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Von der Fußball-WM zur Eishockey-Oberliga
27.01.15, 10:05 Uhr (Quelle: Sächsische Zeitung)
Architekt Claas Schulitz hat für Brasilien geplant. Jetzt kümmert er sich um die Spielstätte der Nieskyer Tornados.
Holger Ludwig redet sich in Rage. Vor etwa 30 Zuhörern beim Eishockey-Stammtisch kann er endlich berichten, womit er und Mitstreiter sich in den vergangenen Monaten beschäftigt haben. Denn das Projekt energetische Sanierung und Dachbau erfordert immens viel Vorlauf, ehe es den von vielen Eishockeybegeisterten langersehnten ersten Baggerhub und noch besser das erste Eishockeyspiel im umgebauten Waldstadion geben kann. Doch jetzt gibt es erste Ergebnisse zum Weitersagen.

Das Gebäude, das Dach und die Freiflächen wird ein Planungsbüro aus Braunschweig übernehmen. Schulitz-Architekten haben mit ihrer Arbeit Büros, Wohnhäuser, Hallen, öffentliche Gebäude, Brücken, Allwetterbäder, Olympiaschanzen für Skispringer, Schwimmbäder und Fußballstadien in Braunschweig, Düsseldorf, Nürnberg, Dresden, Kolkata/Indien, Hannover, Schwerin, Köln, Garmisch-Partenkirchen geprägt. Das sind unter anderem der Panoramaufzug am Burgberg Meißen, die Überdachung des Schlosshofes in Dresden oder die Wolfsburger Eisarena. Eines der bekanntesten Objekte der Architekten aber steht im brasilianischen Salvador/Bahia. Hier kämpften im Sommer 2014 die besten Fußballer der Welt in der Arena Fonte Nova um den begehrten Pokal.

Jetzt widmen sich Claas Schulitz und sein Team dem Nieskyer Eisstadion. Für das erste von drei Losen haben sie den Zuschlag bekommen und sich damit gegen ein Büro aus Stuttgart durchgesetzt.

Die Schulitzsche Variante für das Dach aus der Projektidee verblüfft: ein Dach aus Holzkassetten, von Stahlseilen gehalten. Holz als Baumaterial, das rührt her aus einer Bekanntschaft des Firmengründers Helmut C. Schulitz. Der hatte Konrad Wachsmann in den USA kennengelernt. Niesky als Stadt der Holzbauten der Moderne, der Holzhaussiedlungen, der Ort von Christoph & Unmack: Also schlägt der Braunschweiger ein Holzdach für das Eisstadion am Stadtrand im Wald vor.

Das Konstrukt aus Holz mit Oberlicht und Stahlseilen sieht auf den Zeichnungen zwar interessant aus. Doch zum einen bringt so ein Holzdach viel Aufwand in der Erhaltung, zum anderen sind Unterbauten wie die Stahlseile keine machbare Variante für Niesky, erklärt Holger Ludwig. Denn an den Seilen können sich Tröpfchen und Kondensat bilden. Das Nieskyer Dach soll aber möglichst nicht belüftet werden. Wenn das in vielen Eishallen auch gängige Praxis ist, es erhöht die Betriebskosten. Auch die Nutzer, allen voran der Eislaufverein Niesky, sind natürlich daran interessiert, dass die Kosten nicht explodieren, wenn das Waldstadion ein Dach und neue Kühltechnik hat. Für das Nieskyer Eisstadion ist der finanzielle Rahmen klar abgesteckt. Darauf haben sich Stadtrat und Verwaltung verständigt. Und auch die Mitfinanzierer fördern die energetische Sanierung und Überdachung bis zu einer Höhe von 6,09 Millionen Euro. Das ist viel Geld, das Freistaat und Bund über das Programm Kleine Städte und Kommunen nach Niesky geben wollen. Ein Drittel der Gesamtsumme muss Niesky aufbringen. Und auch die Sparkassenstiftung habe Geld in Aussicht gestellt, sagt Holger Ludwig. Er lobt ausdrücklich das Engagement von Unterstützern wie CDU-Bundestagsmitglied Michael Kretschmer und Landrat Bernd Lange.

Und von den Stammtisch-Zuhörern gibt es dieses Mal sogar auch Lob für Ludwig und sein Team. „Hut ab“, sagt Moderator Hubertus Noll, und seine Stammtisch-Gäste klatschen Beifall.
Kommentare
#3 27.01.15, 19:40 Uhr von redwing
wenn der artikel heut in der sz stand muss ich hellseher sein! weil den hab ich vorige woche schon gelesen.
#2 27.01.15, 16:51 Uhr von eichbuschbomber
Geht mir genauso. Ist nicht sehr aussagekräftig der Artikel. Irgendwann müsste ja auch mal ein Konzept vorliegen.
#1 27.01.15, 13:01 Uhr von Bane
Irgendwie werde ich daraus nicht schlau. Die Idee mit Holzdach und Stahlseilen bekam den Zuschlag, aber ist nicht machbar?
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