09.12.14, 17:54 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) In Halle und Erfurt erreichen die Nieskyer jeweils die Verlängerung. Die Schiedsrichter hatten sie nicht auf ihrer Seite.
Die Nieskyer Tornados haben am Wochenende zwei wichtige Punkte im Kampf um den vierten Tabellenplatz geholt. Zwei Punkte, die nicht unbedingt eingeplant waren. Denn die Nieskyer waren bei zwei Favoritenteams der Liga zu Gast, die unter ganz anderen Bedingungen antreten – mit einem großen Teil Profis, Kanadiern in ihren Reihen und einer Eishalle, die witterungsunabhängig und viel länger als in Niesky zur Verfügung steht. Und so wertet Tornado-Trainer Jens Schwabe das 5:6 in Halle nach Verlängerung und das 3:4 in Erfurt nach Penaltyschießen als Erfolge. „Diese beiden Punkte können in der Endabrechnung um Platz vier ganz entscheidend sein“, sagt er.
Trotzdem ärgert sich Schwabe ein bisschen, dass es am Wochenende nicht sogar noch mehr wurde. Denn beide Male war auch ein Sieg in der regulären Spielzeit drin. Am Freitag in Halle stand es nach dem ersten Drittel 2:2. Brill nach einem langen Zauberpass von Bartlick und Musil, der sich den Puck erkämpfte und selbst abschloss, sorgten für die Nieskyer Tore. Mit dem Mitteldrittel war der Tornado-Trainer dann vollends zufrieden. „Wir haben Halle nicht ins Spiel kommen lassen. Unsere Defensivarbeit war super. Und wir haben ganz gezielt unsere Konter gesetzt. Das 2:3 war ein Abzug des ersten Tores: Bartlick Langpass, diesmal Kuhlee mit Alleingang. Als dann auch noch das 2:4 gelang, wuchsen die Hoffnungen der Nieskyer. Jankovych hatte Leyva mit einem langen Pass bedient, und der traf mit einem Hammer vom Bullypunkt ins lange Eck – Marke Tor des Monats. Je länger das Spiel allerdings dauerte, desto einseitiger agierten die Schiris. „Für Fouls gegen uns gab es nichts, bei jedem Umfaller der anderen Strafen“, sagt Schwabe.
Der Anschlusstreffer zum 3:4 fiel folglich in Hallenser Überzahl. Aber die Nieskyer konnten noch einmal antworten: Die „blaue“ Reihe erkämpfte den Puck, kombinierte mit schnellen Pässen, bis Brill das leere Tor vor sich hatte – 3:5. Da waren noch zehn Minuten zu spielen. „Da haben uns die Hallenser an die Wand gespielt“, gab Schwabe nach dem Spiel zu. Das 4:5 fiel durch einen Schlagschuss eines Kanadiers, der Ausgleich im Hechtflug im Nachsetzen. Da waren noch fünf Minuten zu spielen, aber die überstanden die Nieskyer mit viel Kampf. Die Verlängerung dauerte dann nur eine Minute, dann nutzte Bigam einen Abpraller von der Bande zum Siegtreffer.
Am Sonntag in Erfurt waren die Nieskyer genauso nahe am Sieg. Dreimal gingen sie in Führung, dreimal glich Erfurt wieder aus. Das 0:1 gelang Leyva mit einem Schuss aus dem Bullykreis, der Ausgleich Erfurt durch einen Schuss ins bereits verschobene Tor – neue Regel, ließ sich Schwabe erklären. Dann täuschte Bartlick einen Schuss an, spielte aber auf Kuhlee, der den Torwart ausguckte – 1:2. Erfurt glich mit einem Distanzschuss, bei dem Handrick die Sicht verdeckt war, aus. Im Schlussdrittel gingen die Nieskyer noch einmal in Führung. Neumann erkämpfte die Scheibe hinter dem Tor, lief um es herum und schlenzte den Puck unter die Latte. „Ab da haben die Schiedsrichter uns rigoros rausgesetzt“ befand Schwabe. In den verbleibenden acht Minuten hagelte es tatsächlich vier Zeitstrafen und eine „Meckerstrafe“ (Wimmer) gegen die Nieskyer. Die erste Überzahl nutzten die Erfurter gleich zum 3:3. Aber die restliche Zeit, auch mit drei gegen fünf Spielern auf dem Eis, überstanden die Nieskyer. Als die Verlängerung nichts einbrachte, musste das Penaltyschießen entscheiden, bei dem die Erfurter das Quäntchen mehr Glück hatten.
Niesky hat nach den zwei Punktgewinnen jetzt vier Punkte Vorsprung vor dem Fünften Schönheide, und ein Spiel weniger absolviert. Am kommenden Wochenende kommt der abgeschlagene Tabellenletzte Fass Berlin nach Niesky (Sonnabend) und Niesky muss nach Schönheide (Sonntag) – ein vielleicht vorentscheidendes Wochenende.
Statistik
Saale Bulls Halle – Tornados Niesky 6:5 n. V. (2:2,0:2,3:1,1:0)
Niesky: Handrick – Greulich, Vatter, Becher, Bauer, Pohling, Bartlick, Kuhlee – Rentsch, Brill, Jankovych, Musil, Leyva, Noack,Marco Tore: 1:0 Klein (2:16), 1:1 Brill (3:32, Assist: Bartlick, Noack), 1:2 Musil (10:50), 2:2 Abercrombie (17:59), 2:3 Kuhlee (31:40, Becher, Bartlick), 2:4 Leyva (39:57, Jankovych), 3:4 Abercrombie (47:13), 3:5 Brill (50:05, Noack, Kuhlee), 4:5 Gard (52:53), 5:5 Bigam (55:34), 6:5 Bigam (61:05),
Strafen: Halle 10 + 10, Niesky 8
EHC Erfurt – ELV Niesky 4:3 n. P. (0:1,1:1,2:1,0:0,1:0)
Niesky: Schröder (6:43), Handrick (58:17) – Greulich, Vatter, Becher, Bauer, Pohling, Bartlick, Wimmer, Kuhlee – Jandik, Brill, Jankovych, Musil, Leyva, Noack,Marco Tore: 0:1 Leyva (4:00, Assist: Jankovych, Pohling), 1:1 Nickel (20:57), 1:2 Kuhlee,Stephan(88) (28:07, Bartlick, Wimmer), 2:2 Manske (49:48), 2:3 Neumann (51:30, Vatter, Jandik) , 3:3 Sergerie (54:12), 4:3 Sergerie (Penalty),
Strafen: Erfurt 6, Niesky 20 + 10 (Wimmer)
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