gegen Duisburg (am Sonnabend) und gegen Herne (am 7. März) könnten erst einmal die letzten in der Oberliga für Niesky sein. Sportlich ist diese dritte Liga zwar genau richtig für die Tornados, aber nach einer erneuten Ligenreform vielleicht nicht mehr machbar – personell und finanziell. Die Verbände wollen aus den drei Oberligen Ost, West und Nord in der neuen Saison nur noch zwei machen. Als Randbedingungen werden Eiszeiten ab September, mindestens 36 Saisonspiele und die Bereitschaft zu den weiten Auswärtsfahrten genannt. Alles nur schwer umsetzbar für Niesky. Freitags-Auswärtsspiele sind für Nicht-Profis praktisch nicht machbar, ohne Urlaub zu nehmen. Und die Kosten explodieren.

Erst recht, falls tatsächlich unter DEB-Regie mit der Forderung gespielt würde, fünf eigene Nachwuchsteams zu stellen oder eine fünfstellige Summe (natürlich pro fehlende Mannschaft) zu zahlen. Die Alternative für die Oberligisten, die das nicht wollen, hat Spielbetriebsleiter Oliver Seeliger schon genannt: „Es steht jedem frei, sich für die Regionalliga zu melden und diese so zu stärken.“ Alles erweckt den Anschein, als dass in der dritten Liga nur noch Profiteams erwünscht sind. Umso wichtiger für die Zuschauer, die zuletzt weggeblieben sind: Wer Oberligaeishockey in Niesky sehen will, hat vielleicht nur noch zwei Chancen.
Kommentare
#3 24.02.15, 20:59 Uhr von McLeod
Hallo Tornados. Hier ier einer der mitgefahrenen Essner. Die Wahrheit bei den mitgereisten Fans liegt genau in der Mitte. Bin als Ehrenamtlicher mitgefahren und habe die abgehakte Liste gesehen: es waren 50. Ich wollte aber eigentlich gar nicht Korrin
#2 24.02.15, 18:27 Uhr von joker
also bei den nachwuchsteams wäre ich dabei , bin zwar 24 aber das stört ja eigentlich nicht
#1 24.02.15, 18:10 Uhr von Puckschubser
wo hat der Schreiberling 80 Essener-Fans gesehen? Das waren höchsten 30! Na ja, wenn ich total Hacke bin, sehe ich auch mehr als doppelt!
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Fr, 20. Februar 2015 1 2 3 g.T. Erg.
Tornado Niesky - - - 0 0
ESC Moskitos Essen - - - 5 5

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