Tornados zittern sich zum Sieg gegen EHV Schönheide
In einem spannenden Spiel gewinnen die Tornados mit 5:4 gegen die Schönheider Wölfe. Aber das war nichts für schwache Nerven. Bei herrlichem Eishockeywetter verschlug es diesmal 640 + Zuschauer ins Nieskyer Waldstadion. Darunter sowohl Fans aus Schönheide, als auch aus Rosenheim, die am morgigen Tag ihre Mannschaft gegen die Füchse sehen wollen. Die Derbys gegen Schönheide lebten in der Vergangenheit von besonderer Brisanz. Das war auch diesmal nicht anders. Bei den Tornados fehlte leider der in Top-Form befindliche
Marco Noack wegen seiner Spieldauerstrafe und Rene Michalk. Damit standen wieder keine drei Reihen zur Verfügung.
Erstmals überhaupt lief an diesem Abend die Uhr rückwärts, was einem Fan spontan die Äußerung entlockte:"Jetzt ist Niesky reif für die DEL".
Doch soweit ist es wohl noch nicht, wie der Spielverlauf zeigte.
Im Tor der Gäste Norbert Pascha, der doch wieder mehr Sicherheit bei den Schönheider Wölfen einziehen ließ.
Ivonne Schröder im Tornadotor. Breto auf der Bank.
Hauptschiedsrichter war Sportfreund Nöller, der viel zu tun bekam.
Das Spiel begann holprig. Zwar hatten wir auf eine Fortsetzung der Galavorstellung gegen Erfurt gehofft, doch es blieb vieles Stückwerk. Schönheide fand schneller ins Spiel und griff die Tornados sehr zeitig an. Die fanden so nicht zu ihrem Spielaufbau und als Schönheide gar in Unterzahl geriet, gingen sie promt auch noch in Führung. Schönheide kombinierte im Nieskyer Drittel fast nach Belieben. Ivonne hatte kurzzeitig die Übersicht verloren, und der Puck kam statt von rechts hinter dem Tor auf der linken Seite zu Mike Losch, der ins leere Tor einschieben konnte. Die Fehlerkette hatte allerdings bei
Enzo begonnen, der den Puck hinter dem Tor nicht unter Kontrolle bringen konnte. Und es kam noch dicker. Die erste Strafe für die Tornados (
Wimme) sah die Wölfe in Überzahl. Das starke Powerplay schloss abermals Losch mit einem Knaller von der blauen Linie ab. 0:2. Das konnte ja heiter werden. In der Verganenheit hatten die Tornados schon so manches Spiel gegen Schönheide noch gedreht. Doch erst mal sah es nicht danach aus. Schönheide war stark und kombinierte ordentlich. Niesky fand nun langsam über den Kampf ins Spiel. Ein Angriff konnte
Mojmir Musil mit einem Schuss abschließen. Pascha ließ abprallen und Musil schaffte im dritten Anlauf den Anschlusstreffer. Das stachelte die Tornados an. In doppelter Überzahl brauchten die Tornados dann sehr lange, aber nicht zu lange, um den Ausgleich zu erzielen. Ein schön heraus gespielter Angriff den wieder Moschner mit dem Tor krönte. Janko hatte klasse aufgelegt. Niesky bekam nun Oberwasser. Pascha wirkte nicht immer sicher und ließ viel prallen. In der 15.Minute gar die Nieskyer Führung. Doch ob der Puck drin war oder nicht, können nur die unmittelbar Beteiligten sagen. Die Diskussionen waren heftig.
Levi hatte den Puck irgendwie Richtung Tor gebracht und der Schiri gab den Treffer. In der 16.Minute überschlugen sich die Ereignisse. Schönheide mit der Riesenmöglichkeit zum Ausgleich und die Tornados mit Konter. Janko spielt
Rädi mustergültig an und der lässt Pascha keine Abwehrmöglichkeit 4:2. Die Tornados haben die Führung mittlerweile verdient, doch Schönheide versucht nach zwei unmittelbar hintereinander gegebenen Strafen für Niesky den Anschluss herzustellen. Die Wölfe drücken mit Mann und Maus, aber die Lücke zum Tor finden sie nicht. Da hatten die Tornados viel Glück. So konnte es weiter gehen.
Das zweite Drittel begannen die Tornados realtiv abgeklärt. Chancen blieben vorerst völlig aus. Dies änderte sich allerdings schlagartig, als in der 24.Minute Daniell Bartell ganz allein aufs Gästetor zulief. Genial angespielt, vergab er diese große Möglichkeit. Und es kam nun Härte ins Spiel.
