07.01.15, 18:02 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) Die Nieskyer Tornados halten auch nach dem vergangenen Wochenende weiter Kurs Meisterrunde der jeweils besten vier Mannschaften aus den Oberligen West und Ost. Nach der (erwarteten) Niederlage der Tornados beim Spitzenreiter Leipzig am Freitagabend und dem genauso erwarteten Sieg des Konkurrenten um den vierten Platz, Schönheide über den Tabellenletzten Fass Berlin (8:2) standen die Nieskyer am Sonntagabend gegen Erfurt gehörig unter Druck. Schließlich war Schönheide in der Tabelle gleichgezogen. Diesem Druck hielten die Nieskyer mit einer überzeugenden Leistung stand. Sie bezwangen den Tabellendritten, der seine Meisterrundenqualifikation mit einem 5:3-Sieg über Halle am Freitag praktisch klargemacht hatte, mit 5:1. Der Sieg war vor allem das Ergebnis einer taktisch disziplinierten Leistung. Insbesondere gelang es den Tornados, den Kanadier Adam Sergerie, Topspieler und Topscorer der Liga, nahezu komplett aus dem Spiel zu nehmen.
Im ersten Drittel begannen die Nieskyer mit einem leichten spielerischen Übergewicht, hatten auch die ersten Chancen. Das 1:0 kam dann allerdings durch einen Torwartfehler zustande. Jankovych war in das Drittel der Gäste gefahren, hatte einfach vor einem Verteidiger abgezogen und damit wohl den Gästetorwart überrascht (9.). Aber die Führung hielt nicht lange. Bauer musste nach einem ungeschickten Foul vom Eis, Bartlick wenige Sekunden später hinterher. Die doppelte Überzahl nutzten die abgezockten Gäste nach nur acht Sekunden zum Ausgleich. Die fortbestehende einfache Unterzahl überstanden die Nieskyer mit viel Kampf. Der angeschlagene Handrick im Tor (Zerrung) hielt einige Erfurter Schüsse stark. Danach aber nahmen die Nieskyer das Zepter wieder in die Hand, hatten durch Jandik, Musil und Kuhlee Chancen, bevor Musil im Nachsetzen mit viel Einsatz das 2:1 erzielte.
Das Mitteldrittel war zunächst von miesen äußeren Bedingungen überschattet. Ein Schneesturm/Schneeregen ließ kaum vernünftiges Eishockey zu. Der Schiedsrichter unterbrach deshalb für eine Eiserneuerung, die über 20 Minuten andauerte, bis der Niederschlag schlagartig aufhörte. Danach machten die Nieskyer da weiter, wo sie im ersten Drittel aufgehört hatten. Sie standen defensiv sehr gut und setzten immer wieder Nadelstiche. Als Bauer mit Rösler eine 2:1-Situation lief, zog er selbst in die kurze Ecke ab und war im Nachsetzen zum 3:1 erfolgreich (38.), ein ganz wichtiges Tor. Gleich zu Beginn des Schlussdrittels macht Musil, der einen eher verunglückten Schuss von Leyva geschickt verwertete, den Sack zu. Die Erfurter fanden nicht die Mittel, um die Nieskyer Abwehr zu knacken. Und als Wimmer von der Strafbank zurück war, wurde er von Bauer im richtigen Moment angespielt und traf noch zum 5:1.
„Das war eine kompakte Leistung meiner Mannschaft. Wir waren schon nach dem Leipzig-Spiel am Freitag optimistisch, weil wir da den Leipzigern zwei Drittel lang allergrößte Schwierigkeiten bereitet hatten“, sagte Tornado-Trainer Jens Schwabe nach dem Spiel. Allerdings hatten die Icefighters dann die wenigen Nieskyer Fehler eiskalt genutzt, ganz im Gegenteil zu den Tornados, bei denen Nachwuchsspieler Richard Rentsch eine ansehnliche Partie bot.
Die Ausgangsposition für die Nieskyer Tornados ist vor dem letzen beiden Vorrundenwochenenden hervorragend. Allerdings wird es schwierig zu vermeiden, dass das Heimspiel der Nieskyer gegen Schönheide am 17. Januar in Niesky entscheidenden Charakter tragen wird. Natürlich wollen die Nieskyer am kommenden Freitag in Berlin gewinnen, auch wenn das schwer wird (vier der acht Berliner Punkte kommen von Niesky-Spielen). Aber selbst bei einer Schönheider Niederlage in Erfurt könnte es sich Niesky nicht leisten, das Heimspiel gegen Schönheide zu verlieren. Denn dann würde Leipzig das Zünglein an der Waage spielen. Und der Spitzenreiter, das gibt er ganz offen zu, fährt in der Meisterrunde lieber nach Schönheide als nach Niesky, wegen des Stadions, aber auch wegen der sportlichen Erfahrungen dieser Saison. Es sei denn, Niesky bezwingt zu Hause ein zweites Mal Leipzig.
Statistik
Tornado Niesky – Black Dragons Erfurt5:1 (2:1, 1:0, 2:0)
Niesky: Handrick – Neumann, Greulich, Vatter, Bauer, Pohling, Bartlick, Wimmer, Kuhlee – Jandik, Rösler, Brill, Jankovych, Musil, Leyva, Noack
Tore: 1:0 Jankovych (8:45), Assist: Greulich, Musil), 1:1 Zurek (10:44, Überzahl 2, Menard, Grosch), 2:1 Musil (17:32, Jankovych, Pohling), 3:1 Bauer (37:32, Bartlick, Vatter), 4:1 Musil (40:44, Leyva, Jankovych), 5:1 Wimmer (55:31, Bauer, Bartlick),
Strafen: Niesky 10, Erfurt 10
Icefighters Leipzig – Tornado Niesky 5:1 (0:0, 2:0, 3:1)
Niesky: Greb – Neumann, Greulich, Vatter, Bauer, Pohling, Bartlick, Wimmer – Rentsch, Jandik, Rösler, Brill, Jankovych, Musil, Leyva, Noack
Tore: 1:0 Albrecht (22:57), 2:0 Breiter (36:02), 3:0 Breiter (43:50, 4:0 Striepeke (44:09), 5:0 Fominych (53:54), 5:1 Musil (57:31, Assist: Pohling, Rösler),
Strafen: Leipzig 12, Niesky 2
Quelle: Sächsische Zeitung
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