28.02.14, 11:43 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) Andreas Konschaks Fazit ist ernüchternd. Er ist in Niesky Stadtrat und arbeitet in der Projektgruppe Eisstadion mit. Warum ist es so still geworden um das Projekt Nieskyer Eisstadion? Das fragen sich viele Nieskyer. Einer, der mehr weiß, als viele andere, ist Andreas Konschak. Er sitzt für die Partei Die Linke im Nieskyer Stadtrat. Und er wurde im Februar 2013 in die Projektgruppe Eisstadion berufen. Diese Gruppe haben Verwaltung und Stadtrat ins Leben gerufen, damit möglichst viele Personen mit Sachverstand und Kompetenz das Projekt begleiten und befördern. In der Gruppe arbeiten Planer, Rathausmitarbeiter, der OB, Stadträte, Stadtwerke-Mitarbeiter und der Eislaufverein mit. Aufgabe von Andreas Konschak und seinem Stadtratskollegen Bernd Funke (Bürger für Niesky) in der Projektgruppe: Vor dem Stadtrat aus erster Hand darüber berichten. Doch in den öffentlichen Beratungen der Stadträte spielte das Thema schon lange keine Rolle mehr. Woran das liegt? „Wir treten im Moment auf der Stelle“, sagt Andreas Konschak. Bisher erst zweimal traf sich die Gruppe. Beim ersten Mal sei es wie beim Verfassen eines Wunschzettels gewesen, so Konschak. Es musste Klarheit sein, was gebraucht wird, beispielsweise Plexiglas oder ein Netz. Eine Firma aus Österreich stellte ein Projekt vor, bei dem das Dach aus einer Art Folienkissen bestehen würde. Das Gute daran, so Konschak, es wäre lichtdurchlässig gewesen. „Das hat uns gut gefallen. Doch dann kochte plötzlich das Thema Lärmschutz hoch“, sagt der Stadtrat. Die beim letzten Heimspiel der Tornados im März 2013 gemessenen Werte lagen über den Grenzwerten. Zwingend erforderlich sei auch eine europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen, erfuhr das Projektteam. Bisher war man davon ausgegangen, Planer direkt zu beauftragen. Immer wieder ging es um den Lärmschutz. Die Folie hält nicht so viel Lärm ab, wie andere Materialien. In Cottbus und Crimmitschau sah man sich Sportimmobilien an. Für vier Millionen Euro wurde in Österreich sogar eine Eishalle gebaut. Ungefähr so viel Geld wird momentan für die energetische Sanierung, den Umbau und das Dach im Waldstadion veranschlagt. Weitere wichtige Bedingungen wurden diskutiert: Der Anreiseweg zum Stadion, die Parkplatzsituation, der Schutz des Trinkwasserschutzgebietes. Als alternativer Ort kam daher der Rosensportplatz an der Konrad-Wachsmann-Straße zur Sprache. Doch dort wäre das Problem Lärmschutz sicherlich noch größer. Es sei frustrierend, immer wieder die Frage zu hören: Was macht ihr denn?, sagt Andreas Konschak. „Es geht allen viel zu langsam“, so der Stadtrat. Noch ist nicht einmal die Aufgabenstellung für die Planung zu Papier gebracht.
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