Ivi hatte den Puck sicher verstaut, als Kukla mit dem Schläger am Kopf der Torhüterin nachhakte. Dafür bekam er 2 Minuten, die die Tornados aber nicht nutzen konnten. Nach Ablauf der Strafe vergriff sich Roy Hähnlein der Schöheider Wölfe gegenüber dem Schiri in der Wortwahl und durfte daraufhin für 10 Minuten auf die Strafbank. Weitere Strafen folgten in kurzer Folge. Erst Schenkel für die Wölfe, kurz darauf
Greule. Ein Hammer von Janko war in der Folge die einzige nennenswerte Möglichkeit, die aber am Tor vorbei ging. Ab der 31. Minute begann eine kritische Phase im Spiel, die mit einer Strafe für
Levi eingeläutet wurde. Schönheide drückte jetzt stark auf den Anschlusstreffer. Und wieder haben die Tornados die Riesenkontermöglichkeit und wieder ist es
Daniel Bartell, der diese Möglichkeit nicht nutzen kann. Hoffentlich rächt sich das nicht. Als auch noch
Kulle nach einer Schauspieleinlage eines Schönheider Spielers auf die Strafbank muss, haben die Wölfe wieder 5:3 Überzahl. Und es kommt noch schlimmer, denn auch Musil muss auf die Strafbank, so dass sich das 5:3 Überzahlspiel zeitlich verlängert. Der Druck nimmt immer mehr zu und entlädt sich mit dem 3.Tor der Gäste. Mike Losch zum Dritten und an diesem Abend der beste Mann der Gäste. Niesky weiter in Unterzahl und es gibt eine Schrecksekunde.
Ivi bleibt auf dem Eis liegen, den Puck sicher unter sich begraben. Ein schmerzhafter Schuss auf das Knie, der sie zwar erst einmal weiter spielen ließ, doch für das morgige Spiel in Leipzig wohl zu einer Pause zwingen könnte. Niesky nun nur noch sporadisch gefährlich, da Schönheide das Spiel dominiert. Ein Konter 2 auf 1 bringt den Tornados eine Torchance, die ein Verteidiger der Wölfe im letzten Augenblick vereiteln kann. Die Tornados retten sich förmlich in die Drittelpause. Das wird noch eine ganz harte Nuss, denn die Wölfe sehr überzeugend und drauf und dran auszugleichen.
Schönheide versucht im letzten Drittel sofort wieder die Initiative an sich zu reißen. Als
Wimme unwiederstehlich in das gegnerische Drittel zieht, wird er unsanft gestoppt und es gibt Strafe für Schönheide (Heumann). Doch Schönheide ist an diesem Abend auch in Unterzahl stark, so dass die Überzahl numerisch zwar vorhanden ist aber gefühlt eher nicht. Und genau in dieser Phase ist es Janko der all seine Routine einsetzt und das 5:3 erzielt. Im Drittel der Wölfe spritzt er in einen Schönheider Querpass, fängt diesen ab und netzt auch noch zum viel umjubelten Treffer ein. Ein ganz wichtiges Tor. In der 53.Minute ein Foul der üblen Sorte von Müller, die ihm eine 5 + Spieldauer einbringt. Doch die 5-minütige Überzahl können die Tornados nicht zum Torerfolg nutzen und als Schönheide wieder komplett ist nehmen sie sofort wieder die Verfolgung auf. Das Nieskyer Tor befindet sich nun im Belagerungszustand. Immer wieder sind es Losch und Sekera die ihre Mannen antreiben. Niesky verteidigt mit Mann und Maus und hat mit
Ivi eine Torhüterin, die mehrfach stark pariert. Ein geordnetes Spiel findet praktisch nicht mehr statt. Der letzte Wechsel bringt nur kurzzeitig Entlastung. Immer wieder ist es Janko, der im eins gegen eins versucht das Spiel in Richtung gegnerisches Tor zu verlagern. Es nutzt alles nichts. Der Anschlusstreffer folgt, und das viel zu früh. Julius Michel wird von hinter dem Tor bedient, steht dazu völlig frei und macht das Tor. Fast noch 8 Minuten zu spielen. Die Spannung zum Greifen.
Wimme, der ebenfalls ein gutes Spiel machte, versucht die Gäste zu beschäftigen. Das gelingt kurzzeitig. Niesky befreit sich mit unerlaubten Weitschüssen, die Bullys bringen stets Gefahr, da kaum eins von den Tornados gewonnen werden kann. Drei Minuten vor Schluss noch mal Strafen. Erst für die Gäste, dann für beide Teams. Niesky mit einer kleinen Möglichkeit im Überzahlspiel, ein Powerplay aber sieht anders aus. Eine Minute vor Ende sind beide Teams wieder komplett und Schönheide mit der Auszeit. Pascha bleibt aber erst mal noch auf dem Eis und lauert in der Folge, wann er auf die Bank eilt. Das gelingt ihm jedoch nicht mehr, denn die Tornados gelangen in Scheibenbesitz und spielen die Zeit runter.
Das war ein verdammt glücklicher Sieg, gegen starke Gäste. Egal, die Punkte bleiben in Niesky.
Am morgigen Sonntag gibt es noch die Partie in Leipzig. Einige Spieler mit Blessuren, die hoffentlich behoben werden können. Dennoch dürfte ein schwerer Gang anstehen. Heute Abend freuen wir uns jedenfalls erst mal über den Sieg. Und nächste Woche ist dann Chemnitz zu Gast. Mal schauen ob die Rechnung aus dem Hinspiel beglichen werden kann.
Torschützen
3:30 0:1 Losch (Jenka)
5:15 0:2 Losch (Hähnlein, Jenka)
7:37 1:2 Musil
10:03 2:2 Musil (Jankovych, Greulich)
14:18 3:2 Leyva (Becher)
15:15 4:2 Rädecker (Jankovych, Brill)
33:45 4:3 Losch (Jenka, Kukla)
42:27 5:3 Jankovych (Brill)
52:04 5:4 Michel (Sekera, Schenkel)