06.02.14, 16:55 Uhr
(Quelle: Sächsische Zeitung) Gegen das Profiteam aus Halle entscheidet nur ein Tor. Die Stärke der Saalebulls in Überzahl prägt das Spiel.
Wenn einem nach einem Spiel der Schiedsrichter in Erinnerung bleibt, ist das nie ein gutes Zeichen. Am Dienstagabend, nach dem Nachholspiel der Nieskyer Tornados gegen die Saalebulls aus Halle war das (leider) so. Beide Linienrichter hatten augenscheinlich Probleme. „Dass sie ein Abseits übersehen, als ein Hallenser vor unserer Bank drei Meter im Drittel stand, ist mir bislang selten vorgekommen. Und bei unerlaubten Weitschüssen haben sie auch nicht nachvollziehbare Entscheidungen getroffen, monierte Tornado-Trainer Jens Schwabe. Er spielte damit auf eine Szene an, als eigentlich ein klares Icing vorlag, alle schon aufgehört hatten, der Pfiff aber ausblieb und eine Strafe, die auch noch zu einem Tor führte, die Folge war. Dazu kam, dass sich der Schiedsrichter die Messlatte für Zweiminuten-Strafen von Anfang an extrem niedrig gelegt hatte. Das gereichte den Hallensern zum Vorteil. Die Profis, die das im Gegensatz zu den Nieskyern auch hinlänglich trainieren können, nutzten ihre Vorteile auf diesem Gebiet gnadenlos aus, erzielten alle vier Tore in Überzahl, ließen bis auf 100 Sekunden Überzahl nach einem Treffer in doppelter Überzahl keine einzige (!) Gelegenheit aus. „Deshalb haben sie am Ende auch verdient gewonnen“, kommentierte Schwabe. Die Tornados dagegen nutzten nur eine von acht Chancen mit einem Mann mehr auf dem Eis, als Sebastian Greulich mit einem Handgelenkschuss das zwischenzeitliche 1:1 erzielte. Trotzdem blieben die Tornados immer dran am Favoriten. Der junge Oliver Stein war mit seiner Schnelligkeit rechtzeitig zur Stelle, um einen Rückpass von Mojmir Musil zum 2:2 über die Linie zu drücken. Die Tornados gerieten eine Sekunde vor Ende des Mitteldrittels mit zwei Toren in Rückstand, drängten aber im Schlussdrittel mächtig, während die Hallenser mit Kontern gefährlich blieben. Robert Glatsel, der ehemalige Füchse-Ersatztorwart im Kasten der Gäste, wurde unter Dauerbeschuss genommen, machte aber kaum Fehler, zumal meistens die Spieler vor dem Tor fehlten, die ihm die Sicht hätten erschweren können. Langsam lief den Nieskyern die Zeit davon. Trainer Jens Schwabe nahm eine Minute vor Schluss Torwart Robert Handrick vom Eis, und plötzlich traf Macel Linke. Zu mehr als dem 3:4 reichte es aber nicht, Sebastian Greulich hatte den letzten Schuss auf dem Schläger, verfehlte aber das Tor. Morgen geht es nach Halle. „Dort wollen wir uns gut aus der Affäre ziehen. Die noch fehlenden Punkte für Platz vier sollen am Sonnabend gegen Fass Berlin her“, sagt Jens Schwabe. 18.30 Uhr ist Beginn.
Tornado Niesky – Saalebulls Halle 3:3 (0:1, 2:3, 1:0)
Tornado: Handrick – Neumann, Greulich, Rädecker, Pohling,Wimmer, Kuhlee, Linke, Bartell, Brill, Jankovych, Musil, Bauer, Stein, Leyva, Noack
Tore:0:1 Sochan (10:26, Überzahl), 1:1 Greulich (22:06, Überzahl, Musil, Linke), 1:2 Thiede (26:50, Überzahl 2), 2:2 Stein (33:05, Musil, Pohling), 2:3 Bigam (34:14, Überzahl), 2:4 Zille
(39:59, Überzahl), 3:4 Linke (59:15, Pohling)
Strafen: Niesky 12 + 10 (Bauer) + 10 (Leyva), Halle 18
Zuschauer: 451
(ft)
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